Chemnitzer FC – FSV 63 Luckenwalde 4:1 (1:0)
Es war eine Premiere für den FSV 63. Erstmals wurde ein Punktspiel der Nuthestädter live beim MDR übertragen, so dass jeder Anhänger und Sympathisant der Luckenwalder Zeuge der am Ende doch etwas hohen 1:4-Niederlage der Braune-Truppe in der Sachsenmetropole werden konnte. Trotz dieser Niederlage war es neben der Enttäuschung über den Spielausgang auch ein Erlebnis für das FSV-Lager!
Einige Worte zur Ausgangslage
Man braucht sich nur mal das wirtschaftliche Umfeld und die Entwicklung der beiden Kontrahenten in den letzten zehn, fünfzehn Jahren vor Augen führen. Da braucht der FSV 63 sein Licht keinesfalls unter den Scheffel stellen!
Zur klaren Favoritenrolle der Chemnitzer kam für die Gäste erschwerend hinzu, dass sie wieder mal eine ganze Reihe etatmäßiger Stammspieler zu ersetzen hatten. War in den letzten Spielen noch eine Vielzahl von Sperren zu kompensieren, fehlten vor dem Duell in Chemnitz zahlreiche wichtige Akteure verletzungsbedingt.
Bekanntlich lässt FSV-Coach Michael Braune aber vermeintliche Aufstellungssorgen nie als Entschuldigung für Niederlagen gelten und es veranlasst ihn schon gar nicht von seiner prinzipiellen Spielidee abzuweichen. Immerhin hat der junge FSV-Coach in der bisherigen Saison mit seiner offensiven Grundausrichtung und dem Willen, alle Situationen stets spielerisch zu lösen, für unglaubliche Erfolge und Anerkennung in Nah und Fern gesorgt.
Ausgeglichene erste Hälfte
Auch in Chemnitz war die Auftaktphase ausgeglichen, ja die Gäste wirkten anfangs vielleicht sogar spielerisch stärker. Allerdings waren wirklich zwingende Luckenwalder Angriffsaktionen auch nicht zu registrieren. Die erste echte Chance des Spiels hatten die Gastgeber nach 22 Minuten durch Tim Capulka, der aus Nahdistanz an Konstantin Filatow scheiterte. Die Chemnitzer Führung kam dann eigentlich aus dem Nichts, hatte sich jedenfalls überhaupt nicht angedeutet. Furkan Kircicek wollte wohl auf den zentral einlaufenden Felix Brügmann passen. Doch Edgar Budde fälschte das Leder so unglücklich ab, dass Konstantin Filatow das Nachsehen hatte und die FSV-Elf ins Hintertreffen geriet (34.).
Die Gäste kamen zwar durch einen Schlenzer Freddy Schmahls vom Strafraumeck, den Jakubov-Ersatz Isa Dogan souverän parierte (40.) und ein Dribbling Phil Butendeichs in den Strafraum, das letztlich durch die vielbeinige CFC-Abwehr beendet wurde (43.), noch zu einigen verheißungsvollen Szenen, die letztlich aber auch nicht zwingend waren.
Chancenverwertung sprach für den CFC
Nach dem Spiel war zu hören, dass die Chemnitzer nach der Pause durchaus mit stärkeren Offensivaktionen der Luckenwalder gerechnet hatten, was auch der Fall war. Leider war Phil Butendeich bei der Möglichkeit zentral davon zu ziehen von Lukas Aigner festgehalten worden (49.). Die deutlich verheißungsvolleren Offensivaktionen hatten die Gäste zwar zunächst nach der Pause zu verzeichnen. Zählbares sprang allerdings nicht raus. Auch eine Vielzahl von Flanken und Eckstößen wurden ausschließlich sicher von Keeper Dogan herunter gepflückt.
Natürlich boten die FSV-Kicker bei ihrem Drängen auf den Ausgleich den Chemnitzern wesentlich mehr Räume zum Kontern. Diese nutzten die Platzherren dann leider gekonnt, wurden aber auch von individuellen Abwehrfehlern und Missgeschicken in der FSV-Defensive begünstigt.
Die Konter zum zweiten über Kircicek, Kurt und schließlich den Torschützen Kilian Pagliuca in der 58. und zum dritten CFC-Treffer über Brügmann zu Furkan Kircicek, der seinen zweiten Treffer im Spiel erzielen durfte (80.), waren schon sehenswert. Zwischenzeitlich hatte Konstantin Filatow mit zwei tollen Reaktionen gegen Okan Kurt und einen Kopfball Tim Campulkas seine Mannschaft vor einem noch höheren Rückstand bewahrt.
Leider war der einzige FSV-Treffer Daniel Beckers, der nach seiner Einwechslung mit präzisen Pässen in die Spitze nochmal einige verheißungsvolle Offensivaktionen für sein Team eingeleitet hatte, erst nach dem Drei-Tore-Rückstand in der 84. Minute gefallen. Hätte es sich um den Anschlusstreffer gehandelt, wäre es vielleicht doch nochmal spannend geworden. So aber handelte es sich nur um Ergebniskosmetik.
Und letztlich durfte Felix Brügmann nach weiterem Konter und Zuspiel Kilian Pagliucas für den Schlusspunkt zum 4:1-Endstand sorgen und so seine durchaus überzeugende Leistung krönen (88.).
Am nächsten Spieltag Empfang beim Tabellenführer
Trotz der ersten Enttäuschung über diese, von der Papierform durchaus zu erwartende Niederlage, bricht für die hoffnungsvolle und weiterhin meistens über dem erwarteten Limit agierende FSV-Truppe die Welt nicht zusammen. Allerdings wartet am kommenden Sonntag zum 30. Spieltag mit dem bisher souveränen Tabellenführer BFC Dynamo der Gegner schlechthin auf den FSV 63. Aber auch diesem vermeintlich haushoch überlegenen Favoriten wird sich die Braune-Truppe im Sportforum nicht kampflos geschlagen geben. Will man allerdings für eine kleine Überraschung sorgen und Zählbares aus der Hauptstadt mitbringen, wird die Mannschaft über sich hinauswachsen müssen.
Chemnitzer FC: Isa Dogan – Lukas Aigner, Robert Zickert, Niclas Walther – Kilian Pagliuca, Tobias Müller, Okan Adil Kurt, Tim Campulka – Furkan Kircicek (ab 86. Max Roscher), Felix Brügmann, Kevin Freiberger
FSV 63 Luckenwalde: Konstantin Filatow – Stefan Rankic, Edgar Budde (ab 61. Daniel Becker), Tobias Francisco – Tim Göth (ab 86. Peer Heinze), Christian Flath, Lucas Vierling, Julius Frederik Schmahl, Phil Butendeich – Dennis Rothenstein (ab 81. Benjamin Nwatu), Till Plumpe
SR: Marko Wartmann
Zuschauer: 2048
Tore: 1:0 (34.) Kircicek, 2:0 (58.) Pagliuca, 3:0 (80.) Kircicek, 3:1 (84.) Becker, 4:1 (88.) Brügmann
Gelbe Karten
Chemnitz: Aigner (49.), Campulka (53.), Müller (76.)
FSV: Budde (14.)
Beste Spieler:
Chemnitz: Zickert, Kircicek, Brügmann
FSV: Rankic, Vierling, Flath
Fred Krüger
Bildquelle: Chemnitzer FC / Antal.
Pressekonferenz
Diesmal mit freundlicher Unterstützung durch das FSV 63 Luckenwalde Fan-Projekt. Danke.