FSV 63 Luckenwalde – SV Babelsberg 03 2:2 (0:1)
Nach dem Aufstieg Energie Cottbus in die 3. Liga hat das Land Brandenburg mit dem SV Babelsberg 03 und dem FSV 63 Luckenwalde mittlerweile nur noch zwei Regionalligisten. Nur Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen Anhalt haben nur jeweils einen. Berlin mit fünf und Sachsen mit sechs Regionalligisten sind in dieser Rubrik Spitze.
Somit durften am vergangenen Samstagnachmittag gut 750 Zuschauer im Seelenbinder-Stadion eines von nur noch zwei Brandenburg-Derbys in der Regionalliga Nordost verfolgen. Sie wurden Zeuge einer zumindest abwechslungsreichen und auch spannungsgeladenen Auseinandersetzung. Das Remis nach den 95 Minuten war leistungsgerecht. Der daraus resultierende eine Punkt dürfte aber letztlich sowohl für die am Ende der Tabelle stehenden Luckenwalder, als auch für die bisher deutlich hinter den hoch gesteckten Ansprüchen zurück gebliebenen Gäste aus der Landeshauptstadt, zu wenig gewesen sein.
Aber nun erstmal von vorn…
Die Anfangsminuten gehörten den Platzherren, wirkliche Gefahr für das Gästetor war aber kaum zu registrieren. Ein Distanzschuss Clemens Koplin´s aus gut zwanzig Metern, der das Gästetor aber deutlich verfehlte, war da lediglich erwähnenswert (13.).
Auch die nach gut zwanzig Minuten besser ins Spiel kommenden Gäste rissen offensiv zunächst keine Bäume aus. Allerdings haben sie einen routinierten Daniel Frahn in ihren Reihen. Der hatte in der 34. Minute eine geniale Idee und brachte den Ex-Luckenwalder Luca Dahlke mittels Hackenablage in aussichtsreiche Schussposition. Dahlke konnte von der Strafraumgrenze unbedrängt und präzise abziehen. Auch noch leicht abgefälscht landete das Leder für FSV-Keeper Kevin Tittel unerreichbar in den Maschen – 0:1.
Die Gastgeber antworteten zwar postwendend mit ihrer bis dahin besten Angriffsaktion, bei der Fabio Schneider von der Grundlinie mit viel Übersicht auf den zentral postierten Levin Mattmüller zurück legte. Doch dessen sofortiger Abschluss wurde von Luca Dahlke noch entscheidend abgeblockt (35.).
Auf der anderen Seite musste Kevin Tittel kurz vor dem Pausengang noch einen satten Schrägschuss Paul Roman Wegeners unschädlich machen. Mit der knappen Gästeführung ging es schließlich in die Kabinen.
Die stärksten fünf Minuten
Gleich nach Wiederanpfiff präsentierte sich die Braune-Truppe, scheinbar auch durch zwei Auswechslungen zur Halbzeit begünstigt, deutlich agiler und mit einer schon lange nicht mehr dagewesenen Angriffswucht, die dann auch noch binnen weniger Minuten scheinbar eine Wende im Spiel bringen sollte.
So leitete FSV-Kapitän Lucas Vierling, nachdem Sofiene Jannene Daniel Frahn den Ball abgenommen hatte, mit weitem Flugball von der Mittellinie auf den halblinks gestarteten Simon Gollnack den Ausgleich für sein Team ein. Eine derart geschickte Ballmitnahme und überlegten Abschluß hatten die Luckenwalder schon lange nicht mehr von ihrem Stürmer gesehen. Gollnack ließ auch noch Gäste-Schlussmann Sebastian Jung bei seinem gekonnten Abschluss keine Chance und vollendete zum Ausgleich -1:1 (52.).
Die Gäste blieben am Drücker. Nachdem Lucas Vierling wenig später auf Tim Schleinitz abgelegt hatte und der sich das Leder sogar noch auf seinen stärkeren linken Fuß legen und straff von der Strafraumgrenze abziehen konnte, reagierte Philipp Kühn im Angriffszentrum am schnellsten und schoß vor Keeper Jung das Leder zur FSV-Führung in die Maschen – 2:1 (56.).
Die Luckenwalder hatten innerhalb weniger Minuten das Spiel gedreht, die Gäste schienen beeindruckt.
Harte 35 Minuten bis zum Schlusspfiff
Aber leider hielten die Braune-Schützlinge nach der Führung den Angriffsdruck nicht mehr weiter hoch und versuchten viel zu früh die knappe Führung zu verwalten. Nicht nur FSV-Coach Michael Braune kritisierte später den fehlenden Mut seines Teams nach dem Führungstreffer weiter auf den nächsten Treffer und eine eventuelle kleine Vorentscheidung zu drängen.
Folglich wirkten die Gäste zumindest optisch bald wieder dominanter. SVB-Angreifer Gian Luca Schulz bekam bald eine unverhoffte Kopballchance. Das Leder landete aber in den Armen des gut postierten Kevin Tittel (61.).
Ausgleich lag in der Luft
Als dann aber Simon Gollnack fast an der Mittellinie viel zu ungestüm in einen Zweikampf mit Luca Dahlke gegangen war, wofür er auch noch folgerichtig gelb sah, bahnte sich der Babelsberger Ausgleich an. Paul Roman Wegener durfte zum wiederholten Male zur Freistoßausführung schreiten, brachte das Leder hoch vor das FSV-Tor, wo Mathis Bruns den eingewechselten Ruwen Werthmüller zu halbherzig störte. Aus Nahdistanz konnte der ehemalige Herthaner das Leder zum Ausgleich über die Linie bugsieren -2:2 (83.).
In den verbleibenden gut zehn Minuten waren die Gäste dem Führungstreffer dann sogar näher als die enttäuschten FSV-Kicker.
Ausblick
Die Luckenwalder müssen sich vor dem letzten Hinrundenspieltag am kommenden Freitagabend bei der mittlerweile auf dem siebenten Rang postierten VSG Altglienicke langsam damit abfinden, dass sie die Hinrunde voraussichtlich als Tabellenletzter beenden werden.
Die dann noch vor der Winterpause geplanten ersten Rückrundenduelle beim gegenwärtigen Elften ZFC Meuselwitz (am 08.12.) und am 14.12. zu Hause gegen den bisherigen Tabellenführer 1. FC Lok Leipzig lassen auch nicht unbedingt eine deutliche Besserung dieser Situation noch vor Weihnachten erwarten.
Was nach der Winterpause passieren wird, bleibt abzuwarten.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- FSV 63: Mattmüller )40.), Jannene (62.), Koplin (80.), Gollnack (82.)
- SVB: Werbelow (32.), Vollert (65.), Häusl (70.), Wegener (73.), Pollasch (90.)
BESTE SPIELER:
- FSV 63: Lucas Vierling, Tim Schleinitz, Simon Gollnack
- SVB: Paul Roman Wegener, Andreas Pollasch, Daniel Frahn
Bericht von Fred Krüger
Situation vor dem 0:1 in der 34. Minute 
Simon Gollnack erzielt den Ausgleich in der 52. Minute 
Simon Gollnack erzielt den Ausgleich in der 52. Minute 
Simon Gollnack erzielt den Ausgleich in der 52. Minute 
nur fünf Minuten später: 56. Minute Philipp Kühn erhöht auf 2:1 
nur fünf Minuten später: 56. Minute Philipp Kühn erhöht auf 2:1 
