FSV 63 Luckenwalde – Chemnitzer FC 0:0
Die Gemütslage der beiden Trainer dieser wiederholten Auseinandersetzung zwischen „David und Goliath“ dürfte nach den gut 90 Minuten im Seelenbinder-Stadion recht unterschiedlich gewesen sein. Die favorisierten Chemnitzer hatten zwar eine Serie von zuletzt vier Punktspielniederlagen durchbrochen. Doch wie CFC-Coach Christian Tiffert nach dem Spiel unumwunden einräumte, hatte man sich mehr als ein torloses Remis beim Underdog FSV 63 erhofft. Michael Braune zeigte sich dagegen mit dem Auftritt seiner Kicker, die ja erneut mit Lucas Vierling, Leon Hellwig, Pascal Borowski, Phil Butendeich und Tim Göth auf eine Vielzahl etatmäßiger Stammkräfte verzichten mussten, alles in allem zufrieden.
Wechselseitiges Spiel
Die Gäste waren besser ins Spiel gekommen und hatten nach gefühlvoller Flanke Chris Löwes durch einen Kopfball Lukas Stagges, der knapp am linken Pfosten vorbeiflog (7.) einen ersten Hochkaräter. Das Leder flog nur knapp am linken Pfosten vorbei.
Aber als die Luckenwalder nach knapp zehn Minuten im Spiel waren, erzielten sie nicht nur optische Gleichwertigkeit sondern hatten ebenfalls verheißungsvolle Möglichkeiten. Ein 25-Meter-Freistoß Christian Flaths um die Chemnitzer Mauer an den rechten Pfosten (14.) und ein Kopfball Stefan Rankic` nach weitem Becker-Freistoß auf die Latte des Gästetores (26.) waren nicht minder gefährlich.
In der 33. Minute kamen die Gäste nach ihrer zweiten Ecke, die am kurzen Pfosten verlängert wurde, zu einer weiteren sehr guten Chance. Felix Brügmann durfte aus Nahdistanz ungehindert köpfen, fand aber im glänzend reagierenden FSV-Schlussmann Nikolas Tix seinen Meister.
Als sich FSV-Kapitän Marcel Hadel dann in der 41. Minute in einen 15-Meter-Schuß Brügmanns warf und diesen zu einer weiteren CFC-Ecke abblocken konnte, war das torlose Remis zur Halbzeit perfekt.
Aberkannter Treffer – unnötiger Platzverweis
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zunächst, erfuhr dann aber in der Schlussviertel-stunde noch einige Höhepunkte. In der 77. Minute landete das Leder gar im CFC-Tor. Doch Philip Einsiedel soll nach einem abgeblockten Hinterhaltsschuss Daniel Beckers bei seiner Ablage auf den vermeintlichen Torschützen Simon Gollnack im Abseits gestanden sein, so dass der Luckenwalder Torjubel über den von Schieri Wiethüchter zunächst gegebenen Treffer schnell abebbte. Nach Rücksprache des Schieris mit seinem Assistenten Philipp Vierock entschied er dann aber doch noch auf Abseits (77.).
In der 81. Minute ließ sich der stets einsatzstarke Simon Gollnack, nachdem er auf Grund der vorherigen Vielzahl von kleineren Fouls nach einer unnötigen Festhalte gegen Torhüter Jakubov eine gelbe Karte kassiert hatte, wohl zu einem überflüssigen Kommentar hinreißen, wofür er gleich noch die rote Karte sah.
Weitere FSV-Chancen
Doch auch in Unterzahl hatten die Braune-Schützlinge keine Probleme bei der Chemnitzer Schlussoffensive. Im Gegenteil, zunächst hätten Till Plumpe nach tollem Zuspiel Christian Flaths (85.) und kurz vor dem Abpfiff Luca Dahlke (93.) gar noch den Siegtreffer für ihr Team besorgen können.
Letztlich ging das leistungsgerechte Remis, mit dem die Luckenwalder den Abstand auf den unter Umständen vierten Abstiegsrang auf vier Punkte erhöhen, die Chemnitzer aber ihre eventuell noch kleinen Aufstiegsambitionen begraben können, in Ordnung.
Ausblick
Am Ostersonntag haben die Braune-Schützlinge beim FC Carl-Zeiss Jena anzutreten und müssen neben dem rot gesperrten Simon Gollnack auch noch auf Christian Flath, der seine fünfte Karte kassierte, verzichten. Bleibt zu hoffen, dass der eine oder andere der eingangs erwähnten Langzeitverletzten wieder in die Mannschaft zurückkommen kann.
FSV 63: Nikolas Tix – Stefan Rankic, Marcel Hadel, Sofiene Rachid Jannene – Clemens Koplin (ab 53. Philip Einsiedel), Daniel Hefele (ab 68. Ian Kroh), Christian Flath, Daniel Becker (ab 85. Tobias Francisco), Luca Dahlke – Simon Gollnack, Till Plumpe (ab 85. Benjamin Nwatu)
Chemnitzer FC: Jakub Jakubov – Robert Zickert, Okan Adil Kurt (ab 85. Niclas Walther), Tim Campulka – Robert Berger, Lukas Stagge (ab 72. Stanley Keller), Kilian Pagliuca, Tobias Müller, Chris Löwe – Felix Brügmann (ab 72. Michel Ulrich), Furkan Kircicek
SR: Bela Wiethüchter (Berlin)
Zuschauer: 573
Tore: —
Gelb: Becker (35.), Flath (42.), Hefele (66.), Gollnack (80.) FSV 63
Müller (29.), Berger (74.), Kurt (76.), Ulrich (82.) Chemnitz
Rot : Gollnack (81. Schiedsrichterbeleidigung?)FSV 63
Beste Spieler: Marcel Hadel, Stefan Rankic, Christian Flath FSV 63
Robert Berger, Kilian Pagliuca, Chris Löwe Chemnitz
Fred Krüger