FSV 63 LUCKENWALDE – SV TASMANIA BERLIN 2:0 (1:0)
In Anbetracht des bereits kurz nach Beginn der 2. Halbzeit feststehenden 2:0-Sieges und sechs Punkten aus der englischen Woche zeigte sich FSV-Coach Michael Braune nach der Begegnung gegen den Siebzehnten der Regionalliga Nordost durchaus zufrieden. Selbstverständlich hatte er auch was zu kritisieren: „Das werde er aber in der Spielauswertung mit seinen Kickern intern besprechen.“
Chancenplus
Vermutlich hatte ihm nicht gefallen, dass sein Team bei unangenehmen böigen Wind trotz deutlicher optischer Überlegenheit die Gäste zu selten in echte Verlegenheit brachte und die anfangs wenigen Chancen zunächst zu leichtfertig vergab. Ein Schrägschuss Daniel Beckers nach vorausgegangener schöner Ballstaffette strich in der 12. Minute knapp am langen Pfosten vorbei und einen Freistoß Daniel Beckers vor das Gästetor verpassten sowohl Till Plumpe als auch Tim Göth (15.).
Auf der anderen Seite durfte sich aber auch Kolja Nuno Oudenne nach gefälligem Zusammenspiel in aller Ruhe zurechtlegen und abziehen, verfehlte aber ebenfalls deutlich (18.)
Nach weitem Pass aus der eigenen Hälfte war es dann aber doch so weit. Till Plumpes Ballan- und -mitnahme war sehenswert. Abgezockt ließ er dann auch noch seinen Gegenspieler aussteigen und vollendete sicher 1:0 (23.).
Nach der Führung konnten die 300 Zuschauer im Stadionrund dann in regelmäßigen Abständen weitere zumeist auch hochkarätige FSV-Chancen verfolgen. Tasmania-Keeper Elvin Kovac geriet immer häufiger in den Mittelpunkt und hielt sein Team mit teils unglaublichen Reaktionen weiter im Spiel. Lucas Vierlings Kopfball aus Nahdistanz nach der vierten FSV-Ecke, den er gerade noch über das Gebälk lenken konnte (33.), einen Kopfball Till Plumpes, den er blitzschnell abtauchend um den Pfosten kratzte (39.) und eine von Daniel Becker direkt aufs Tor gezirkelte Ecke, die vom Innenpfosten wieder ins Feld sprang (42.), waren die besten Möglichkeiten zum Ausbau der Führung. Ausgangspunkt für diese verheißungsvollen Szenen waren fast immer Ecken oder Freistöße.
Auf der Gegenseite wirkten die Gäste, oft durch leichtfertige Fehlabspiele in der FSV-Defensive begünstigt, durchaus auch gefährlich, zeigten sich aber beim Abschluss zu unkonzentriert oder die Luckenwalder bügelten diese Fehler selbst wieder aus. Vor allem Kapitän Marcel Hadel ließ dabei gar nichts anbrennen und zeigte sich in vielen Situationen kompromisslos und nahezu fehlerfrei.
Tasmanen kämpften
Gleich nach dem Pausentee gelang den Gastgebern aber dann doch der frühe Ausbau der Führung. Frederik Schmahl, vor gut einer Woche in Meuselwitz noch als doppelter Torschütze gefeiert, glänzte dieses Mal als Vorbereiter. Mit präzisem Pass in die Tiefe setzte er abermals Till Plumpe in Szene, der schließlich frei vor dem herauslaufenden Elvin Kovac konzentriert einschob -2:0 (46.). Nur wenig später hätte Doppeltorschütze Plumpe erneut nach Zuspiel Frederik Schmahls den Deckel auf den FSV-Sieg draufmachen können, scheiterte dieses Mal aber an Elvin Kovac.
Die Tasmanen gaben sich trotz des vermeintlich aussichtslosen Rückstandes nie auf und versuchten weiter den Anschlusstreffer zu erzielen. Bis zum Luckenwalder Strafraum sah das Gästespiel auch durchaus gefällig aus. Dann war aber meistens Schluss. Ihre beste Möglichkeit hatten die Gäste wie aus dem Nichts. Der für die Ausführung fast aller Gästestandards zuständige Daniel Kaiser schlug einen Ball fast von der linken Außenlinie in den FSV-Strafraum. Begünstigt durch den böigen Wind landete das Leder sogar noch auf dem Lattenkreuz.
So mussten die FSV-Anhänger bei weiteren Möglichkeiten auch ihrer Mannschaft bis zum Schlusspfiff des unauffälligen Schieris Wartmann warten, bis der verdiente Saisonsieg der Braune-Truppe feststand.
Rück- und Ausblick
Nach der Begegnung durften Mannschaft und Fans natürlich erstmal diesen zehnten Saisonsieg und noch nie dagewesene 36 Punkte für den FSV in der Regionalliga feiern.
Der Blick ging bei dem einen oder anderen aber wohl auch schon voraus. In einer Woche wird es für Michael Braune und sein Team beim SV Babelsberg 03 sicher deutlich schwerer fallen, um einen oder gar alle drei Punkte aus der Landeshauptstadt zu entführen. Aber im Verlauf der bisherigen Saison haben die FSV-Kicker ja auch schon für die eine oder andere Überraschung gesorgt! Vielleicht läßt sich ja Ähnliches in Babelsberg wiederholen!
FSV 63 Luckenwalde: Thoms – Rankic, Hadel, Francisco – Göth (ab 67. Gottschick), Flath, Vierling (ab 87. Kroh), Schmahl (ab 87. Haase), Butendeich (ab 72. Bogdan) – Becker, Plumpe (ab 72. Rothenstein)
Tasmania: Kovac – Tamim, Aydin, Bähr, Tanis (ab 87. Ceesay) – Wedemann, Kaiser, Gorrie (ab 61. Schultze) – Bier, Kascham (ab 61. Brechler), Oudenne
SR: Marko Wartmann (Großvargula)
Zuschauer: 300
Tore: 1:0 (23.) Plumpe, 2:0 (46.) Plumpe
Gelbe Karten: Vierling (73.), Hadel (82.) (Luckenwalde)
Beste Spieler:
Hadel, Plumpe (Luckenwalde)
Kovac, Kaiser, Oudenne (Tasmania)
Fred Krüger