Verdiente Niederlage unter den Kernbergen 1

Verdiente Niederlage unter den Kernbergen

FC Carl-Zeiss Jena – FSV 63 Luckenwalde 3:0 (0:0)

Verdiente Niederlage unter den Kernbergen 2

Am Ostersonntag durften die FSV-Kicker zum 27. Spieltag beim klar favorisierten FC Carl-Zeiss Jena in der bald fertig gestellten imposanten ad-hoc-Arena im altehrwürdigen Ernst-Abbe-Sportfeld unter den Jenaer Kernbergen antreten. Sicher wäre es aus Luckenwalder Sicht interessant gewesen,  dieses Duell mit „voller Kapelle“ gegen den eigentlich haushohen Favoriten antreten zu können. Ohne die gesperrten Christian Flath und Simon Gollnack sowie die immer noch oder wieder verletzungsbedingt ausfallenden Lucas Vierling und Pascal Borowski antretenden Luckenwalder schien das von FSV-Coach Michael Braune formulierte Ziel, auch dieses Mal wie in jedem Spiel etwas Zählbares mitnehmen zu wollen, zwar ehrenwert aber eigentlich schon sehr verwegen.

Ausgeglichene erste halbe Stunde

Erwartungsgemäß begann die Begegnung mit klarer Dominanz der Gastgeber. Zunächst gelang es der tief stehenden FSV-Elf aber noch kaum Chancen für das wieder von Tikolas Tix gehütete Gehäuse zuzulassen. Ein satter Distanzschuss des auffälligen Justin Petermann nach 15 Minuten deutlich über das FSV-Tor war ein erstes Achtungszeichen der Platzherren in der Anfangsphase.

Vielleicht hätten die Gäste die Begegnung länger offenhalten können, wenn Ian Kroh nach Super-Direktspiel Steve Zizkas völlig frei auf Carl-Zeiss Keeper Kunz zulaufend zur überraschenden Gästeführung verwandelt hätte. Doch den etwas zu unplatzierten Abschluss des ansonsten überwiegend mit Defensivaufgaben betrauten FSV-Kickers parierte Kunz reaktionsschnell (20.).

Nachdem der wenig später folgende, geschickt über die Mauer gezirkelte 17-Meter-Freistoß Daniel Beckers auch nur an der Latten-Oberkante landete, waren die erwähnenswerten Luckenwalder Angriffsbemühungen vorbei.

Der Favorit übernimmt

Bei den folgenden Offensivaktionen der Carl-Zeiss-Elf rückte FSV-Schlussmann Nikolas Tix zusehends häufiger in den Mittelpunkt. Seine größte Rettungstat folgte wohl bereits nach 24 Minuten als er einen Schlenzer des Ex-Rathenowers Jonathan Muiomo noch mit den Fingerspitzen an die Latte lenken konnte. 

Kurz darauf hatten die Gäste durchaus Glück, dass Schieri Jens Klemm, dem beide Teams das Agieren recht leicht machten, nicht auf den Punkt zeigte. Das in der Form unnötige Attackieren Philip Einsiedels gegen den aus dem Strafraum raus aufenden Maximilian Krauß an der Grundlinie hätte durchaus entsprechend geahndet werden können (27.). 

Als sich Krauß wenig später im Rücken Einsiedels durchsetzen durfte, folgte bei dessen Abschluss aus spitzem Winkel der nächste Hochkaräter der Gastgeber, den aber Tix abermals entschärfte (30.).

Kurz vor dem Seitenwechsel schien sich die Führung des FC Carl-Zeiss bei einem satten Hinterhaltsschuss Ken Martin Gipsons aber doch anzubahnen. Doch von der Latten-Unterkante sprang das Leder nur auf die Torlinie des FSV-Tores. Der anschließende Kopfball Vasileios Dedidis` rollte dann knapp neben dem Pfosten (42.). Als ein Hinterhaltsschuss des agilen Marcel Hoppes kurz vor dem Pausentee ebenfalls nur haarscharf am langen Pfosten vorbei strich, hatte sich das aufopferungsvolle Verteidigen der Luckenwalder erstmal bezahlt gemacht. Es ging torlos in die Halbzeit.

