FSV mittendrin im Abstiegskampf 1

FSV 63 Luckenwalde – Hertha BSC II 1:2 (1:1)

FSV mittendrin im Abstiegskampf 2

Nach einer überragenden Vorsaison fällt es den Luckenwaldern schwer, sich nach dem zwölften Spieltag damit abzufinden, dass man sich voll im Abstiegskampf befindet. Das ist die harte Realität. Den Umgang damit muss die Braune-Truppe offensichtlich noch lernen. 

Mit der knappen aber letztlich durchaus verdienten Heimniederlage gegen ein Hertha-Team, das sich deutlich stärker, als deren gegenwärtige Tabellensituation vermuten ließ, präsentierte, hat der FSV am vergangenen Freitagabend im gut besuchten Seelenbinder-Stadion leider die nächste Chance verpasst, sich deutlicher vom unmittelbaren Tabellenende abzusetzen.

Erste Halbzeit mit Luckenwalder Führungstreffer

Die Hauptstädter begannen sehr dominant und hatten gar die frühe Führung auf dem Fuß. Höhepunkt dieser drangvollen Auftaktphase der Gäste war ein 25-Meter-Freistoß von Kapitän und Trainersohn Maurice Covic, der in der 6. Minute an die Latte krachte. 

Nach gut zehn Minuten waren dann aber auch die Platzherren im Spiel und hatten ihrerseits in der zwölften Minute, als Daniel Becker gefühlvoll in den Fünf-Meter-Raum flanken durfte, die Führung auf dem Kopf. Doch auch dieses Mal wurde der Ball von der Latte aufgehalten – es war der vierte Aluminium-Treffer Till Plumpes in den letzten drei Begegnungen!

Als kurz danach der wie so oft sehr auffällige Tim Göth geschickt auf Daniel Becker durchsteckte und der erstaunlich unbedrängt aus 18 Metern Maß nehmen durfte und den umjubelten Führungstreffer erzielte, lagen die Gastgeber sogar in Führung. Dieser Treffer läutete die beste Phase der Braune-Truppe ein. Fast bis zum Halbzeitpfiff des souveränen Schieris Lars Albert drückten sie dem Spiel den Stempel auf und ließen die Gäste fast überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kommen. Man hätte sich durchaus mit weiteren Treffern belohnen können, ja in Anbetracht der gegenwärtigen Situation gar müssen. Zwei fulminante Hinterhaltschüsse Leon Hellwigs, von denen der erste haarscharf am linken Pfosten vorbei flog und der zweite in den Armen des goldrichtig postierten  Hertha-Keeper Leon Cuk landete, zählten zu den besten Möglichkeiten für einen zweiten Treffer.

Ausgleich kurz vorm Pausenpfiff

Wie aus dem sprichwörtlichen Nichts fiel in der 44. Minute der kuriose und nicht nur wegen des Zeitpunktes für die Luckenwalder unglückliche Ausgleich für die Hertha. Derry Scherhant konnte sich recht problemlos auf dem linken Flügel bis zur Grundlinie gegen Clemens Koplin durchsetzen und flankte einfach mal vor das FSV-Tor. Torschütze Mc Moordy Hüther war am kurzen Pfosten so günstig postiert und konnte dem Leder per Kopf die entscheidende Richtungsänderung geben. Vom Pfosten sprang das Leder zum 1:1 in die Maschen.

