Klassenerhalt für den FSV 63 so gut wie sicher
Tennis Borussia Berlin – FSV 63 Luckenwalde 1:3 (1:2)
Die Regionalligasaison 2022/23 neigt sich dem Ende und nach dem Auswärtssieg des FSV 63 am vergangenen Samstagnachmittag im altehrwürdigen Mommsenstadion bei Tennis Borussia müsste es das trotz aller Understatements der Trainer und mehrerer Spieler eigentlich gewesen sein mit dem erneuten Klassenerhalt der Luckenwalder. FSV-Coach Michael Braune zeigte sich nach der Begegnung auch emotional angefasst und trotz der soeben erlebten keinesfalls überragenden Vorstellung seiner Kicker beim Tabellen-Schlusslicht glücklich und stolz. Schließlich haben seine Kicker bereits zum zweiten Mal nacheinander den Klassenerhalt vorfristig klar gemacht, und das trotz vergleichsweise bescheidener finanzieller Möglichkeiten in der Kreisstadt Teltow-Flämings.
Starker Auftritt von TeBe – die ersten Tore machte aber der Gast
In Berlin operierten die Luckenwalder zunächst äußerst verhalten. Nach energischem Dribbling Emincan Tekins und anschließendem Abschluss aus etwa zwanzig Metern lag nach sechs Minuten sogar die mögliche Führung der Borussen in der Luft. Doch FSV-Keeper Nikolas Tix kratzte das Leder noch um den langen Pfosten.
Als sich dann aber Luckenwaldes umsichtiger Abwehrorganisator Sofiene Jannene nach knapp einer halben Stunde mit nach vorn wagte und Simon Gollnack mittels Flanke präzise in Szene setzte, bahnte sich doch die Gästeführung an. Der gewohnt einsatzstarke FSV-Stürmer scheiterte zwar noch aus spitzem Winkel an Torhüter Karl Albers. Der nachrückende Luca Dahlke flankte den abgewehrten Ball aber anschließend butterweich vor das Borussen-Tor, wo Phil Butendeich am höchsten stieg und recht unbedrängt zur 0:1-Führung einköpfte (30.).
Bis zum Ausbau der Führung dauerte es nicht all zu lange. Till Plumpe schickte Tim Göth auf dem rechten Flügel steil. Kurz vor der Grundlinie ging Altin Vrella etwas zu ungestüm in den Zweikampf mit dem schnellen FSV-Kicker. Göth fiel und Schieri Näther zeigte auf den Punkt. Wenn diese Entscheidung für die Gäste auch etwas schmeichelhaft erschien, zeigte sich FSV-Kapitän Christian Flath vom Punkt unbeeindruckt und gewohnt souverän – 0:2 (36.).
TeBe gab sich nicht geschlagen
Wer da aber die FSV-Elf schon auf der Siegerstraße wähnte, wurde schon nach zwei weiteren Minuten eines Besseren belehrt. Borussen-Kapitän Tim Oschmann schlug die zweite Ecke der Gastgeber auf den zentral an der Strafraumgrenze völlig blank stehenden Emincan Tekin, der das Leder technisch gekonnt direkt aus der Luft aus 17 Metern mit Schmackes zum Anschlusstreffer in die Maschen jagte -1:2 (38.). Ein Tor, das durchaus das Zeug für die Nominierung zum „Tor des Monats“ haben könnte. Einen 35-Meter-Freistoß Tekins kurz vor dem Seitenwechsel parierte Nikolas Tix schließlich souverän, so dass es mit der knappen Gästeführung in die Pause ging.
In den zweiten 45 Minuten gab es Chancen auf beiden Seiten. Die Borussen standen mehr als einmal vor dem Ausgleich, die Luckenwalder hätten mit den noch etwas besseren Möglichkeiten auch schon früh den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen können.
Bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Torhüter Karl Albers weit vor seinem Strafraum sehr viel Mühe nach seiner Kopfballabwehr bis fast an die Mittellinie den sofortigen Abschluss Christian Flaths in Richtung verwaistes TB-Tor noch vor dem Überqueren der Torlinie zu erreichen.
Auch in der 56. Minute standen die FSV-Kicker erneut dicht vor ihrem dritten Treffer. Doch nach Super-Pass Christian Flaths auf den steil gestarteten Phil Butendeich und dessen Abspiel auf den einlaufenden Simon Gollnack prallte Gollnacks Direktschuss nur an den Pfosten (56.).
Zizka macht den Sack zu
Nachdem auf Seiten der Platzherren der eingewechselte Felix Pilger einen Kopfball nach Flanke Ahmad Rmiehs am langen Pfosten vorbei geköpft hatte (68.) und Sofiene Jannene nach weiterem TB-Konter eine Eingabe Julien Damelangs vor dem einschussbereiten Pilger entscheidend klären konnte, bahnte sich kurz vor dem Schlusspfiff dann doch die endgültige Entscheidung zugunsten des FSV an. Der nie einen Ball verloren gebende und nachsetzende Simon Gollnack luchste auf dem linken Flügel TB-Kapitän Oschmann den Ball an der Grundlinie ab, zog nach innen und bediente den am langen Pfosten einlaufenden und kurz zuvor ins Spiel gekommenen Steve Zizka, der keine Mühe hatte, das Leder aus Nahdistanz über die Linie zu drücken (90.).
Damit haben die Braune-Schützlinge in den verbleibenden drei Saisonspielen gegen Greifswald, beim BFC und zuletzt zu Hause gegen Halberstadt alles in eigener Hand den theoretisch einen noch benötigten Punkt zu erspielen und zu erkämpfen um schließlich auch rechnerisch alles klar zu machen.
Tennis Borussia: Karl Albers – Cina Sahil Figueiredo Soares Sansar, Altin Vrella, Jannik Fippl, Ahmed Rmieh (ab 87. Botond Bach) – Louis Wagner, Emincan Tekin, Tim Oschmann, German Kurbashyan (ab 36. Luca Biagio Marino) – Julien Damelang, Ruben Alexandre Travassos (ab 76. Felix Pilger)
FSV 63 Luckenwalde: Nikolas Tix – Stefan Rankic, Sofiene Rachid, Jannene, Tobias Francisco – Tim Göth (ab 60. Leon Hellwig), Daniel Hefele (ab 70. Pascal Borowski), Christian Flath, Luca Dahlke (ab 70. Lucas Vierling), Phil Butendeich (ab 87. Steve Zizka) – Simon Gollnack, Till Plumpe (ab 60. Aaron Bogdan)
SR: Michael Näther (Neschwitz in Sachsen)
Zuschauer: 353
Tore: 0:1 (30.) Phil Butendeich, 0:2 (36.) Christian Flath (Strafstoss nach Foul an Tim Göth),
1:2 (38.) Emincan Tekin, 1:3 (90.) Steve Zizka
Gelb: Oschmann, Fippl, Tekin, Marino (Tennis Borussia)
Tix, Borowski, Hellwig (FSV 63)
Beste Spieler: Emincan Tekin, Ahmad Rmieh, Julien Damelang (Tennis Borussia)
Sofiene Rachid Jannene, Christain Flath, Phil Butendeich (FSV 63)
Fred Krüger
