Arbeitssieg der berufstätigen Luckenwalder Regionalligakicker
ZFC Meuselwitz – FSV 63 Luckenwalde 1:2 (1:1)
Ein Auswärtsspiel an einem Arbeitstag stellt sich für die überwiegend berufstätigen Luckenwalder Kicker immer wieder als besondere Herausforderung zum ohnehin schon strapaziösen Regionalligaalltag heraus. FSV-Coach Michael Braune bezeichnete diese Ansetzung am vergangenen Freitagabend in Meuselwitz nachvollziehbar als „eklig“, betonte aber auch, dass seine Mannschaft letztlich gezeigt hat, was mit starkem Willen manchmal möglich ist. Offensichtlich war seiner jungen Truppe die Regeneration nach den anstrengenden 90 Minuten erst drei Tage zuvor gegen Altglienicke doch recht gut gelungen.
Erste Halbzeit gehört den Zipsendorfern
Nach den ersten 45 Minuten hatte aber wohl kaum jemand aus dem kleinen Luckenwalder Lager trotz des sehenswerten, aber auch glücklichen Ausgleichstreffers Lucas Vierlings nach Freistoß Christian Flaths daran geglaubt, drei Punkte aus der bluechip Arena entführen zu können. Zu dominant und entschlossen wirkten die Meuselwitzer in dieser ersten Halbzeit. Andy Trübenbachs Führungstreffer in der 15.Minute unbedrängt aus sehr spitzem Winkel war dann, nachdem er Niklas Geisler am rechten Flügel vernascht hatte, verdient und folgerichtig.
Tittel behält in Folge den Kasten sauber
FSV-Keeper Kevin Tittel geriet auch bei den folgenden Meuselwitzer Angriffsaktionen im häufiger in den Mittelpunkt, stand aber stets goldrichtig und wirkte bei seinen Aktionen recht souverän und abgeklärt. Einen satten Schrägschuss Amer Kadric nach Flanke Till Jacobis parierte er reaktionsschnell (24.).
Unerwarteter Ausgleich
Wie aus heiterem Himmel durfte aber Lucas Vierling nach einem Freistoß Christian Flaths aus dem rechten Halbfeld nahezu unbedrängt zentral einlaufen und mit wuchtigem Kopfball aus etwa acht Metern den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich besorgen (34.). Der FSV war wieder im Spiel, musste sich bis zum Halbzeitpfiff aber weiterer gefährlicher Angriffe der Gastgeber erwehren.
FSV-Abwehr weiter souverän
Einen Kopfball René Eckardts am langen Pfosten aus Nahdistanz wehrte Kevin Tittel mittels Fußabwehr ab, bevor Edgar Kaizer entscheidend klären konnte. Ein weiterer Schrägschuss Andy Trübenbachs aus ähnlicher Position wie beim Führungstreffer landete in der 43. Minute nur am Außennetz und als Florian Hansch eine Flanke Luca Bürgers in der Nachspielzeit knapp verpasst hatte, ging es mit dem Remis in die Halbzeit.
Auswechselungen in der zweite Halbzeit bringen Wende
Auch in den ersten Minuten der zweiten Spielhälfte änderte sich nicht allzu viel, zunächst diktierten die Gastgeber weiter das Geschehen. Bei einem straffen 20-Meter-Schuß Luca Bürgers hätte sich Kevin Tittel umsonst gestreckt. Doch die Luckenwalder waren im Glück, da das Leder vom Innenpfosten ins Feld zurücksprang (53.).
Spätestens mit den Einwechslungen Tim Göths und Simon Gollnacks in der 56. Minute wendete sich aber bald das Blatt. Der FSV hatte mit seinen Spitzen Jorden Winter, Simon Gollnack und Tim Göth nun deutliche Schnelligkeitsvorteile. Hinzu kam, dass die ZFC-Mannschaft offensichtlich ihrem hohen Tempo und Aufwand in der ersten Halbzeit Tribut zahlen musste.
