Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld fast wieder hergestellt
BSG Chemie Leipzig – FSV 63 Luckenwalde 1:2 (0:2)
Nach dem überraschenden Erfolg vor einer Woche gegen den FC Energie Cottbus, der damals noch die Tabellenspitze der Regionalliga Nordost zierte, wollten die Braune-Schützlinge am vergangenen Freitagabend bei der ambitionierten, zuletzt aber nicht sonderlich erfolgreichen Elf der BSG Chemie Leipzig ihre gute Form, die sie sich in einer Vorbereitung in der Winterpause erarbeitet hatten, bestätigen und auch in der Sachsenmetropole punkten. Das ist den FSV-Kickern nach einer guten ersten Halbzeit und effektiver Chancenverwertung in diesen ersten 45 Minuten auch gelungen, wobei sie nach dem unnötigen Gegentor die Partie in der letzten halben Stunde noch unnötig spannend machten.
Die Gastgeber begannen mit Feldvorteilen und hatten durch einen sehenswerten 25-Meter-Freistoß Philipp Harants, den Andre Thoms aber gerade noch über die Latte lenken konnte (4.), ihre erste Chance. Bei den zunächst abwartend agierenden Luckenwaldern musste man bis zur 18. Minute warten, bis sie mit einem Distanzschuss Phil Butendeichs zu ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion kamen. Danach bekam die Braune-Elf das Spiel aber zunehmend besser in den Griff und leiteten nach einem sehenswerten Steilpass Christian Flaths auf den gewohnt schnellen und halbrechts bis zur Grundlinie durchlaufenden Tim Göth die zu diesem Zeitpunkt zwar noch überraschende aber keineswegs unverdiente Führung ein. Viel Übersicht beweisend passte Göth präzise auf den zentral einlaufenden und nicht minder schnellen Phil Butendeich, der aus etwa acht Metern sicher einschoss – 0:1 (30.)
Als der agile Luckenwalder Neuzugang Simon Gollnack von Paul Horschig nur wenig später von den Beinen geholt wurde, vollendete Christian Flath den folgerichtigen Strafstoß satt zur 0:2 – Führung (34.).
Nach dem Seitenwechsel war klar, dass Chemie auf den schnellen Anschlusstreffer drängen würde, was die FSV-Kicker natürlich verhindern wollten. Das schien eigentlich auch zu gelingen, so dass man schon den Eindruck gewinnen konnte, die Luckenwalder würden nichts mehr anbrennen lassen.
Doch leider unterlief FSV-Kapitän Marcel Hadel, der sonst den auffälligsten Chemie-Angreifer Manasse Eshele zumeist im Griff hatte, ein verhängnisvolles Fehlabspiel aus der Deckung. Gleich nach anschließendem Zuspiel in die Tiefe konnte Eshele Andre Thoms umkurven und zur Verkürzung für sein Team einschieben 1:2 (64.).
Chemie drängte auf den Ausgleich
Auch danach hatten die Braune-Schützlinge noch zwei Hochkaräter. Doch sowohl der agile und nur schwer zu haltende Simon Gollnack scheiterte nach schöner Einzelleistung gegen den toll reagierenden Benjamin Bellot wie auch der bei Standards immer wieder vorn mit auftauchende Stefan Rankic mit dem Kopfball nach der anschließenden Ecke (75.). In den verbleibenden knapp zwanzig Minuten hatte die Luckenwalder aber Schwerstarbeit zu leisten. Das allerdings auch, weil häufig mögliche Konter bereits im Ansatz nach zu unkonzentrierten Abspielen zunichte gemacht wurden.
Glücklicherweise behielt aber FSV-Oldie Andre Thoms im Tor die nötige Ruhe, stets den Kopf oben und vereitelte letztlich mit Glück aber auch Können einige gute Chemie-Chancen. Als die Gäste letztlich aber auch die gut vier Nachspielminuten ohne weiteren Gegentreffer überstanden hatten, war der dritte Sieg in Folge (immerhin gegen den BFC, gegen Energie und nun bei Chemie) für den FSV 63 perfekt.
Ausblick
Mit diesem jüngsten Erfolg in Leipzig-Leutzsch haben die Luckenwalder nun zumindest wieder Anschluss an das untere Tabellen-Mittelfeld gefunden. Neben einer qualitativ sehr guten Vorbereitung in der Winterpause ist es den Vereinsverantwortlichen offensichtlich auch gelungen den Kader mit Steve Zizka (von der VSG Altglienicke) und Simon Gollnack (vom 1.FC Magdeburg II) qualitativ zu verstärken. Mit dem robusten, laufstarken Gollnack, der mit dem nun schon etablierten und ebenfalls formstarken Till Plumpe ein erfolgreiches Angriffsduo bilden könnte, hofft man die Probleme in puncto Chancenverwertung aus der Hinrunde bald abstellen zu können.
Natürlich wollen die Braune-Schützlinge auch am kommenden Freitag ihre Ungeschlagenserie (mit zwei Remis und vier Siegen) weiter fortsetzen, obwohl mit dem kommenden Gegner, der VSG Altglienicke, sich eine der spielstärksten Mannschaften der Liga dann ein Stelldichein im Seele geben wird.
Alles in allem blickt man im FSV-Lager zwar noch längst nicht euphorisch aber mittlerweile durchaus mit leichtem Optimismus in die Zukunft.
Man darf wieder hoffen, das Saisonziel Klassenerhalt ein weiteres Mal zu erreichen.
Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Florian Brügmann, Paul Horschig, Philipp Harant, Phillipp Wendt – Anton Kanther (ab 55. Janik Mäder), Dennis Mast, Alexander Bury, Lucas Surek – Denis Jäpel (ab 55. Timo Mauer), Manasse Eshele
FSV 63 Luckenwalde: Andre Thoms – Stefan Rankic, Marcel Hadel, Tobias Francisco – Luca Dahlke (ab 67. Philip Einsiedel), Tim Göth (ab 85. Clemens Koplin), Lucas Vierling, Christian Flath, Phil Butendeich (ab 52. Steve Zizka) – Till Plumpe (ab 67. Daniel Becker), Simon Gollnack (ab 85. Sofiene Rachid Jannene)
SR: Florian Butterich (Adelhausen)
Zuschauer: 3321
Tore: 0:1 (30.) Phil Butendeich, 0:2 (34.Foulstrafstoß) Christian Flath – 1:2 (64.) Manassee Eshele
Gelb: Daniel Becker, Clemens Koplin
Beste Chemie-Spieler: Benjamin Bellot, Philipp Harant, Manassee Eshele
Beste FSV-Spieler: Andre Thoms, Tim Göth, Phil Butendeich, Simon Gollnack
Fred Krüger