FSV 63 Luckenwalde – FC Carl Zeiss Jena 0:0 (0:0)
Der FC Carl-Zeiss kam mit der beeindruckenden Bilanz von sieben Siegen in Folge ins Seelenbinder-Stadion. Diese Tatsache und die zu Saisonbeginn keinesfalls erwarteten spielerisch herausragenden Vorstellungen des FSV im gesamten bisherigen Saisonverlauf und vielleicht auch das schöne Spätsommerwetter, hatten wieder mal die für Luckenwalder Verhältnisse recht imposante Kulisse von 783 Zuschauern, unter ihnen 171 Carl-Zeiss Anhänger, ins Werner-Seelenbinder-Stadion gelockt.
Klare Vorteile in den ersten 25 Minuten
Das schwere Mittwochabendspiel gegen den Chemnitzer FC und die recht kurze Regenerationszeit bis zum Samstagnachmittag sowie die erwartete Qualität des Kontrahenten waren vor dem Spiel nicht unbedingt die allerbesten Vorzeichen für einen erneuten Punktgewinn der Braune-Schützlinge. Und dennoch ergriffen die Luckenwalder wieder mal mit dem Anpfiff die Initiative und wussten mit teilweise sehenswertem Direktspiel die Gäste durchaus zu beeindrucken. Allerdings schufen lediglich zwei Direktschüsse des abermals einsatzstarken und an fast allen FSV-Offensivaktionen entscheidend beteiligten Christian Flath und ein satter Schrägschuss Leon Hellwigs, den Jenas Keeper Müller reaktionsschnell parierte, für etwas Gefahr für das Carl-Zeiss-Tor. Die Dominanz des Braune-Teams hatte dann aber auch nur so lange Bestand, wie die Kräfte reichten.
Bereits nach etwa 25 Minuten schien sich der immense Substanzverlust bei den FSV-Kickern bemerkbar zu machen. Die ursprünglichen Vorteile im Zweikampfverhalten aus den Anfangsminuten waren vorbei und bald war Jena am Drücker. Die Gäste hatten auch die eine oder andere verheißungsvolle Möglichkeit, um in Führung gehen zu können, vielleicht sogar müssen. Aber entweder zeigten sie sich vor dem FSV-Tor zu unentschlossen, machten Fehler beim Abschluss oder fanden in FSV-Torhüter Andre Thoms ihren Meister. So partierte der Oldie im Luckenwalder Tor einen platzierten und wichtigen Kopfball Maximilian Wolframs im Anschluss an die dritte Jenaer Ecke in der 37. Minute sensationell.
Der Siegtreffer für Jena kündigte sich an
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber dann zunächst wieder besser ins Spiel und auch wieder zu Chancen, allen voran Dennis Rothenstein, der einen weiten Diagonalball Christian Flaths frei vor Tom Müller direkt nahm, das Leder aber leider knapp über die Latte jagte (56.). Nachdem sich erneut Dennis Rothenstein auf dem rechten Flügel durchgesetzt hatte, kam seine anschließende Flanke auf den zentral blank einlaufenden Tim Göth leider nicht an (59.).
In der 67. Minute hatten die Gastgeber auch Glück als im Anschluss an die siebte Gästeecke das Leder am Pfosten landete. Beim anschließenden Torschuss hatte die Gästebank sogar schon den Torschrei auf den Lippen. Doch der Ball landete am Außennetz.
Mit zunehmender Spielzeit schien es dann jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis die Thüringer den Siegtreffer zu ihrem achten Sieg in Folge erzielen würden. Doch mit Willen, großem Einsatz und auch dem nötigen Glück im Bunde brachten die Luckenwalder unter dem Jubel ihrer begeisterten Anhänger das torlose Remis über die Zeit.
Was für eine Saison
Innerhalb von drei Tagen hat die FSV-Mannschaft gegen zwei der ursprünglichen Top-Favoriten der Liga jeweils einen Punkt gewonnen, ja war gegen den Chemnitzer FC am Mittwochabend sogar einem Sieg recht nahe. Michael Braune und seine Co-Trainer, ja der gesamte Verein können gegenwärtig über die Vorstellungen ihres Teams zurecht stolz sein. Den gegenwärtigen Lauf will die Truppe natürlich auch am kommenden Samstag im Pokalspiel beim Elften der Landesliga Süd, SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz, fortsetzen. Auch dieser Kontrahent, gegen den die Luckenwalder vor nicht allzu langer Zeit erst im Elfmeterschießen weiter kam, darf auf keinen Fall unterschätzt werden!
FSV 63 Luckenwalde: Andre Thoms – Stefan Rankic, Marcel Hadel, Tobias Francisco – Nils Gottschick (ab 79. Robin Spreitzer), Leon Hellwig (ab 36. Pascal Borowski), Lucas Vierling, Christian Flath (ab 79. Ian Kroh), Tim Göth – Julius Frederik Schmahl, Dennis Rothenstein (ab 62. Clemens Koplin)
Carl-Zeiss Jena: Tom Müller – Lucas Stauffer, Dennis Slamar, Maurice Hehne, René Lange – Matti Langer (ab 60. Alexander Prokopenko), Theodor Bergmann (ab 67. Leon Bürger), Felix Werner Drinkuth (ab 78. Maximilian Krauß) – Maximilian Oesterhelweg (ab 90. Vasileios Dedidis), Fabian Eisele, Maximilian Wolfram
SR: Christian Dallmann (Rostock)
Zuschauer: 783
Tore: –
Gelbe Karten: (FSV) Flath, Schmahl – (Jena) Oesterhellwig (47.), Lange (51.), Wolfram (78.)
Beste Spieler: (FSV) Thoms, Flath, Rankic – (Jena) Langer, Drinkuth, Oesterhelweg
Fred Krüger