Knoten platzt
Ein toller Angriffszug in der 58. Minute über den rechts startenden Jorden Winter, dessen präzise Hereingabe, Simon Gollnacks geschickte Ablage und Tim Göths satter 12-Meter-Schuß hätten eigentlich schon einen Erfolg verdient. Doch dieses Mal zeigte ZFC-Torhüter Lukas Sedlak, der nun häufiger im Mittelpunkt stand, seine Klasse.
Tim Göth leitete nach weitem Pass Christian Flaths schließlich auch die Gästeführung ein. Er setzte sich im Laufduell gegen Leon Schmökel durch. Bei seiner anschließenden Hereingabe kam Simon Gollnack zu Fall. Doch Jorden Winter spitzelte das Leder weiter auf den halbrechts einlaufenden Niklas Geisler, der aber bei der Abwehraktion René Eckardts scheinbar gefoult worden war. Schieri Max Kluge zögerte nicht und zeigte trotz der vehementen Proteste des ZFC-Kapitäns sofort auf den Punkt. Wie die Fernsehbilder später zeigten, hatte Eckardt wohl wirklich den Ball gespielt, die Aktion Nils Schätzles gegen Simon Gollnack unmittelbar davor war allerdings allemal strafstoßwürdig. Den Luckenwaldern war´s egal. Christian Flath trat zum fälligen Strafstoß an und vollendete unbeeindruckt zur 1:2-Führung (68.).
Luckenwalde hatten weitere Chancen in der Schlussphase
In der verbleibenden Zeit versuchten die Platzherren zwar mit ständigem Anrennen alles um wenigstens einen Punkt auf der Glaserkuppe zu behalten. Echte Chancen hatten nun aber die Gäste. Nach weitem Paß Niklas Geisler zeigte sich Jorden Winter in der 70. Minute im Laufduell gegen Fabian Raithel deutlich überlegen. Da bei seinem satten Abschluss. aus etwa zwölf Metern aber ebenfalls der Pfosten im Wege stand, blieb ihm sein sechster Saisontreffer noch versagt.
Verdiente drei Punkte gehen nach Luckenwalde
Letztendlich brachte die FSV-Mannschaft die knappe Führung über die Zeit und konnte so drei ganz wichtige Punkte bei einem unmittelbaren Mitkonkurrenten im Abstiegskampf entführen.
In Luckenwalde ist man sich aber durchaus bewusst, dass diesem Dreier in Ostthüringen am kommenden Samstag auch ein Sieg gegen Aufsteiger Eilenburg folgen sollte.
Aufstellungen und Tore
ZFC Meuselwitz: Lukas Sedlak – Leon Schmökel, Felix Rehder (ab 63. Ben Keßler), Fabian Raithel, Luca Bürger – Amer Kadric (ab 63. Can Sakar), René Eckardt, Nils Schätzle (ab 83. Luis Fischer), Till Jacobi (ab 63. Johannes Pistol) – Florian Hansch, Andy Trübenbach
FSV 63: Kevin Tittel – Edgar Kaizer, Lucas Vierling (ab 46. Leon Hellwig), Sofiene Jannene – Oliver Maric, Daniel Hefele (ab 56. Tim Göth), Luca Dahlke (ab 46. Clemens Koplin) – Niklas Geisler (ab 84. Justin Ullmann), Christian Flath – Timm Koch (ab 56. Simon Gollnack), Jorden Winter
SR: Max Kluge (Falkenau)
Zuschauer: 475
Tore: 1:0 (15.) Andy Trübenbach, 1:1 (34.) Lucas Vierling, 1:2 (68. Foulstrafstoß) Christian Flath
Gelbe Karten: Meuselwitz: Rehder (37.), Raithel (79.); FSV 63: Dahlke (28.), Vierling (39..), Geisler (64.), Flath (93.)
Beste Spieler: Lukas Sedlak, Luca Bürger, Andy Trübenbach – Kevin Tittel, Sofiene Jannene, Jorden Winter
Bericht: Fred Krüger