Hallescher FC – FSV 63 Luckenwalde 1 : 0 (1:0)

Nach dem Abpfiff zeigte sich FSV-Trainer Michael Braune von der Vorstellung seiner Mannschaft schwer enttäuscht. Sprach er nach der empfindlichen Heimniederlage gegen Hertha Zehlendorf drei Tage zuvor noch von der besten Halbzeit seiner Kicker in der bisherigen Saison, so schätzte er die ersten 45 Minuten seiner Truppe am Freitagabend im Leuna-Chemie-Stadion als die bisher schwächste Saisonleistung ein. Unter anderem charakterisierte er den Auftritt seiner Mannschaft mit „peinlich“ und „ungenügend“ in den gut 90 Minuten zuvor.

Es ehrt den Coach, die Ausfälle Lucas Vierlings (verletzt) sowie Levin Mattmüllers, Tim Schleinitz und Till Jacobis (alle nach rot bzw. gelb-rot gesperrt), und damit fast der kompletten etatmäßigen Mittelfeldreihe, nicht als Entschuldigung heran zu führen. Aber so wirkte seine sehr junge Truppe vor gut 5.000 Zuschauern im Stadionrund doch recht beeindruckt und vor allem in den ersten 45 Minuten regelrecht gehemmt.

Schnelles Tor für Halle

Dabei war das frühe 1:0 bereits nach knapp 40 Sekunden nach weitem Einwurf Jan Löhmannröbens, Kopfballverlängerung Burim Halilis und schließlich den Kopfball Niclas Stierlins aus Nahdistanz für das angekratzte Selbstvertrauen der FSV-Elf auch nicht gerade förderlich. Die Gäste wirkten geschockt und benötigten schon geraume Zeit um sich wieder etwas zu stabilisieren. Gegen keinesfalls übermächtig wirkende und oft doch pomadig agierende Hallenser konnten sie bis zum Pausenpfiff aber offensiv in keinster Weise überzeugen. Jegliche Gefahr für das von Debütant Luca Bendel gehütete HFC-Tor blieb totale Fehlanzeige.

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Im Gegenteil, eine Flanke des vom Chemnitzer FC an die Saale gewechselten Robert Berger senkte sich nach 19 Minuten bedrohlich auf die Latten-Oberkante des FSV-Tores. Den Nachschuß des ebenfalls erst 20 Jahre alten Pierre Webers parierte Florian Palmowski sicher. Allerdings zeigte sich der Schlußmann der Gäste dieses Mal ebenfalls nicht fehlerfrei. Florian Palmowskis Zuspiele aus dem eigenen Strafraum fanden nicht immer den eigenen Mann und leiteten so das eine oder andere Mal gleich wieder Hallenser Gegenangriffe ein!   

Halle in der zweiten Hälfte zu zehnt

Das Geschehen änderte sich dann etwas in der zweiten Halbzeit, erst recht nach der roten Karte gegen Robert Berger, der den nachsetzenden Simon Gollnack in Höhe der Mittellinie sehr rüde von den Beinen holte.

Der HFC konzentrierte sich danach natürlich auf die Absicherung des eigenen Tores und der ja noch immer nur knappen Führung. Die Luckenwalder befanden sich jetzt fast pausenlos in der Offensive, wußten aber viel zu selten für wirkliche Gefahr für das Tor der Platzherren zu sorgen. 

Nicht zwingend genug – Bendel top

In der 67. Minute hatten die wenigen mitgereisten FSV-Anhänger dann doch schon fast den Torschrei auf den Lippen. Simon Gollnack konnte von der Grundlinie zurück passen. Über Niklas Geisler kam das Leder zu Philipp Kühn, der auch platziert aus der Drehung abzog. Doch Luca Bendel reagierte prächtig. Die Aktion der nachsetzenden Luckenwalder wurden schließlich abgepfiffen.   

Michael Braune versuchte mit der Einwechslung zahlreicher frischer Kräfte nochmal für neuen Schwung zu sorgen. Bis auf die eine gefährliche Aktion gelang es den Gästen aber nicht mehr für echte Torchancen zu sorgen. Die Angriffsversuche der Gäste wirkten oft ideenlos und zu stereotyp, so dass eine ebenfalls kaum überzeugende HFC-Mannschaft auch in Unterzahl wenig Mühe hatte, hinten die Null zu halten und so letztlich auf Grund des frühen Tores die drei Punkte in Halle behalten konnte.

Kopf hoch – nicht hängen lassen

Trotz der indiskutablen Vorstellung des FSV im Hallenser Stadion und der auch im kommenden Spiel wieder klaren Außenseiterrolle gegen den Greifswalder FC haben die Luckenwalder keinen Anlass sich jetzt, nachdem noch nicht mal ein Viertel der Saison gespielt ist, bereits aufzugeben. Am kommenden Samstag werden alle gesperrten Akteure wieder zur Verfügung stehen und die Rückkehr des sehnlichst erwarteten Lucas Vierling wird auch nicht mehr lange dauern. 

Sollte es den Braune-Schützlingen gelingen ihre meistens guten spielerischen Vorstellungen auch in Chancen und noch viel mehr in Tore umzumünzen, wird der erste Saisonsieg hoffentlich auch nicht mehr zu lange auf sich warten lassen. Wie Michael Braune aber nach dem Zehlendorf-Spiel betonte, sind die FSV-Kicker zukünftig um so mehr zumindest in den Heimspielen auf die Unterstützung ihres Publikums angewiesen. Das Applaudieren nach noch so belanglos erscheinenden gelungenen Aktionen kann manchmal Wunder in den Köpfen der Spieler bewirken!

Eine Vorstellung wie in Halle darf und wird sich die Mannschaft in der Form aber hoffentlich nicht nochmal leisten!   

AUFSTELLUNG              

Hallescher FC: Luca Bendel – Jan Löhmannsröben, Burim Hallili, Niklas Landgraf – Robert Berger, Max Kulke (ab 60. Robin Friedrich), Niclas Stierlin (ab 86. Joscha Wosz) Pierre Weber (ab 60. Lucas Halangk)  – Fabrice Daniel Hartmann (ab 77. Kilian Pascal Zaruba), Cyrill Akono (ab 60. Berk Inaler), Joseph Charles Richardson II

FSV 63Florian Palmowski – Arne Rühlemann, Sofiene Rachid Jannene, Jonas Böhmert, Remo Merke  – Niklas Geisler (ab 80. Mateus Kolenda), Mathis Bruns (ab 80. Fritz Schröder), Fabio Schneider, Niklas Kaus (ab 80. Lucas Albrecht) – Philipp Kühn, Simon Gollnack (ab 71. Nick Graupner)

Schiedsrichter: Kai Kaltwaßer (Berlin)

Zuschauer: 5104

TORE:

  • 1:0 (1.) Niclas Stierlin
GELBE KARTEN:
  • Hallescher FC: Kulke (33.)   
  • FSV 63: Gollnack (46.), Rühlemann (71.)    
ROTE KARTEN:
  • Hallescher FC: Berger (grobes Foulspiel) 
BESTE SPIELER:
  • Hallescher FC: Niklas Landgraf, Niclas Stierlin, Cyrill Akono      
  • FSV 63: Jonas Böhmert, Fabio Schneider

Bericht von Fred Krüger

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