Verdiente Pokalpleite in Krieschow 1

VfB 1921 Krieschow – FSV 63 Luckenwalde 4:0 (2:0)

Verdiente Pokalpleite in Krieschow 2

Der FSV 63 hat in den bisherigen Punkt- und Pokalspielen der Saison 2021/22 in vielen Spielen für Furore, ungläubiges Staunen und viel Jubel unter dem sonst eher verhaltenen FSV-Anhang gesorgt. Die Art und Weise, mit der die Braune-Schützlinge die bisherigen Punktspiele in der Regionalliga aufgetreten sind, hatten viele der FSV-Mannschaft nicht zugetraut. Auch die 4:0-Siege in den beiden bisherigen Pokalspielen in Neustadt und Ströbitz haben die FSV-Kicker souverän gemeistert. 

Wenn die Erfolgsserie der Luckenwalder mit drei Niederlagen in den letzten vier Punktspielen, die vermutlich durch das Fehlen einiger Leistungsträger begünstigt wurden, auch eine kleine Delle erfahren hatte, hätte man wohl nie für möglich gehalten, dass sich die FSV-Truppe mit einer derart desolaten Leistung schon im Viertelfinale aus dem diesjährigen Pokalgeschehen verabschieden könne.

Man könnte flapsig sagen „so ist eben Fußball, wer Siege feiert, muss auch mal Niederlagen hinnehmen“! Das stimmt schon, aber über die Art und Weise wird zu reden sein, wie ein sichtlich angefressener Michael Braune in der Pressekonferenz nach dem Spiel anmerkte (siehe Link ganz unten im Beitrag).

Auf ein kurzes Abtasten folgen bittere Krieschower Tatsachen

Dabei begann die Begegnung erwartungsgemäß. Der Respekt voreinander war beiden Teams anzunmerken. Zu den ersten Abschlüssen kamen aber die Gastgeber, wobei der dieses Mal das FSV-Tor hütende Nikolas Tix noch nicht entscheidend eingreifen musste.

Das Unheil begann aber seinen Lauf zu nehmen, als sich Tim Göth bereits in der 14. Minute eine absolut unnötige gelbe Karte wegen Ballwegschlagens einhandelte. Kurz danach sorgte der agile Felix Geisler mit einem ersten Dribbling gegen Ian Kroh und anschließendem Distanzschuss neben das Tor für ein erstes Achtungszeichen der Gastgeber.

Dem folgte dann wenig später der Führungstreffer der Krieschower durch einen geschickt getretenen Freistoss Dimitar Rangelows über die FSV-Mauer, der aber letztlich nicht ganz unhaltbar erschien (19.).

Noch kam keine Hektik in den FSV-Reihen auf. Man suchte weiterhin spielerische Lösungen, hätte das ein oder andere Mal vielleicht aber früher den Abschluss suchen können. Zu oft versuchte man den Ball bis ins Tor zu kombinieren, so dass die vielbeinige Krieschower Abwehr stets noch ein Bein dazwischen bekam oder die FSV-Akteure knapp ins Abseits gestellt wurden.

… und dann reduziert sich der FSV noch selbst

Als dann aber der bereits verwarnte Tim Göth nach einem Allerweltsfoul von Schieri Köppen eine letzte Ermahnung erhalten hatte und die Luckenwalder Bank schon die vorsorgliche Auswechslung vorbereiten wollte, glaubte der FSV-Kicker offensichtlich noch durch eine abfällige Bemerkung oder Geste seine Meinung über das soeben Gehörte kundtun zu müssen. Es gibt sicher Schieris, die derartiges übersehen oder überhören. Köppen überhörte nichts und zeigte dem Übeltäter die Ampelkarte, womit Göth seinem Team wirklich den sprichwörtlichen Bärendienst erwiesen hatte. Den anschließenden Freistoss verlängerte Jonas Zickert zu allem Überfluss für den FSV per Kopf unhaltbar zum verdienten 2:0. 