Zweite Hälfte zugunsten von Hertha

Nicht nur FSV-Coach Michael Braune bezeichnete später diesen für Hertha glücklichen Ausgleich als mitentscheidend für den weiteren Spielverlauf und den letztlichen Gästesieg. Denn so, wie dieser Treffer den Hertha-Bubis mit Anpfiff der zweiten 45 Minuten offensichtlich Auftrieb gegeben hatte, lähmte er scheinbar den Spielfluss der Braune-Schützlinge. Wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit kamen die Herthaner auch nach dem Pausentee besser ins Spiel. Nur dieses Mal gelang es den Gastgebern nicht wieder den Schalter spürbar umzulegen. So war auch der zweite Treffer der Herthaner folgerichtig und fiel zwar aus Luckenwalder Sicht erneut unglücklich, war letztlich aber keinesfalls unverdient. Die Eingabe Julian Eitschbergers fälschte Ian Kroh beim Klärungsversuch so unglücklich ab, dass Maurice Covic noch vor Stefan Rankic zur Eingabe kam. Der in diesem Moment wesentlich günstiger als Nils Gottschick und Pascal Borowski postierte Derry Scherhant hatte dann keine Mühe mehr das Leder aus Nahdistanz in die Maschen zu jagen (63.).

In der Folge waren die Gäste ihrem dritten Treffer näher als die FSV-Kicker dem Ausgleich.

Hadern mit dem Abschluss

Bezeichnend für die seit Wochen anhaltende Luckenwalder Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse war eine Aktion des ansonsten sehr dribbelstarken Tim Göth, der nach geschicktem Diagonalpass Stefan Rankic` in der 83. Minute in aussichtsreicher Position vor dem Gästetor erst mit dem Abschluss zögerte und danach im Dribbling den Ball verlor. 

Auch ein Kopfball des später eingewechselten Philip Einsiedels nach Flanke des ebenfalls später ins Spiel gekommenen Christian Flath verfehlte deutlich das Gästetor.   

Die Ampelkarte gegen Nils Gottschick kurz vor Ultimo setzte dem negativen Lauf des FSV an diesem Freitagabend dann lediglich noch die unrühmliche Krone auf. Diese war nach Foulspiel an Maurice Covic durchaus berechtigt.   

Es wird schwieriger

Michael Braune steht in den nächsten Spielen wie schon in den Vorwochen vor der schwierigen Aufgabe die Negativerlebnisse aus den Köpfen seiner Spieler zu bekommen. Überhaupt nicht einfach, aber am besten wäre es natürlich, wenn das bereits am kommenden Samstagnachmittag im Berliner Jahn-Sportpark beim Drittliga-Absteiger FC Viktoria 1889 gelingen würde. Zumindest sollten dem FSV-Coach dann auch wieder mit dem zuletzt gesperrten Lucas Vierling und dem nach langer Verletzung vermutlich wieder einsatzbereiteren Christian Flath mehr Alternativen für eine spielstarke Formation zur Verfügung stehen.          

FSV 63: Andre Thoms – Stefan Rankic, Ian Kroh, Tobias Francisco – Clemens Koplin (ab 57. Nils Gottschick), Leon Hellwig, Pascal Borowski (ab 71.Christian Flath), Tim Göth – Daniel Becker – 

Till Plumpe (ab 71.Philip Einsiedel), Phil Butendeich (ab 71. Dennis Rothenstein) 

Hertha II: Leon Mate Chuk – Joel da Silva Kiala, Sonny Ziemer, Lukas Ullrich – Julian Eitschberger, Mc Moordy King Aerchlimann Hüther, Linus Jasper Gechter – Florian Haxha, Nader El-Jindaoui, Derry Lionel Scherhant 

SR: Lars Albert (Muldenhammer) 

Zuschauer: 682

Tore: 1:0 (16.) Daniel Becker, 1:1 (44.) Mc Moody Hüther, 1:2 (63.) Derry Lionel Scherhant    

Gelb: Gottschick (64.), Rothenstein (78.)                                     FSV 63

          Haxha (7.), Hüther (28.), Ziemer (58.), Eitschberger (78.)    Hertha II

Gelb-Rot: Gottschick (88.) für wiederholtes Foulspiel

Beste Spieler:    Andre Thoms, Leon Hellwig, Daniel Becker          FSV 63 

Mc Moordy Hüther, Derry Lionel Scherhant, Linus Jasper Gechter     Hertha II

Fred Krüger                                                     

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