FSV 63 Luckenwalde – BSG Chemie Leipzig 2:2 (2:0)
Sowohl der FSV 63 als auch Chemie Leipzig waren nicht gerade erfolgreich in die Saison gestartet. Die Luckenwalder hatten nach zwei Spieltagen gegen zugegeben offensichtlich hochkarätige Konkurrenz lediglich einen, Chemie noch keinen Punkt auf der Habenseite. Man konnte ahnen, dass sowohl der FSV 63 als auch Chemie in Zugzwang sind. Entsprechend einsatzstark agierten beide Teams, wobei die Gastgeber ganz klar die erste, die Chemie-Elf deutlich in der zweiten Hälfte dominierten.
Da sich die angekündigten drei Fanbusse aus der Messestadt bei der Anreise im Stau standen, ertönte der Anpfiff in Abstimmung aller Beteiligten um zehn Minuten später. Von Seiten des FSV war man der Bitte Chemie´s gerne nachgekommen. Dieses Warten hatten sich die gut 400 Leipziger Anhänger mehr als verdient, sorgten sie doch von der ersten bis zur letzten Minute unabhängig vom jeweiligen Spielstand für imposante Stimmung und unaufhörliches Anfeuern ihrer Mannschaft.
Starke erste Halbzeit
Die Luckenwalder hatten sich für ihre konzentrierte Leistung mit frühen Toren belohnt. Zunächst düpierte Daniel Becker in der 15. Minute Benjamin Bellot mit einem schlitzohrigen 20-Meter-Schuß. Offensichtlich hatte der Chemie-Keeper nicht damit gerechnet, dass Linksfuß Becker auch mit rechts treffen kann. Beim platzierten Torschuss zum verdienten 1:0 zeigte er keine Reaktion.
Die Luckenwalder blieben weiter am Drücker. Daniel Becker leitete mit einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte auf den startenden Till Plumpe auch den nächsten FSV-Treffer ein. Die Luckenwalder Sturmspitze zeigte sich im Duell mit Philipp Harant als standfest und wesentlich resoluter und belohnte sich endlich mal für seine erneut einsatzstarke Leistung. Bei seinem platzierten Flachschuss ins lange Eck hatte Torhüter Benjamin Bellot abermals keine Chance -2:0 (24.).
Einige wähnten die Gastgeber bereits auf der Siegerstraße. Nicht nur FSV-Coach Michael Braune vertrat nach der Partie die Meinung, dass Daniel Beckers Riesenchance, die sich nach Eingabe Philip Einsiedels und nur kurzer Bellot-Abwehr ergab, eine Vorentscheidung hätte bedeuten können. Er hatte nur noch das leere Tor vor sich, jagte für ihn untypisch den Ball aber weit über das Chemie-Gehäuse (38.).
Chemie dreht auf
Vielleicht hatten nur die etwa 450 Chemie-Anhänger erwartet oder auch erhofft, dass der FSV seine Dominanz der ersten 45 Minuten leichtfertig aus der Hand geben könnte. Aber genau das trat ein. Folgerichtig kamen die kampfstarken Gäste recht früh nach Flanke Lucas Sureks durch den ständigen Unruheherd Manasse Eshele zum Anschlusstreffer -2:1 (56.). Die Chemie-Elf setzte nach und so erzielte Janik Mäder bereits knapp eine halbe Stunde vor dem Abpfiff mit geschicktem Abschluss im Fallen den Ausgleich (63.).
Bis zum Abpfiff von Schieri Allwardt war die Begegnung dann überwiegend von sehr viel Kampf aber auch Dramatik geprägt, wobei sowohl die Luckenwalder als auch die Gäste weiter auf den Siegtreffer spielten. Die unrühmlichen Höhepunkte waren dann allerdings die gelb-rote Karte für Alexander Bury und die rote Karte für Christian Flath für unnötige Foulspiele im Mittelfeld.
Ausblick für die kommenden Wochen
Vor den anspruchsvollen Aufgaben am kommenden Freitag in Berlin gegen die VSG Altglienicke und nach der ersten Pokalrunde bei der SG Großziethen in knapp drei Wochen beim SV Babelsberg 03 fehlen der Braune-Truppe mit Stefan Rankic und nun auch noch mit Christian Flath zwei ganz wichtige Akteure.
Sofern es der Mannschaft aber zukünftig häufiger gelingt, an die überzeugende Leistung und die Treffsicherheit aus der ersten Halbzeit gegen Chemie Leipzig oder auch an die Vorstellung aus der zweiten Spielhälfte bei Energie Cottbus anzuknüpfen, sollte man sich bald aus der abstiegsbedrohten Zone der Regionalliga Nordost verabschieden können.
FSV 63: Nikolas Tix – Tobias Francisco, Lucas Vierling, Ian Kroh – Nils Gottschick (ab 70. Pascal Borowski), Leon Hellwig, Christian Flath, Philip Einsiedel (ab 88. Luca Dahlke) – Daniel Becker, Phil Butendeich – Till Plumpe
Chemie Leipzig: Benjamin Bellot – Florian Brügmann, Paul Horschig, Philipp Harant, Philipp Harant – Janik Mäder (ab 89. Timo Maurer), Dennis Mast, Alexander Bury, Lucas Surek – Denis Jäpel (ab 64. Florian Kirstein), Manasse Eshele (ab 77. Anton Kanther)
SR: Christian Allwardt (Kritzmow)
Zuschauer: 1106
Tore: 1:0 (15.) Daniel Becker, 2:0 (24.) Till Plumpe, 2:1 (56.) Manasse Eshele, 2:2 (63.) Janik Mäder
Gelb: Lucas Vierling (7.), Philip Einsiedel (79.), Leon Hellwig (81.) alle FSV 63
Paul Horschig (30.), Alexander Bury (35.), Philipp Wendt (59.), Florian Brügmann (79.)
alle Chemie
Gelb-Rot: Alexander Bury (wiederholtes Foulspiel 72.)
Rot: Christian Flath (Foulspiel 90.+2)
Beste Spieler: Daniel Becker, Leon Hellwig – Alexander Bury, Manasse Eshele
Fred Krüger
Pressekonferenz
Zusammenfassung von OSTSPORT.TV
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