Jetzt erschien ein Weiterkommen der Luckenwalder in sehr weite Ferne gerückt. Zwar wollte man laut Michael Braune auch danach nochmal etwas zu probieren. Auf den gut gefüllten Rängen im Krieschower Sportpark war davon aber recht wenig zu spüren. Für die Leistungen kritisierte der FSV-Coach in erster Linie seine eigentlich gestandenen erfahrenen Akteure: „Von unseren 20-jährigen kann man nicht erwarten, dass sie den Karren aus dem Dreck ziehen.“

Plumpe zögert

Vielleicht hätten die sich bereits klar auf der Verliererstraße befindlichen Luckenwalder nochmal den Schalter umlegen können, wenn Till Plumpe nach präzisem Steilpass kurz vor dem Halbzeitpfiff frei vor Torhüter Fritz Pflug zum erfolgreichen Abschluss gekommen wäre. Da er aber zu lange mit dem Abschluss zögerte, konnten die Krieschower noch entscheidend klären und der FSV ging in Unterzahl und mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine.

Krieschow macht den „Sack zu“

Mit einem Dreierwechsel, unter anderem kam der längere Zeit verletzte Leon Hellwig ins Spiel, versuchte man vielleicht doch nochmal eine Wende zu erzwingen. Doch diese Hoffnung hatte nicht lange Bestand. Die Krieschower machten da weiter, wo sie vor der Halbzeit aufgehört hatten und brachten die FSV-Mannschaft ein ums andere Mal in Verlegenheit. Ja eigentlich waren die Luckenwalder mit dem letztlichen 4:0 noch gut bedient, denn die absolut dominierenden Krieschower haben noch die eine oder andere hochkarätige Chance liegen gelassen.

So aber durfte der VfB-Torschütze vom Dienst Andy Hebler doch noch seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellen. Zunächst durfte er nach einem Foul Leon Hellwigs an Colin Raak zum Strafstoss antreten, den er sicher verwandelte (59.). Den 4:0-Endstand besorgte er nach einem Konter und präzisem Zuspiel Dimitar Rangelows mittels sattem Schuss an den Innenpfosten und ins Tor 4:0 (71.)

Abschütteln und Konzentration auf die Liga

Das Luckenwalder Trainerteam um Michael Braune hat nun die ganz und gar nicht einfache Aufgabe ihre Mannschaft schnellstmöglich auf die Erfolgsspur oder zumindest zu bekannter Leistungsstärke zurück zu führen.

Denn mit der VSG Altglienicke, Lok Leipzig und Energie Cottbus warten echte Spitzenteams der Liga auf den FSV.

Trotz aller berechtigter Kritik an der schwachen Leistung in Krieschow sollte sich das FSV-Team weiterhin der Unterstützung der Luckenwalder Anhänger sicher sein. 

Eine sehr schwache Vorstellung darf schließlich nicht die fast komplette sensationelle Hinrunde der Saison in Frage stellen.    

Krieschow: Fritz Pflug – Tobias Gerstmann (ab 61. Martin Dahm), Philipp Knechtel, Jonas Zickert, Paul Pahlow – Felix Geisler, Colin Raak, Martin Zurawsky, Leon Felgenträger (ab 71. Christoph Pauling) – Dimitar Rangelow – Andy Hebler (ab 81. Maximilian Tesche)

FSV 63: Nikolas Tix – Stefan Rankic, Tobias Francisco (ab 71. Dennis Rothenstein), Ian Kroh (ab 46. Marcel Hadel) – Tim Göth, Christian Flath, Pascal Borowski, Daniel Becker, Phil Butendeich (ab 46. Leon Hellwig) –  Julius-Frederik Schmahl, Till Plumpe (ab 46. Nils Gottschick)  

SR: Daniel Köppen

Zuschauer: 731

Tore: 1:0 (19.) Rangelow, 2:0 (30.) Zickert, 3:0 (59., Strafstoß,)Hebler, 4:0 (71.) Hebler 

Gelbe Karten (FSV): Göth (15.), Schmahl (79.), Flath (83.), Hellwig (83.)

Gelb-Rot (FSV):        Göth (29.) 

Gelbe Karten (Krieschow): Gerstmann (41.), Rangelow (49.)

Beste Spieler (Krieschow): Gerstmann, Rangelow, Hebler

Beste FSV-Spieler:     —

Fred Krüger

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Pressekonferenz

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