Verdienter FSV-Sieg erhofft aber nicht zwingend erwartet
FSV 63 Luckenwalde – FC Energie Cottbus 1:0 (1:0)
Im Luckenwalder Lager war zwar bekannt, dass Coach Michael Braune mit seinen Kickern eine sehr gute Vorbereitung in der Winterpause absolviert hatte, weshalb man die beiden Spielabsagen in Halberstadt und in Erfurt durchaus bedauert hatte. Ob der vermeintlich gute Fitnesszustand und die weiteren spielerischen Fortschritte aber reichen würden, um den Tabellenführer im heimischen Seele vor 1152 Zuschauern in die Knie zu zwingen, da war man sich natürlich nicht sicher. Dass die Cottbuser vor Wochenfrist dann auch noch ihren Rückrundenauftakt gegen Altglienicke versiebt hatten, schien trotz aller kühnen Prognosen vor diesem Match nicht gerade dienlich.
Wie sich aber schnell herausstellen sollte, waren jegliche Zweifel am Leistungsvermögen der Luckenwalder an diesem Sonntagnachmittag unnötig. Denn die Gastgeber begannen wirklich furios. Zunächst wehrte Energie-Keeper Elias Bethke einen 35-Meter-Freistoß Christian Flaths zwar zur Seite ab. Doch die Platzherren setzten nach, flankten abermals vor das Gästetor, wo Pascal Borowski, dem Trainer Michael Braune eine tolle Form bescheinigte, einlief und mit Wucht das Leder zur frühen FSV-Führung über die Linie köpfte.
Da wäre noch mehr drin gewesen
Auch danach blieben die Gastgeber weiter am Drücker. Gegen ungeordnet und erstaunlich uninspiriert agierende Cottbuser blieben die FSV-Akteure erstaunlich dominant und entschieden die meisten der oft hart umkämpften Zweikämpfe für sich. Trotz der mittlerweile hochverdienten aber doch nur knappen Führung hätte man sich auf Luckenwalder Seite lediglich über die erneut mangelnde Chancenverwertung beklagen können. Das wäre aber an diesem Tage Jammern auf hohem Niveau gewesen. Die Cottbuser konnten sich in dieser Phase des Spiels bei ihrem überragenden Keeper Elias Bethke bedanken, der mit tollen Paraden gegen die agilen und sehr schnellen Till Plumpe, Phil Butendeich, Pascal Borowski und Tim Göth mehr als nur einmal seine Mannschaft im Spiel hielt.
Eigentlich hätten die Braune-Schützlinge in dieser Phase des Spiels schon für eine Vorentscheidung sorgen können, ja sogar müssen. FSV-Schlussmann Andre Thoms hatte dagegen vor der Pause recht geruhsame 45 Minuten. In der 34. Minute gab es dann jedoch große Unruhe auf der Gästebank. Der erst vor kurzem von Dynamo Dresden zu den Lausitzern gewechselte Jan Rafael Shcherbakovski war im FSV-Strafraum im Laufduell gegen Pascal Borowski zu Fall gekommen, was der recht günstig postierte Schier Pascal Wien aber nicht als regelwidrig wertete, was Cottbus-Coach Pele Wollitz regelrecht auf die Palme brachte. Seine lautstarken Proteste brachten dem Energie-Coach aber lediglich eine gelbe Karte ein.
Starker Verlust beim FSV
Kurz vor dem Seitenwechsel mussten die Platzherren dann aber doch einen herben Rückschlag verkraften. Der sich offensichtlich in bestechender Form präsentierende Pascal Borowski, über den bis dahin fast jede verheißungsvolle Offensivaktion seines Teams gelaufen war, musste nach einem Foulspiel an der Mittellinie noch vor der Pause verletzungsbedingt ersetzt werden.
Cottbus stärker nach dem Pausentee
Nach der Pause gestaltete die Wollitz-Truppe, vielleicht auch durch einen Dreifachwechsel begünstigt, das Geschehen dann etwas offener und sorgten auch für ein, zwei brenzlige Situationen vor dem Thoms-Gehäuse. Mit etwas Glück und einem deutlich besseren Defensivverhalten in der Box, woran Micha Braune laut eigenem Bekunden mit seinen Kickern in der Winterpause viel gearbeitet hatte, überstand der FSV aber auch die eine oder andere Ausgleichsmöglichkeit durch Hottmann in der 55. oder durch Thiele in der 83. Minute. Alles in allem blieben die Lausitzer in puncto Durchschlagskraft in der Offensive einiges schuldig und hatten sich trotz ihrer Schlussoffensive ein Remis nicht mehr verdient.
Die Luckenwalder durften letztlich einen überraschenden, aber keineswegs unverdienten Sieg gegen den bisherigen Tabellenführer bejubeln.
Dieser Dreier sollte den Braune-Schützlingen bei den schweren Aufgaben der kommenden Wochen die nötige Selbstsicherheit geben. Gerne denkt man da an die Hinrunde der letzten Saison zurück.
FSV 63: Andre Thoms – Stefan Rankic, Lucas Vierling, Tobias Francisco – Tim Göth, Leon Hellwig, Christian Flath, Luca Dahlke (ab 64. Philip Einsiedel) – Pascal Borowski (ab 44. Steve Zizka) – Till Plumpe (ab 64. Simon Gollnack), Phil Butendeich (ab 91. Sofiene Jannene)
Energie Cottbus: Elias Bethke – Tobias Hasse, Dennis Slamar, Jonas Böhmert (ab 61. Jonas Hildebrandt), Axel Borgmann – Amel Kujovic (ab 46. Maximilian Oesterhelweg), Jonas Hofmann (ab 46. Kentu Malcolm Badu), Tobias Eisenhuth, Jan Shcherbakovski (ab 71. Ali Wissam Abu-Alfa) – Eric Hottmann, Nicolas Wähling (ab 46. Timmy Thiele)
SR: Pascal Wien (Borsigwalde)
Zuschauer: 1152
Tore: 1:0 (3.) Pascal Borowski
Gelb: Dahlke (39.), Vierling (71.), Hellwig (79.), Zizka (87.), Gollnack (90.) FSV 63
Hofmann (42.), Thiele (51.), Hildebrandt (74.), Trainer Wollitz (34.) Cottbus
Beste Spieler: Stefan Rankic, Pascal Borowski, Phil Butendeich – FSV 63
Elias Bethke, Dennis Slamar, Tobias Eisenhuth – Cottbus
Fred Krüger
