Nach Ausrutscher in Halberstadt gegen Babelsberg wieder auf Kurs
FSV 63 Luckenwalde – SV Babelsberg 03 3:1 (3:0)
Nach der indiskutablen Vorstellung und verdienten empfindlichen Niederlage Mitte der Woche bei Germania Halberstadt waren die Luckenwalder natürlich gegen Babelsberg um Wiedergutmachung bemüht. Und um es vorwegzunehmen, die ist ihnen in diesem Brandenburg-Derby eindrucksvoll gelungen.
Von Beginn an versuchten die offensichtlich hochmotivierten Gastgeber ihre anfangs erstaunlich abwartend agierenden Kontrahenten mit aggressivem Anlaufen zu beeindrucken und unter Druck zu setzen. Das gelang durchaus, weil die Tore der Platzherren nicht zuletzt auch stets zum rechten Zeitpunkt fielen. So durfte sich Clemens Koplin, der mit immenser Laufbereitschaft auffiel, bereits nach sieben Minuten eindrucksvoll am rechten Flügel durchsetzen und flankte butterweich vor das Gästetor. Der nicht minder einsatzstarke Till Plumpe stand goldrichtig und köpfte wuchtig zum Führungstreffer in die Maschen -1:0.
Die Braune-Truppe blieb am Drücker und zwang die nicht immer sattelfest wirkende Defensive der Nulldreier mehr als einmal zu Fehlern. Doch die agilen FSV-Spitzen Till Plumpe und Simon Gollnack zögerten aber mehrmals noch zu lange mit ihren Abschlüssen (20.) oder kamen, wie Plumpe in der 29. Minute gegen Keeper Luis Klatte, einen Schritt zu spät.
Nach einer schnellen Freistoßausführung Daniel Beckers in Höhe der Mittellinie, die Schieri Bringmann laufen ließ und die bei den Gästen zu heftigen Protesten führte, war Simon Gollnack im rechten Moment gestartet und ließ mittels Flachschuss von der Strafraumgrenze Keeper Luis Klatte keine Abwehrchance 2:0.
Die Gemüter hatten sich bei den Gästen noch nicht beruhigt als Simon Gollack in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit beim Laufduell mit Marcel Rausch im Strafraum zu Fall kam. Bringmann zeigte sofort auf den Punkt. Christian Flath zeigte sich von seinem verschossenen Elfer in Halberstadt unbeeindruckt und verwandelte dieses Mal sicher und satt zur erstmal beruhigenden aber auch hochverdienten 3:0-Pausenführung.
Babelsberg bekam nach der Pause Möglichkeiten geboten
Die nach eigener Aussage recht deutliche Halbzeitansprache von SV-Coach Markus Zschiesche hatte dann wohl nicht ihre Wirkung verfehlt. Auf jeden Fall agierte die sehr früh aus der Pause zurückkehrende Babelsberger Elf nun wesentlich energischer und drängte auf einen schnellen ersten Treffer, boten dadurch allerdings den laufstarken Gastgebern einige verheißungsvolle Konterchancen. Lediglich der zur Pause eingewechselte Emir Can Gencel traf in der 59. Minute mittels Distanzschuss den Außenpfosten. Ansonsten blieb es beim klaren Chancenplus für die Gastgeber, auch weil in erster Linie ein überragender Lucas Vierling im defensiven Luckenwalder Mittelfeld nahezu alles abräumte und außerdem häufig verheißungsvolle Konter seiner Elf einleitete.
Aber für den FSV war noch mehr drin
Als Till Plumpe nach einem schnellen Gegenangriff ungestört vom rechten Flügel flanken durfte, schien der sicher die Vorentscheidung bedeutende vierte FSV-Treffer fällig. Doch die Gäste klärten sowohl den platzierten Kopfball Lucas Vierlings vor der Linie und blockten auch den anschließenden Nachschuss Daniel Beckers erfolgreich (63.).
Auch ein gefühlvoller Heber Simon Gollnacks, der nach Steilpass noch deutlich vor dem aus seinem Tor eilenden Luis Klatte an den Ball kam, landete in der 79. Minute nur an der Latte.
Anschlusstreffer reichte nicht
Letztlich wurden die Angriffsbemühungen der Gäste dann doch noch belohnt als ein 20-Meter-Schuß Emir Can Gencels abgefälscht wurde und so unerreichbar für FSV-Torhüter Nikolas Tix in den Maschen landete – 3:1 (85.).
Am hochverdienten FSV-Sieg änderte aber auch dieser späte Babelsberger Treffer nichts mehr, da die Braune – Truppe in den verbleibenden acht Spielminuten nichts mehr anbrennen ließ.
Weiter geht es gegen Lichtenberg
Am kommenden Samstag sind die Luckenwalder nunmehr erneut in einem wichtigen Abstiegsduell gefordert. Gegen den SV Lichtenberg 47, die mittlerweile zwar deutlich hinter dem FSV rangieren und als einer der Hauptkonkurrenten im Abstiegskampf gelten, müssen sie dann neben den verletzten Phil Butendeich und Tim Göth auch auf Stefan Rankic, der gegen Babelsberg die fünfte gelbe Karte sah, verzichten. Doch Bangemachen gilt nicht, denn dem FSV-Trainerteam stehen auch in der Bundeshauptstadt durchaus leistungsstarke Alternativen zur Verfügung.
Michael Braune wünschte sich für dieses Spiel eine zahlreiche und lautstarke Unterstützung, was in Anbetracht der imposanten Vorstellung gegen den SV Babelsberg 03 nicht ganz auf taube Ohren getroffen sein sollte.
FSV 63: Nikolas Tix – Stefan Rankic (ab 78 Sofiene Rachid Jannene), Marcel Hadel, Tobias Francisco – Clemens Koplin (ab 85. Steve Zizka), Lucas Vierling, Christian Flath, Daniel Becker, Philip Einsiedel (ab 78. Luca Dahlke) – Till Plumpe, Simon Gollnack
SV Babelsberg 03: Luis Klatte – Marcel Rausch (ab 76. Dominik N´gatie), Marcus Hoffmann, Jake-Robert Wilton, Paul Roman Wegener (ab 69. Tom Nattermann)– Tahsin Cakmak (ab 53. Emir Can Gencel), David Danko (ab 69. Sven Reimann), Leon Bürger, Daoud Iraqi (ab 46. Rudolf Dovny Ndualu) – Matthias Steinborn, Daniel Frahn
SR: Max Bringmann (Bad Lausick)
Zuschauer: 504
Tore: 1:0 (7.) Till Plumpe, 2:0 (42.) Simon Gollnack, 3:0 (45. Foulstrafstoß),
3:1 (85.) Emir Can Gencel
Gelb: Plumpe (29.), Einsiedel (46.), Rankic (48.), Vierling (82.) FSV 63
Hoffmann (42.), Iraqi (42.), Steinborn (62.), Danko (65.) Babelsberg
Beste Spieler: Lucas Vierling, Simon Gollnack, Tobias Francisco FSV 63
Luis Klatte, David Danko, Rudolf Ndualu Babelsberg
Fred Krüger