Überraschender Auswärtssieg beim BAK
Berliner AK 07 – FSV 63 Luckenwalde 0:1 (0:0)
Gegenwärtig fällt es Beobachtern der Regionalliga Nordost schwer, treffende Prognosen vor Spielen des FSV 63 abzugeben. Hätten viele FSV-Anhänger vor gut einer Woche im Heimspiel gegen den ZFC Meuselwitz mit einem Sieg oder zumindest einem Punktgewinn für ihren FSV gerechnet, so waren sie an diesem Sonntagmittag vermutlich mit weniger Illusionen ins Berliner Poststadion zum Auswärtsspiel beim Tabellenzehnten BAK aufgebrochen. Vor dem Anpfiff machte oft der Satz „Heute wäre ich mit einem Unentschieden zufrieden.“ die Runde.
Doch weit gefehlt, nach dem Anpfiff dominierten die offensichtlich hoch motivierten lauf- und einsatzstarken Gäste das Geschehen auf dem sehr holprigen Geläuf. Nach Pascal Borowskis Sturmlauf über links und präziser Eingabe auf Luckenwaldes Sturmtank Simon Gollnack waren die meisten der FSV-Anhänger schon erwartungsvoll aufgesprungen. Letztlich konnte die anfangs viel beschäftigte BAK-Abwehr doch noch klären (5.). Eine Flanke Leon Hellwigs, über den nach seiner mehrwöchigen Spielpause viele Angriffsaktionen liefen und eingeleitet wurden, landete in den Armen des guten BAK-Keepers Luis Zwick (8.) und ein 16-Meter-Schuß des ebenfalls auffälligen Aaron Bogdan nach Zuspiel Hellwigs konnte Zwick beim zweiten Zupacken unschädlich machen (9.).
Die bis dahin beste FSV-Möglichkeit hatte schließlich Christian Flath, der in der 16. Minute einen 25-Meter-Freistoß um die BAK-Mauer, aber leider nur an den rechten Außenpfosten zirkelte. Doch danach kamen die Gastgeber bald besser ins Spiel und schienen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. In der 25.Minute musste Nikolas Tix im Luckenwalder Tor blitzschnell abtauchen um seinem Team die Null zu halten. Einen Kopfball des umtriebigen BAK-Sturmführers Seaton lenkte er ebenso reaktionsschnell zur ersten Ecke der Gastgeber (33.). In dieser Phase kam die Braune-Truppe kaum noch zu Entlastungsangriffen und verursachte in Strafraumnähe zu viele Freistöße, bei denen es häufig im Luckenwalder Strafraum „brannte“. Aber auf die Defensive des FSV, in erster Linie auf Kapitän Marcel Hadel, Tobias Francisco aber auch den agilen Sofiene Rachid Jannene war an diesem Sonntagnachmittag Verlass, so dass es torlos in die Pause ging.
Die zweiten 45 Minuten verliefen ausgeglichen, wobei sich die Gäste ein leichtes Chancenplus erarbeiten konnten. Nach sehenswertem FSV-Konter setzte sich Pascal Borowski vehement am linken Flügel durch. Seine Eingabe erreichte auch den am kurzen Pfosten einlaufenden Christian Flath. Dessen Direktschuss in die lange Ecke erreichte der Gute Zwick im BAK-Tor noch mit den Fingerspitzen und brachte schließlich das Leder unter Kontrolle (60.).
Als sich BAK-Kapitän Jürgen Gjasula schließlich in der 72. Minute in Höhe der Mittellinie nach einem Zweikampf mit Christian Flath zu einer Unbeherrschtheit hinreißen ließ, wofür er folgerichtig rot sah, durften die Gäste doch noch auf die Siegerstraße einbiegen. Bei einem der zahlreichen Gästeangriffe tankte sich der schwer vom Ball zu trennende Simon Gollnack im Angriffszentrum regelrecht durch. Als auch diese Chance schon zu verpuffen schien, bekam er das Leder doch nochmal vor die Füße und schob zum Jubel des FSV-Lagers zum 0:1 ein.
In den verbleibenden gut zehn Minuten setzten die mittlerweile in Unterzahl agierenden Berliner nochmal alles auf eine Karte. Doch die FSV-Mannschaft ließ nichts mehr anbrennen und durfte letztlich einen überraschenden aber letztlich nicht unverdienten Auswärtssieg bejubeln.
Michael Braune wird nun mit seinem Trainerteam sicher alles daransetzen, seine Kicker gut auf das mit Spannung erwartete Pokalviertelfinale am kommenden Samstag beim von Ex-FSV-Coach Jan Kistenmacher trainierten Oberligisten MSV Neuruppin vorzubereiten. In diesem Duell muss der FSV wohl oder übel der Favoritenrolle gerecht werden. Und in der fühlten sich die Luckenwalder in der Vergangenheit bekanntlich nicht immer ganz wohl. Ein zweites Krieschow soll es in Neuruppin natürlich nicht geben.
BAK: Luis Maria Zwick – Rinatro Yajima (ab 85. Michael Carsten Olczyk) , Julian Klar, Kwabenaboye Appiah Schulz, Ben Meyer – Shinji Yamada (ab 76. Tim Seifert), Jannis Lang (ab 85. Keanu Schneider), Jürgen Gjasula, Patrick Sussek – Jamal Mantatu Rogero (ab 65. Serkan Dursun), Michael Joseph Arantes Seaton (ab 76. Bleron Krasniqi)
FSV 63 Luckenwalde: Nikolas Tix – Sofiene Rachid Jannene, Marcel Hadel (ab 80. Ian Kroh), Tobias Francisco – Aaron Bogdan (ab 55. Luca Dahlke), Daniel Hefele (ab 89. Moritz Wallmann) , Leon Hellwig, Christian Flath, Pascal Borowski (ab 70. Daniel Becker), Clemens Koplin (ab 80. Till Plumpe), – Simon Gollnack
SR: Max Kluge (Falkenau)
Zuschauer: 304
Tore: 0:1 (81.) Simon Gollnack
Gelb: Meyer, Seifert (BAK)
Jannene, Bogdan, Hadel, Flath (FSV 63)
Rot: Gjasula (72., Tätlichkeit gegen Flath)
Beste Spieler: Kwabenaboye Appiah Schulz, Ben Meyer (BAK)
Nikolas Tix, Marcel Hadel, Tobias Francisco (FSV 63)
Fred Krüger