Zwei Abschlüsse aus dem Halbfeld treffen Luckenwalde hart

Nach dem Seitenwechsel dauerte es aber nicht mehr lange, bis sich die Jenenser für ihr ständiges Anrennen belohnten. Justin Petermann durfte aus 18 Metern ziemlich unbedrängt abziehen.  Sein platzierter Flachschuss war für Tix nicht zu parieren – 1:0 (51.). Und bereits wenig später, die FSV-Defensive hatte einen Ball nur halbherzig und viel zu kurz abgewehrt, durfte auch Marcel Hoppe aus etwa 20 Metern unbehelligt Maß nehmen. Sein fulminanter Distanzschuss landete unter der Latte im FSV-Tor-2:0 (55.). 

Nach diesem Zwei-Tore-Rückstand verabschiedeten sich die Luckenwalder, auch begünstigt von der Einwechslung der ehemals langzeitverletzten Phil Butendeich und Tim Göth zwar etwas von ihrer bis dahin bedingungslosen Defensive, schufen aber keine nennenswerten Gefahr für das Tor der Gastgeber. Am Sieg der Thüringer zweifelte zu diesem Zeitpunkt sicher niemand mehr.

Als sich die wenigen nach Jena gereisten FSV-Anhänger eigentlich schon mit einer Zwei-Tore-Niederlage in Jena abfinden wollten, durfte der in der zweiten Halbzeit ins Spiel gekommene Kevin Wolf in der dritten Minute der Nachspielzeit im Anschluss an die neunte Gastgeber-Ecke an der Torlinie unbehelligt zum wuchtigen Kopfball hochsteigen. Dem neben dem Pfosten postierten Philip Einsiedel gelang es nicht mehr das dritte Carl-Zeiss-Tor zu verhindern. Seine Kopfball-Abwehr landete an der Latte und letztlich zum 3:0-Endstand im FSV-Tor.

Pokalhalbfinale nächste Herausforderung

Bereits am kommenden Mittwoch wartet für die Braune-Schützlinge schon wieder die nächste Aufgabe. Im Halbfinale des Brandenburger Landespokals hat der FSV 63 um 19:00 Uhr beim gegenwärtigen Elften der Brandenburgliga und Bezwinger des Ludwigsfelder FC im Viertelfinale , der TSG Einheit Bernau anzutreten.

Am Sonntag darauf empfangen die Luckenwalder dann bereits das nächste Top-Team der Regionalliga. Gegen den dann zwar ebenfalls favorisierten 1.FC Lok Leipzig werden die FSV-Anhänger dann sicherlich von ihrer hoffentlich wieder mit einigen Rückkehrern verstärkten Mannschaft eine größere Gegenwehr als in Jena erwarten.                       

Jena: Kevin Kunz – Ken Martin Gipson, Maurice Hehne, Bastian Strietzel, Marcel Hoppe – Jonathan Muiomo (ab 62. Kevin Wolf), Lukas Lämmel, Justin Petermann (ab 73. Max Grimm), Maximilian Krauß (ab 73. Justin Schau) – Vasileios Dedidis (ab 62. Pasqual Verkamp), Lorenz Knöferl (ab 78. Jan Dahlke) 

FSV 63 Luckenwalde: Nikolas Tix – Stefan Rankic, Marcel Hadel (ab 74.Tobias Francisco), Sofiene Rachid, Jannene – Philip Einsiedel, Steve Zizka (ab 54. Phil Butendeich), Daniel Hefele (ab 74. Benjamin Nwatu), Ian Kroh (ab 54. Leon Hellwig), Daniel Becker, Luca Dahlke, (ab 67. Tim Göth) – Till Plumpe)

SR: Jens Klemm (Gröditz) 

Zuschauer: 3103

Tore: 1:0 (51.) Justin Petermann, 2:0 (55.) Marcel Hoppe, 3:0 (90.+3.) Kevin Wolf  

Gelb:   Wolf, Lämmel (Jena)

            Göth (FSV 63)

Beste Spieler:  Marcel Hoppe, Justin petermann, Maximilian Krauß (Jena)  

                        Marcel Hadel, Sofiene Rachid Jannene (FSV 63) 

Fred Krüger       

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