FSV 63 Luckenwalde – FC Rot-Weiß Erfurt 1:1 (0:1)

Zum letzten Heimspiel des Jahres 2025 hatte diese erste Rückrundenbegegnung zwischen dem FSV 63 und dem FC Rot-Weiß Erfurt eigentlich mehr Zuschauer verdient. Aber das nasskalte Spätherbstwetter, die Live-Übertragung im mdr und vermutlich auch die abgeschnittene Bahnverbindung ab Wittenberg, durch die die Gästefans in ihrer Anreise doch stark gehandicapt waren, trugen dazu bei, dass sich nur 723 Zuschauer ins sehr gut präparierte Seelenbinder-Stadion wagten.

Die Vorzeichen

Nach dem Remis gegen Meuselwitz aus der Vorwoche hatten sich die Braune-Schützlinge gegen die personell arg gebeutelten Erfurter natürlich vorgenommen auch gegen die trotz allem favorisierten Thüringer auch wieder eine ansprechende Leistung auf den Platz zu bringen und vielleicht sogar drei Punkte in Luckenwalde zu behalten.

Um es vorweg zu nehmen, dieses Unterfangen war in Anbetracht des Spielverlaufs keinesfalls abwegig.

Schnell im Rückstand

Die Gäste starteten allerdings fulminant. Die 5. Spielminute war noch nicht ganz vollendet, als Ben-Luca Moritz durch Chidindu Ogondu mustergültig frei gesperrt wurde und mittels platziertem Flachschuss ins lange Eck Kevin Tittel sehr früh überwand -0:1. 

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Nach dem Schuss von Ben-Luca Moritz in der 5. Min: Kevin Tittel kommt nicht an den Ball (0:1)

Danach übernahmen die Gastgeber aber bald das Heft des Handelns und erarbeiteten sich mit zunehmender Spielzeit deutliche Vorteile, allerdings noch ohne zu hochkarätigen Chancen zu kommen. Nach einem gefühlvollen Schlenzer Tim Schleinitz` vor das Erfurter Tor zeigte sich Keeper Lorenz Otto zwar etwas unsicher. Bevor der wieder ungemein lauffreudige Simon Gollnack daraus Kapital schlagen konnte, brachte Otto das Leder beim zweiten Zupacken unter Kontrolle (21.).

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Nach einer weiten Flanke Fabio Schneiders kam Simon Gollnack im Laufduell gegen Ben-Luca Moritz zu Fall. Trotz eines klaren Kontaktes wertete Schieri Luis Riedel dies nicht als strafstosswürdiges Foulspiel – eine Einschätzung, die nicht alle teilten. Eik Galley, kommentierender Reporter des mdr, bezeichnete die Situation bei der Übertragung als „Kann- und nicht unbedingt Muss-Strafstoß“. Für Co-Kommentator Benjamin Kirsten war es wiederum ein klarer Elfmeter! Sei es drum, die Gäste durften mit dem knappen Ein-Tor-Vorsprung in die Pause.

Gut aussehen reicht nicht

Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich zunächst wenig. Optisch wirkten die Braune-Schützlinge stärker. Als eine Flanke Sofiene Jannenes in der 56. Minute von Phillip König am kurzen Pfosten verlängert wurde, war  einmal mehr Simon Gollnack am zweiten Pfosten zur Stelle, bekam aber den schwer zu nehmenden Ball nicht mehr aufs Tor. Eine Ablage zurück auf den zentral blank stehenden Andreas Pollasch wäre wohl eine Option gewesen.

Die Gäste blieben vor allem bei Standards gefährlich. Nach einem Freistoß Stanislav Fehlers in der 65. Minute schien dann sogar die Vorentscheidung zugunsten der Thüringer gefallen, da Lars Kleiner das Leder nach Ugondus Kopfballverlängerung ins Kittel-Tor bugsierte. Allerdings sahen Schieri Luis Riedel und sein Assistent den vermeintlichen Torschützen im Abseits.

Längst fällig

Für den mehr als verdienten Ausgleich musste dann ein Sonntagsschuß Tim Maciejewskis aus gut zwanzig Metern herhalten. Nach Ablage Phillip Königs wagte der bisher beste Torschütze der Luckenwalder den Drop-Kick und jagte das Leder für Laurenz Otto unerreichbar in den Winkel -1:1 (67.).

Aufgabe -Klassenenerhalt- im Blick

Wenn auch beide Teams in den Schlussminuten auf Sieg spielten, blieb es beim letztlich leistungsgerechten Unentschieden. Auf Grund der größeren Spielanteile haderten die Luckenwalder zwar etwas über vielleicht verlorene zwei Punkte. Dennoch liegt man nach den bisher absolvierten 17 Begegnungen mit 25 Punkten klar über dem Soll. Das diesjährige Saisonziel, der abermalige Klassenerhalt, ist zwar noch nicht erreicht, scheint aber bereits zur Winterpause in greifbarer Nähe.

Die Erfurter hingegen sehnen wohl der Winterpause entgegen und hoffen im nächsten Kalenderjahr ihren momentan dezimierten Kader wieder deutlich aufstocken zu können.    

AUFSTELLUNG              

FSV 63Kevin Tittel – Sofiene Rachid Jannene, Andreas Pollasch, Jonas Kühn – Mike Bachmann (ab 82. Lucas Will). Fabio Schneider, Tim Schleinitz (ab 82. Max Hathaway), Len Neumann (ab 90.+3 Clemens Koplin)  – Tim Maciejewski – Simon Gollnack (ab 90.+3 Remo Merke), Phillip König (ab 71. Till Matthew Meier)

FC Rot-Weiß Erfurt: Lorenz Otto – Ben-Luca Moritz, Maxime Aglago Awoudja, Nathan Fuakala, Laurenz Dehl (ab 90.+2 Louis Schulze)  – Benny Boboy, Benjika Caciel, Ayooluwa David Adesida  – Lars Kleiner (ab 74. Artur Golubytskij, Obed Chidindu Ugondu, Stanislav Fehler (ab 87. Ömer Uzun) 

Schiedsrichter: Luis Riedel (Chemnitz)

Zuschauer: 723

TORE:

  • 0:1 Ben-Luca Moritz (5. Min.)
  • 1:1 Tim Maciejewski (67. Min.)
GELBE KARTEN:
  • FSV 63: Bachmann(75.), Tittel (89.)
  • Erfurt: Fuakala (18.), Dehl 56.), Adesida (78.), Golubytskij (84.)     
BESTE SPIELER:
  • FSV 63: Tim Maciejwski, Simon Gollnack, Mike Bachmann
  • Erfurt: Maxime Aglago Awoudja, Ben-Luca Moritz, Obed Chidindu Ugundu

Bericht von Fred Krüger

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