BSG Chemie Leipzig – FSV 63 Luckenwalde 1:3 (1:2)
Nach der letzten Begegnung vor der Winterpause hatte Michael Braune erklärt, dass er davon ausgehe, dass sich seine junge Truppe nach der Hinrunde nunmehr gefunden habe und zukünftig auch ergebnistechnisch in der Regionalliga mithalten sollte. Starke Worte, aber das Luckenwalder Fussballvolk hat sie mit Freude vernommen, zeugten sie doch von neuem Selbstbewusstsein in den Reihen des FSV. Und das hätte ja in Anbetracht der Tabellensituation durchaus abhanden gekommen sein können.
Erfolgreiche Vorbereitung
Die kurze Winterpause hatten die Braune-Schützlinge intensiv genutzt und waren, wie in den Jahren zuvor, zum einwöchigen Trainingslager ins türkische Belek gereist. Und ausserdem war es der sportlichen Leitung nach dem Abgang dreier Akteure gelungen ebenso viele Zugänge für die Offensive zu verpflichten.
Nachdem das bereits einmal verschobene Hinrundenduell bei der VSG Altglienicke vor eine Woche erneut den mangelnden Platzverhältnissen im Zoschke-Stadion zum Opfer gefallen war, sollte es für die Luckenwalder nun also im tradionsreichen Alfred-Kunze-Sportpark in Leipzig-Leutzsch zum Auftakt nach der Winterpause kommen.
Co-Trainer Lukas Müller übernimmt
Michael Braune hatte die Mannschaft mit seinem Trainer-Team zwar noch entsprechend vorbereitet, musste am Spieltag aber letztlich doch krankheitsbedingt passen.
In den ersten Minuten wirkten beide Teams ziemlich nervös. Vielleicht lässt sich so auch die frühe Gastgeber-Führung erklären. Florian Kirstein durfte den halblinks gestarteten Elias Oke steil schicken. Dessen Hereingabe wurde durch Mathis Bruns so abgefälscht, dass FSV-Keeper aus dem Spiel war und Levin Mattmüller erst kurz vor der verwaisten Torlinie gegen Stanley Ratifo zur vermeintlichen Rettungsaktion kam, letztlich das Leder aber nur noch in die eigenen Maschen befördern konnte -1:0 (4.) – wahrlich nicht der erhoffte Auftakt für die FSV-Mannschaft. Nach Freistoss Florian Brügmanns hatte Janik Mäder in aussichtsreicher Position bereits nach einer Viertelstunde den Ausbau der Führung für seine Chemiker auf dem Fuss, verzog in aussichtsreicher Position aber deutlich.
Schnell die Kurve bekommen
Die Luckenwalder legten dann aber doch bald ihre Nervosität ab, kämpften sich zurück ins Spiel und versuchten ihrer spielerischen Linie treu zu bleiben.
Nachdem Fabio Schneider bei einem FSV-Konter den links mitlaufenden Arne Rühlemann ins Spiel brachte, der sich dann auch noch gegen Rajk Lisinski bis zur Grundlinie durchsetzte und schliesslich vor das Chemie-Tor passte, stand Simon Gollnack am langen Pfosten nicht nur ziemlich blank sondern traf das Leder aus spitzem Winkel auch noch so mustergültig, dass Keeper Benjamin Bellot das Nachsehen hatte – 1:1 (22.).
Die Luckenwalder waren nicht nur zurück im Spiel sondern setzten gleich nochmal nach.
Im Anschluß an einen weiteren FSV-Konter über Neuzugang John Gruber spielte Torschütze Gollnack quer auf Fabio Schneider. Der fackelte nicht lange und sog nach Ballannahme aus ca. 14 Metern sofort ab. Chemie-Torhüter hatte gegen den platzierten Schuss in den linken Dreinagel ein zweites Mal binnen zweier Minuten das Nachsehen -1:2 (24.).
Weitere Chancen nach der FSV-Führung
Bis zur Pause hatten sowohl die Gäste als auch die Leutzscher Möglichkeiten zur Resultatsverbesserung. So verfehlte Arne Rühlemann bereits in der 28. Minute von der Strafraumgrenze nur äußerst knapp. Und Elias Oke scheiterte mit einem Distanzschuss an Florian Palmowski, der das Leder beim zweiten Zupacken unter Kontriolle brachte (35.).
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel folgte kurz die erwartete Drangphase der Platzherren. Nach Mißverständnis zwischen Levin Mattmüller und Lucas Vierling durfte Stanley Ratifo ziemlich unbedrängt von der Strafraumgrenze abziehen, jagte das Leder aber deutlich über das Gebälk.
Schon bald entpuppte sich die Leipziger Anfangsoffensive nach der Pause aber als kurzes Strohfeuer. Die FSV-Mannschaft kontrollierte das Spiel und ließ nichts mehr anbrennen.
FSV macht den Deckel drauf
Wie es trotz des schweren Geläufs auch funktionieren kann, demonstrierten die Gäste gut fünf Minuten vor dem Abfiff. Durch das wieder mal unermüdliche Stören des nimmermüden Till Jacobi erkämpften sich die Luckenwalder in Höhe der Mittellinie den Ball. Der etwa zehn Minuten zuvor eingewechselte Tim Schleinitz passte mustergültig auf den ebenso frischen und steil startenden Phillip König. Beeindruckend, wie abgeklärt der zweite FSV-Neuzugang in diesem Spiel aus etwa fünfzehn Metern Torhüter Bellot auch nicht die Spur einer Abwehrchance ließ und den 1:3-Endstand besorgte.
Weitermachen ist die Devise
Der Auftakt hat also geklappt. Micha Braunes Worte könnten wahr werden!
Doch Mannschaft und Trainer sind sich natürlich im klaren darüber, dass diesem Sieg bei Chemie die nächsten drei Punkte am kommenden Freitagabend gegen den FC Eilenburg folgen sollten. Andernfalls wären die drei Punkte aus Leutzsch nichts mehr bzw. sehr viel weniger wert!
Der Verein hofft natürlich nicht nur wegen dieser brisanten Konstellation auf zahlreiche Unterstützung am kommenden Freitagabend im Seele.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- Chemie: Mast (25.), Weigel (80.), Kaymaz (85.)
- FSV 63: Rühlemann (13.), Gollnack (19.), Mattmüller (45.+1), Merke (69.), Kolenda (74.) FSV 63
BESTE SPIELER:
- Chemie: Florian Brügmann, Janik Mäder
- FSV 63: Lucas Vierling, Till Jacobi, Arne Rühlemann
Bericht von Fred Krüger