Rückschlag im Abstiegskampf
FSV 63 Luckenwalde – ZFC Meuselwitz 1:4 (1:2)
Das Luckenwalder Stadion-Team und viele ehrenamtliche Helfer hatten am Samstagmorgen alles darangesetzt, das schneebedeckte Spielfeld zu räumen und beiden Mannschaften bestmögliche Bedingungen zu bieten. Mit Erfolg, denn die Kicker hatten kaum Probleme mit dem zwar tiefen, aber doch gut bespielbaren Geläuf. Nicht nur in Anbetracht dieses Einsatzes hätte das Duell zwischen dem Tabellenvierzehnten und dem -fünfzehnten mehr als die gut 330 Zuschauer verdient.
Sowohl die Gäste als auch die Platzherren schienen gewillt, den Zuschauern ein gutes Regionalligaspiel zu bieten. Nach ersten gefährlichen Meuselwitzer Offensivaktionen waren die Platzherren dann nach sehenswertem Direktspiel über die Stationen Luca Dahlke, Daniel Becker, Pascal Borowski und wieder Luca Dahlke auf dem linken Flügel und der anschließenden frühen Führung durch Christian Flath offensichtlich im Spiel, aber eben noch lange nicht auf der Siegerstraße (11.).
Unsicherheiten
Denn wenig später verhalf eine Nachlässigkeit von FSV-Keeper Nikolas Tix den Gästen zum frühen Ausgleich. Andy Trübenbach bestrafte das zu lange Zögern des Luckenwalder Schlussmanns, blockte erfolgreich an der Strafraumgrenze und durfte problemlos einschieben -1:1.
Im Nachgang kann man diese Szene nach gerade mal einer Viertelstunde durchaus als Knackpunkt für das weitere Geschehen bezeichnen, denn trotz allen Mühens gelang der Braune-Truppe bis zum Pausenpfiff kaum noch gelungene Offensivaktionen. Im Gegenteil, die Ostthüringer wurden von Minute zu Minute agiler und souveräner. Die direkt verwandelte Ecke Amer Kadric` zur ZFC-Führung nach einer halben Stunde war zwar glücklich und vom Wind begünstigt, in Anbetracht der mittlerweile erlangten Dominanz der Gäste aber keineswegs unverdient.
Besserer Start nach dem Pausentee
In der Halbzeit hatte Michael Braune offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Gleich nach Wiederanpfiff musste Nikolas Tix zwar mit Klasse-Parade einen gekonnten Direktschuss Andy Trübenbachs nach weiter Flanke vom linken Flügel mit sehenswerter Parade unschädlich machen, danach sah man aber doch eine andere FSV-Elf. Vielleicht hätte das Spiel nochmal eine Wende erfahren, wenn der Kopfball Stefan Rankic` aus Nahdistanz nach Freistoß Christian Flaths im ZFC-Tor gelandet wäre. Allerdings lenkte ZFC-Torhüter Jean-Marie Plath das Leder mit tollem Reflex noch an die Latte (57.).
Trotz weiterer guter Möglichkeiten für die Platzherren, bei denen manche Zuschauer und nach eigenem Bekunden auch ZFC-Coach Heiko Weber den Ball sogar schon im Tor wähnten, gelang den Gastgebern nicht der Ausgleichstreffer. Als dann aber Simon Gollnack noch in der eigenen Hälfte im Vorwärtsgang fahrlässig den Ball verlor und Nils Miatke sofort den links startenden Andy Trübenbach in Szene setzte, der seine Klasse unterstrich und humorlos vollendete, befand sich der FSV auf der Verliererstraße. Der Schlenzer Fabian Stenzels von der Strafraumgrenze ins rechte Toreck war dann das I-Tüpfelchen für den gelungenen Auswärtsauftritt des ZFC Meuselwitz.
Was bleibt noch zu sagen
Ein nach dem Spiel sichtlich angefressener Michael Braune hat nun die Aufgabe seine Kicker vor den nächsten Punktspielen gegen eigentlich favorisierte Kontrahenten (beim BAK, gegen Chemnitz und in Jena) wieder vorzubereiten und aufzubauen, wobei das in Anbetracht der vermutlich noch länger fehlenden Lucas Vierling, Leon Hellwig, Phil Butendeich und Tim Göth kein leichtes Unterfangen sein wird. Noch scheint der Sieben-Punkte-Vorsprung vor dem SV Lichtenberg 47 auf Rang 16 komfortabel. Und ob der gegenwärtige Tabellenrang 15 am Ende für den Klassenerhalt reichen wird, ist auch noch lange nicht klar. Daumendrücken für den HFC und den FSV Zwickau in Liga Drei ist mittlerweile auch in Luckenwalde angesagt.
Und letztlich soll das Pokalspiel in zwei Wochen beim Oberligisten MSV Neuruppin, der bekanntlich mittlerweile von Luckenwaldes Ex-Coach Jan Kistenmacher trainiert wird, auch noch nicht das letzte in dieser Saison sein.
FSV 63: Nikolas Tix – Stefan Rankic (ab 68. Sofiene Rachid Jannene), Marcel Hadel, Tobias Francisco – Clemens Koplin (ab 77. Dennis Rothenstein), Daniel Hefele (ab 77. Steve Zizka), Christian Flath, Pascal Borowski (ab 46. Till Plumpe), Daniel Becker, Luca Dahlke (ab 46. Aaron Bogdan) – Simon Gollnack
ZFC Meuselwitz: Jean-Marie Plath – Patrick Scheder (ab 46. Luis Fischer), Felix Müller, Nils Miatke, Fabian Raithel – Amer Kadric, Nils Schätzle, Thilo Gildenberg (ab 74. Till Jacobi), Florian Hansch (ab 68. Fabian Stenzel) – Dominik Bock (ab 89. Felix Rehder), Andy Trübenbach
SR: Pascal Wien (Berlin)
Zuschauer: 334
Tore: 1:0 (11.) Christian Flath, 1:1 (15.) Andy Trübenbach, 1:2 (30.) Amer Kadric, 1:3 (73.) Andy Trübenbach, 1:4 (85.) Fabian Stenzel
Gelb: Rankic (21.), Bogdan (50.) FSV 63
Scheder (35.), Fischer (52.), Schätzle (64.), Trübenbach (82.) Meuselwitz
Beste Spieler: Marcel Hadel, Christian Flath FSV 63
Felix Müller, Amer Kadric, Andy Trübenbach Meuselwitz Fred Krüger