FSV Zwickau – FSV 63 Luckenwalde 3:0 (1:0)
Bis zum vergangenen Samstagnachmittag war der FSV 63 in bisher 10 Punktspielen seit 2010 in der Oberliga Süd und der Regionalliga Nordost auf den FSV Zwickau getroffen. In all diesen Auseinandersetzungen mit den Westsachsen, die zwischenzeitlich mehrere Jahre in der 3. Bundesliga spielen durften, waren die Luckenwalder standesgemäß stets mehr oder minder deutlich unterlegen.
In der Saison 25/26 war nun aber der FSV 63 überdurchschnittlich gut gestartet und lag nach dreizehn Spieltagen auf Tabellenrang sechs – vor dem letzten Samstag immerhin einen Platz vor den Zwickauern. Das war in einigen Köpfen im Luckenwalder Anhang zumindest Anlass, auf eine kleine Besserung dieser 15 Jahre währenden Negativserie zu hoffen.
Nur kurzes Aufflammen
Nach gutem Start, so hatte Tim Maciejewski bereits nach vier Minuten nach Ballgewinn Simon Gollnacks in Höhe der Mittellinie und klugem Paß Fabio Schneiders mittels sattem Schrägschuss die frühe Gästeführung auf dem Fuß, die Torhüter Lucas Hiemann mit Glück und guter Reaktion vereitelte, übernahmen aber bald die Platzherren das Heft des Handelns. Der anfängliche Hoffnungsschimmer im sehr kleinen Luckenwalder Lager schwand danach und mit zunehmenden Spielverlauf immer mehr.



FSV-Keeper Florian Palmowski stand mit zunehmender Spielzeit immer häufiger im Mittelpunkt, sicher mehr als ihm lieb sein konnte! Seine Vorderleute luden die immer agiler werdenden Zwickauer Kicker gleich mehrmals zum Toreschießen ein. Veron Dobruna konnte auf seinem linken Flügel, mehrmals nach weiten Diagonalbällen Theo Gunnar Martens, machen, was er wollte. Quentin Seidel, der in Zwickau nicht seinen besten Tag erwischt hatte, liess dem wendigen Zwickauer Angreifer mehrmals viel zu viel Platz.
Gebotene Möglichkeiten laden ein
Als Seidel nach gut einer Viertelstunde im Rückwärtsgang auch noch unglücklich verstolperte, schnappte sich der von Jena an die Mulde gewechselte Cemal Sezer das Leder, entschloss sich aber nicht zum sofortigem Abschluss sondern legte nochmal quer, wo Fabio Schneider rechtzeitig zurück geeilt war und vor dem einschussbereiten Martens das Leder zur Ecke spitzelte.
Wenig später hatte Dobruna mittels Schlenzer aus spitzem Winkel Florian Palmowski eigentlich schon überwunden. FSV-Kapitän Andreas Pollasch klärte aber noch vor der Linie per Kopf für seinen schon geschlagenen Keeper (22.).
Aber als das Leder nach knapp einer halben Stunde über die Stationen Cemal Sezer, Daniel Haubner den wiederholt auf dem linken Flügel blank einlaufenden Veron Dobruna erreichte, düpierte der noch seinen Kontrahenten Mike Bachmann und besorgte aus ca. zwölf Metern für Palmowski unerreichbar den zu diesem Zeitpunkt hoch verdienten Führungstreffer -1:0 (29.).
Höhere Führung Zwickaus war möglich
Und die defensiven Unzulänglichkeiten bei den Gästen häuften sich. So ließ sich Max Hathaway nach kurzem Abspiel Florian Palmowskis das Leder an der Strafraumgrenze von Andrej Starsev abluchsen. Doch der sich in bestechender Form präsentierende FSV-Schlußmann konnte schließlich sowohl den Abschluß Theo Martens als auch den von Veron Dobrunas bravourös parieren.
Einhellige Meinung zur Pause im Luckenwalder Lager: „Die Zwickauer haben den FSV 63 trotz dominantem Spiel und zahlreicher Hochkaräter noch leben lassen!“
Vielleicht hätte der Spielverlauf nochmal kippen können, wenn Simon Gollnack eine Flanke Max Hathaways am zweiten Pfosten über die Linie gedrückt hätte (47.). Das gelang ihm aber leider nicht, so dass die knappe Zwickauer Führung weiter Bestand hatte.
Viele individuelle Fehler bestraft
Im folgenden unterliefen den Luckenwaldern in der Defensive immer mal wieder haarsträubende Fehler, so dass Cemal Sezer in der 64. und der kurz zuvor eingewechselte Nick Breitenbücher in der 82. Minute die Zwickauer Führung in standesgemäße, dem Spielverlauf entsprechende Höhe schrauben konnten.
Als Zwickaus Schlußmann Lucas Hiemann in der 85. Minute einen wuchtigen Kopfball Sofiene Jannenes reaktionsschnell über die Latte lenkte, blieb der Braune-Truppe auch noch die Ergebniskosmetik versagt. Die hatten sich die Luckenwalder mit dieser Vorstellung in der Zwickauer GGZ-Arena aber auch nicht verdient.


Luckenwalde war nicht konkurrenzfähig
Eigentlich könnte man beim FSV auf Grund der immer noch komfortablen Tabellensituation, mit 23 Punkten liegt man nach 14 Spieltagen immer noch auf dem siebenten Tabellenrang, derartige Leistungen gelassen bewerten. Ein nach dem Spiel sichtlich angefressener und schmallippiger Michael Braune kündigte allerdings deutlichen Redebedarf für die nächsten Tage an: “Wir haben ja immerhin einige Spieler bei uns, die den Anspruch haben Berufsfußball zu betreiben…… Wie das funktioniert, wurde heute gezeigt – von den Zwickauern. Heute waren wir nicht konkurrenzfähig!“
Sollten sich die Luckenwalder am kommenden Freitagabend im Seele gegen die Hertha-Bubis allerdings schadlos halten und wieder zur Leistung der letzten sechs (ungeschlagenen) Spiele zurückfinden, wird bald niemand mehr über die Zwickauer Vorstellung der FSV-Kicker sprechen. Allerdings wird die Auseinandersetzung mit den immer mal wieder mal über sich hinauswachsenden Berlinern auch kein Selbstläufer.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- FSV Zwickau: Haubner (10.), von Baer (38.), Ziemer (86.)
- FSV 63: Tim Meyer (24.), Schneider (43.), Kühn (87.)
BESTE SPIELER:
- FSV Zwickau: Theo Gunnar Martens, Andrej Startsev, Veron Dobruna
- FSV 63: Florian Palmowski
Bericht von Fred Krüger









































