Später Ausgleich für Lichtenberg
SV Lichtenberg 47 – FSV 63 Luckenwalde 1:1 (0:1)
Nach dem Spiel des FSV 63 beim SV Lichtenberg 47 fiel es FSV-Coach Michael Braune nach eigenem Bekunden verständlicherweise schwer die richtigen Worte zu finden und das soeben Erlebte entsprechend einzuordnen. Zu frisch war da noch die Enttäuschung über den späten, erst in der Nachspielzeit gefallenen Ausgleichstreffer der Gastgeber. Trotzdem war er aber auch so objektiv einzugestehen, dass das Spiel seiner Mannschaft nicht seinen Vorstellungen entsprach. „Spätestens mit der Auswechslung Christian Flaths hat unserem Spiel die Struktur gefehlt.“
Dabei begann die Begegnung ganz nach den Vorstellungen der Luckenwalder. Christian Flath hatte den halbrechts startenden Simon Gollnack in Szene gesetzt. Lichtenbergs Innenverteidiger Quentin Seidel holte den wuchtigen FSV-Stürmer recht ungestüm von den Beinen, so dass der souveräne Schieri Ventzke sofort auf den Punkt zeigte. Lichtenbergs Schlussmann und Kapitän galt ja als „Elfmeter-Killer“, doch unbeeindruckt schnappte sich Christian Flath den Ball, schickte Wollert in die falsche Ecke und besorgte so die frühe Führung für sein Team – 0:1 (8.).
Eine weitere gute Gelegenheit hatte der für das Spiel seiner Mannschaft so wichtige Mittelfeldakteur in der 15.Minute. Einen 20-Meter-Freistoß schlenzte er über die Mauer der Platzherren. Dieses Mal war Wollert aber zur Stelle und ließ nichts anbrennen. Offensichtlich auch durch die verletzungsbedingte Auswechslung Christian Flaths begünstigt gewannen die Lichtenberger danach zunehmend die Oberhand und kamen durchaus zu verheißungsvollen Offensivaktionen, ohne jedoch Nikolas Tix im FSV-Tor in Verlegenheit zu bringen.
Daniel Becker mühte sich im Mittelfeld zwar weiter redlich und hatte auch die eine oder andere gelungene Aktion, war aber bald ohne die Unterstützung seines kongenialen Partner Christian Flath nicht mehr in der Lage entscheidende Akzente zu setzen.
Nach der Pause das gleiche Bild, die Lichtenberger rannten unaufhörlich an und drängten auf den Ausgleich, boten den Gästen dadurch aber auch genug Räume zum Kontern. Doch Ungenauigkeiten im Abspiel machten die Luckenwalder Offensivaktionen oft schon im Ansatz zunichte.
Kam doch einmal ein Ball in bedrohliche Nähe des Lichtenberger Strafraums, konnte spätestens der souveräne und schier unüberwindbar erscheinende 47er Abwehrchef Sebastian Reiniger klären.
In der 64.Minute gelang es Till Plumpe am linken Flügel doch einmal Reiniger zu düpieren und passte präzise ins Angriffszentrum auf Sturmpartner Gollnack. Fast wäre dem auch wirklich der Ausbau der Führung gelungen, fand aber in Lichtenbergs Keeper Wollert seinen Meister.
Nach 75 Minuten bahnte sich dann aber doch der Ausgleich für die Gastgeber an. Nikolas Tix hatte bei einer Abwehraktion zwar per Fußabwehr geklärt, aber dabei auch Efraim Gakpeto von den Beinen geholt. Schieri Ventzke fand auch diese Aktion strafstoßwürdig und zeigte auf den Punkt.
Dem knapp zehn Minuten zuvor eingewechselten Mittefeld-Routinier Christian Gawe gelang es aber nicht Nikolas Tix zu überwinden. Der FSV-Keeper ahnte die richtige Ecke, reagierte glänzend und hielt für sein Team weiter die Null.
Das tat dem Offensivdrang der Platzherren aber keinen Abbruch. Als Leonard Koch dann in der Nachspielzeit im Anschluss an die sechste und letzte Lichtenberger Ecke am rechten Strafraumeck zum Hinterhaltsschuss ansetzen durfte und Simon Gollnack das Leder beim Abwehrversuch auch noch leicht abfälschte, landete der Ball schließlich doch noch zum für die Luckenwalder äußerst unglücklichen aber letztlich nicht unverdienten Ausgleich im FSV-Tor – 1:1.
Die Enttäuschung beim FSV-Team war natürlich groß. Außer diesem unglücklichen Spielausgang wird Michael Braune vor der Doppelbelastung in der kommenden Woche nun auch noch prüfen müssen, wer aus dem ursprünglich mal recht üppigen FSV-Kader überhaupt zur Verfügung steht. Außer den Langzeitverletzten bzw. Erkrankten André Thoms, Tim Göth, Phil Butendeich, Philip Einsiedel und Leon Hellwig mussten in Lichtenberg auch noch Christian Flath und Lucas Vierling das Feld verletzungsbedingt verlassen. Außerdem müssen die meisten der Kicker nach einem Arbeitstag auch erstmal pünktlich zum Abfahrtstermin zur mehrstündigen Fahrt in Richtung Erfurt zur Verfügung stehen.
Daher brechen die Luckenwalder sicher nicht mit allzu großen Ambitionen in Richtung Thüringens Landeshauptstadt auf.
Von noch wesentlich größerer Bedeutung wird aber die Auseinandersetzung am kommenden Samstag im Werner-Seelenbinder-Stadion gegen den ZFC Meuselwitz sein. Die Rand-Thüringer liegen nach der jüngsten 0:2-Niederlage gegen die VSG Altglienicke mit lediglich zwei Punkten Rückstand direkt hinter dem FSV 63 auf dem 15.Tabellenrang.
Lichtenberg 47: Niklas Wollert – Max Winter (ab Niklas Kaus), Sebastian Reiniger, Quentin Seidel, Paul Krüger – Oluwaseunnia Eni-Owo Adekunle, Leonard Koch, Kevin Owczarek (ab 67. Christian Gawe), Richard Max Ohlow – Philipp Grüneberg (ab 67. Efraim Koku Gakpeto), Irfan Brando
FSV 63 Luckenwalde: Nikolas Tix – Sofiene Rachid Jannene, Marcel Hadel, Tobias Francisco – Luca Dahlke (ab 59. Daniel Hefele), Lucas Vierling (ab 73. Pascal Borowski), Daniel Becker, Christian Flath (ab 20. Steve Zizka), Clemens Koplin (ab 59. Dennis Rothenstein), – Till Plumpe (ab 73. Benjamin Nwatu), Simon Gollnack
SR: Hannes Ventzke (Rostock)
Zuschauer: 413
Tore: 0:1 (8., Foulstrafstoß) Christian Flath, 1:1 (90.+1) Leonard Koch
Gelb: Seidel (Lichtenberg)
Gollnack, Borowski (FSV 63)
Beste Spieler: Sebastian Reiniger, Richard Max Ohlow, Eni-Owo Adekunle (Lichtenberg)
Marcel Hadel, Sofiene Jannene, Tobias Francisco (FSV 63)
Fred Krüger
