SV Babelsberg 03 – FSV 63 Luckenwalde 1:2 (1:1)
FSV-Coach Michael Braune zeigte sich nach der empfindlichen Niederlage vor eine Woche in Erfurt zwar kämpferisch. Aber würde seine Mannschaft der geäußerten Überzeugung auch wirklich gerecht werden oder würden der jungen Truppe vielleicht doch wieder mal die Nerven einen Streich spielen oder die Chancenverwertung leider wieder nicht wie erhofft klappen oder, oder, oder!
Aber nun mal von vorn…
Aber bis auf einen kleinen Stockfehler Jonas Böhmerts, in dessen Folge der Berliner Schieri Wien erstmals die gelbe Karte zückte, begannen die Luckenwalder konzentriert und demonstrierten früh, dass für sie eigentlich noch mehr auf dem Spiel stand als für ihre Kontrahenten aus der Landeshauptstadt. Nach der ersten FSV-Ecke in der 9. Minute hatte Philipp Kühn nach ungewollter Kopfballverlängerung Philipp Zeigers am zweiten Pfosten lauernd den ersten Riesen für die Gäste auf dem Fuß. Babelsbergs Gian Luca Schulz stand aber goldrichtig auf der Linie und rettete für seinen Keeper.

Doch spätestens mit der überraschenden Führung der Platzherren durch einen wuchtigen Kopfball Jannis Langs (Freistoß Gordon Büch) und der gleichzeitigen Kopfverletzung Sofiene Jannenes, in dessen Folge der immens wichtige FSV-Defensivkicker mit stark blutender Kopfwunde den Platz verlassen mußte, schien das FSV-Spiel trotz des anfänglichen selbstbewußten Auftretens der Braune-Elf einen erheblichen Dämpfer erhalten zu haben.


Diese Befürchtungen sollten sich aber nicht bewahrheiten, denn bald wurde deutlich, dass die Gäste weiter am Drücker blieben und auf den Ausgleich drängten.
Verdienter Ausgleich
Die leider doch recht überschaubare Luckenwalder Anhängerschaft musste sich allerdings fast bis zur Pause gedulden, bis sie endlich jubeln durften. Philipp Kühn hatte bereits in der 41. Minute einen wirklichen Hochkaräter, den er sich durch konsequentes Nachsetzen gegen Charmaine Häusl selbst erarbeitete. Allein in Richtung Babelsberger Tor davon ziehend verfehlte er aber aus etwa zehn Metern das SV-Gehäuse.
Im Anschluß an die dritte FSV-Ecke in der dritten Nachspielminute der ersten Halbzeit sollte dann aber doch der hochverdiente Ausgleich fallen. Philipp Kühn lauerte erneut am zweiten Pfosten, köpfte die weite Ecke Jonas Böhmerts ins Angriffszentrum zurück, wo Tim Schleinitz goldrichtig stand und das Leder in die Maschen bugsierte -1:1.


Dieses Tor gab dem Selbstbewußtsein der jungen FSV-Truppe nochmal neue Nahrung. Gleich nach dem Ausgleich nahm abermals Philipp Kühn nach kurzem energischen Dribbling erneut Maß und zog aus knapp zwanzig Metern straff und platziert ab. Doch der wirklich gute SV-Torhüter Yannic Stein kratzte das Leder noch aus dem Dreiangel. Der Sturmlauf der Gäste wurde schließlich durch die Pause, die für die FSV-Elf eigentlich zu früh kam, unterbrochen.
Souveräner Auftritt auch in Halbzeit zwei
Aber auch nach dem Seitenwechsel machten die Braune-Schützlinge bald da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Dabei sorgte Clemens Koplin, der gegenwärtig wohl seinen zweiten oder dritten Frühling erlebt und mittlerweile kaum noch aus der Startelf wegzudenken ist, für das erste Achtungszeichen. Doch auch seinen Distanzschuß lenkte Yannic Stein gekonnt über die Latte.
Nach gut einer Stunde hatten sich die Luckenwalder Trainer zu einem Wechsel im Sturmzentrum entschieden. Simon Gollnack ersetzte den agilen Philipp Kühn – ein Wechsel, der sich bald darauf als goldrichtig herausstellen sollte.
Als Kapitän Lucas Vierling nach gelungener Ballstafette den halbrechts startenden Gollnack mustergültig bediente und dieser nach kurzem Antritt sofort wuchtig aus etwa fünfzehn Metern abzog, hatten sich die Gäste endlich für ihr einsatzstarkes und couragiertes Auftreten im Karli belohnt und konnten erstmal auf die angestrebten drei Auswärtspunkte hoffen.






Als Florian Palmowski schließlich einen weiteren Lang-Kopfball nach Ecke Gordon Büchs parieren konnte, war der angestrebte und erhoffte Auswärtssieg des FSV 63 im vorletzten Saisonspiel perfekt.

Starke Rückrunde am kommenden Sonntag krönen
Unabhängig vom Ausgang der Relegationsspiele zwischen den Meistern der RL-Staffeln Nordost und Nord (vermutlich 1. FC Lok gegen TSV Havelse) zwei Wochen nach dem letzten Spieltag der RL-Saison hat es die junge Luckenwalder Regionalligatruppe nunmehr wieder in der Hand, den Klassenerhalt selbst perfekt zu machen.
Michael Braune hatte nach dem Abpfiff in Babelsberg zurecht betont, dass nach dem Verlauf dieser nervenaufreibenden Saison vor gut fünf Monaten kaum jemand in und um Luckenwalde mit einer solchen Konstellation gerechnet hätte.
Und jetzt besteht wirklich die große Hoffnung, dass der FSV 63 Luckenwalde Ende Juli in eine weitere, seine dann schon neunte Regionalligasaison starten dürfte. Berücksichtigt man die Möglichkeiten, mit denen die Vereine der RL Nordost stets ins Rennen gehen, wäre alleine das schon eine Sensation.
Aber noch sind neunzig Minuten gegen die VSG Altglienicke am kommenden Sonntag um 13:00 Uhr zu spielen!
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- SVB: Pollasch (7.), Häusl (56.), Lang (90. +2), Postelt (90.+3)
- FSV 63: Böhmert (2.), Jannene (15.)
BESTE SPIELER:
- SVB: Yannic Stein, Gordon Büch, Andor Bolyki
- FSV 63: Lucas Vierling, Fabio Schneider, Philipp Kühn
Bericht von Fred Krüger