FSV 63 Luckenwalde – FC Rot-Weiß Erfurt 1:2 (1:0)
FSV-Coach Michael Braune äußerte vor diesem 15. Spieltag gegen die Rot-Weißen aus Thüringens Hauptstadt die Vermutung, dass seine Mannschaft wohl recht viel Ballbesitz haben würde. Unabhängig davon drückten die Platzherren in den ersten 45 Minuten dem Spiel auch wirklich den Stempel auf. Die Braune-Truppe war die deutlich agilere Elf und hätte bis zur Halbzeit bei etwas mehr Glück und Cleverness durchaus höher als nur mit einem Tor führen können.
Aktive Spitze ohne Torgefahr
Mathis Bruns Distanzschuß von der Strafraumgrenze im Anschluß an die zweite FSV-Ecke konnte Rot-Weiß-Keeper Lorenz Otto gerade noch an die Latte lenken. Entgegen erster Vermutungen zeigten die Fernsehbilder, dass das Leder doch noch vor der Torlinie aufsprang bevor die Erfurter Deckung entscheidend klären konnte (21.). Einen Konter der Platzherren im Anschluß an die zweite Rot-Weiß-Ecke jagte Simon Gollnack etwas überhastet weit am Gäste-Tor vorbei (33.). Überhaupt waren die Aktionen des FSV-Stürmers wie gewohnt von sehr viel Einsatz und Laufbereitschaft gekennzeichnet. Seine Laufwege vermochten allerdings nur zu selten für wirkliche Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen. Auch Philipp Kühn fand nur selten echte Bindung zu den Ideen und Ballstafetten seiner Mitspieler.
Wie die Erfurter Deckung zu knacken war, demonstrierte Kapitän Lucas Vierling dann in der 36. Minute. Zunächst ließ er weit in der gegnerischen Hälfte Ömer Uzun aussteigen um anschließend mit sattem Schuß aus gut zwanzig Metern Rot-Weiß-Torhüter Lorenz Otto keine echte Abwehrchance zu lassen -1:0.
Die Erfurter hatten in diesen ersten 45 Minuten lediglich zwei Halbchancen durch einen Distanzschuss Obed Chindindu Ugondus (15.) und nach einem Erfurter Konter über Ugondu und anschließenden Abschluss Dennis Lerches von der Strafraumgrenze (39.). In beiden Fällen mußte FSV-Schlussmann Kevin Tittel nicht eingreifen.
Entfesselte Erfurter nach dem Pausentee
Erfurts Coach Fabian Gerber hatte in der Pause offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Auf jeden Fall kam sein Team wie verwandelt aus der Kabine. Konnte FSV-Keeper Kevin Tittel sein Team zunächst noch mit gutem Stellungsspiel und starken Paraden vor dem ersten Gegentreffer bewahren, so nach einem Kopfball in der 53.Minute und einem satten Distanzschuß in der 60. Minute, war er beim Doppelschlag der Gäste nur zwei bzw. vier Minuten später dann aber doch machtlos. Sowohl bei den Treffern Maxime Aglago Awoudjas (62.) als auch Obed Chindindu Ugondus (64.) jeweils aus Nahdistanz hatte er keine Abwehrchance.
Erneut hängende Köpfe in Luckenwalde – aber nicht kopflos
In den verbleibenden gut zwanzig Minuten erkämpften sich die Luckenwalder zwar wieder optische Gleichwertigkeit, die besseren Chancen hatten indes die Erfurter, denen ein 20-minütiger Sturmlauf genügt hatte um alle drei Punkte nach Thüringen zu entführen und letztlich in der Tabelle auf Rang drei zu klettern.
Mittlerweile steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Luckenwalder zum Ende der Hinrunde nach dem Auswärtsspiel bei der VSG Altglienicke Ende November am Ende der Tabelle der Regionalliga Nordost stehen könnten. Bis zur Winterpause sind allerdings auch noch die ersten beiden Rückrundenspieltage geplant. Die Luckenwalder müssen noch nach Meuselwitz und empfangen am letzten Spieltag vor Weihnachten Tabellenführer 1. FC Lok Leipzig. Gegen beide Teams hatten die Braune-Schützlinge in der Hinrunde noch Remis gespielt.
Vor dem nächsten Punktspiel zu Hause gegen den SV Babelsberg 03 am 23. November wollen sich die Luckenwalder aber zunächst erstmal auf das Viertelfinale im Brandenburger Landespokal konzentrieren und dann sicher als Favorit in Falkensee möglichst mit einem Erfolgserlebnis den Einzug ins Halbfinale des Pokals einziehen.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- FSV 63: Böhmert (23.), Tittel (90. +4)
- Erfurt: Ugondu (27.), Awoundja (52.), Aboagye (90. +4)
BESTE SPIELER:
- FSV 63: Lucas Vierling, Sofiene Rachid Jannene, Mathis Bruns
- Erfurt: Till Linus Schwarz, Obed Chindindu Ugondu, Jeremiaha Maluze
Bericht von Fred Krüger
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