VfB 1921 Krieschow – FSV 63 Luckenwalde 2:1 (1:1)
Der 13. November 2021, der 03. Oktober 2023 und der 22. März 2025 werden wohl oder übel in die Geschichte des FSV 63 Luckenwalde Eingang finden, auch wenn man sie aus Luckenwalder Sicht bestimmt am liebsten streichen würde. An all diesen Daten hatte der FSV 63 jeweils als Regionalligist beim Oberligisten VfB Krieschow zum Pokalspiel anzutreten. Im Achtelfinale der Saison 21/22 unterlag man sang- und klanglos 0:4, in der Saison 23/24 dann 1:3 im Viertelfinale und nun am vergangenen Samstag im Halbfinale des diesjährigen Landespokals mit 1:2.
Nach dieser dritten Pokal-Niederlage binnen dreieinhalb Jahren haben sich die Krieschower bei den Luckenwaldern nunmehr, ob man das in der Nuthestadt hören will oder nicht, den Status des Angstgegners erarbeitet.
Vorzeichen
Trotz einiger pessimistischer Unkenrufe im Vorfeld hatte man mit Sicherheit auf Seiten des FSV den festen Vorsatz endlich auch mal in Krieschow den Bock umzustoßen und wieder mal in ein Pokalfinale einzuziehen. Im Grunde genommen war es ja von der Papierform ein Fifty–Fifty-Spiel zwischen dem Dritten der Oberliga-Südstaffel und dem Vorletzten der Regionalliga Nordost, wobei der Heimvorteil des unterklassigen Kontrahenten durchaus eine Rolle spielen konnte.
Und so wollte Michael Braune dieses Mal nicht unbedingt mit spielerischem Glanz, dafür aber wohl mit einfachem Spiel sowie hohem Einsatz und Willen dieses Ziel erreichen.
Kurze Unruhe – dann erster Treffer
Die Gastgeber fanden nicht ganz unerwartet besser ins Spiel, wobei die Luckenwalder hinten erstmal nichts anbrennen ließen. Nach siebzehn Minuten mussten die Platzherren dann allerdings einen herben Dämpfer hinnehmen. Ihr Stamm-Keeper Fritz Pflug, der ja auch in Luckenwalde kein Unbekannter ist, zog sich ohne gegnerische Einwirkung eine schwere Fußverletzung zu. Der zwangsläufige Torwartwechsel hatte aber keinerlei Auswirkungen auf das Spiel der Gastgeber.
Im Gegenteil, Krieschows Kapitän und Sturmführer Andy Hebler suchte gut zwanzig Meter vor dem FSV-Tor im Rückwärtslaufen den Zweikampf mit FSV-Kapitän Lucas Vierling den Zweikampf und nahm den Freistosspfiff von Schieri Riemer bestimmt dankbar zur Kenntnis – letztlich aber eine Entscheidung, die man geben konnte! Gefühlvoll schlenzte Hebler den anschließenden Freistoß über die Luckenwalder Mauer und ließ FSV-Schlußmann Kevin Tittel kaum Abwehrchancen (36.).






Ausgleich liess nicht lange auf sich warten
Nach dem Ausgleichstreffer Sofiene Jannenes in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, einen weiten Einwurf vom rechten Flügel hatte Lucas Albrecht auf den zweiten Pfosten verlängert, wo Jannene aus etwa fünf Metern zum 1:1 einnickte, keimte im Luckenwalder Lager neue Hoffnung, war man sich doch über die Bedeutung dieses Treffers so unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff durchaus bewusst.






Halbzeit zwei – Spielanteile Luckenwalde
Etwa eine Viertelstunde waren dann in Halbzeit zwei vergangen, als die Luckenwalder ebenfalls einen entscheidenden Rückschlag hinnehmen mußten. Der gerade erst nach monatelanger Verletzung doch nochmal in den Kader zurück gekehrte Christian Flath war nach einem Zweikampf im Mittelfeld liegen geblieben. Bereits bei der mehrminütigen Behandlung wurden Befürchtungen laut, dass erneut etwas kaputt gegangen sei. Konkrete Diagnosen wurden bis zum Redaktionsschluß noch nicht veröffentlicht.
Wenn sich die FSV-Mannschaft auch auf die Fortsetzung des Spiels konzentrieren musste, war es sicher schwer diesen erneuten Dämpfer aus den Köpfen zu kriegen.
Im Anschluß an die sechste FSV-Ecke landete ein Kopfball Philipp Kühns sogar im Krieschower Kasten. Schieri Riemer versagte aber der so erhofften Gästeführung wegen vermeintlicher Torwartbehinderung die Anerkennung.



Da auch ein satter Kopfball John Grubers nach toller Vorarbeit Tim Schleinitz` in der 80. Minute knapp am Krieschower Gehäuse vorbei strich, erstarb der erneute Torjubel der vermutlich gut 300 FSV-Anhänger ebenfalls auf deren Lippen.


Kurioses Tor führt zum Siegtreffer für Krieschow
Leider führte letztlich ein individueller Fehler von FSV-Keeper Kevin Tittel zur sehr späten erneuten Krieschower Führung. Auch nach mehrmaligem Verfolgen der Fernsehbilder war nicht endgültig zu klären, ob das Leder wirklich hinter der Torlinie war. Das war aber letztlich egal, da die Schieri und Assistent fast umgehend signalisierten, dass das der Fall gewesen sei – 2:1 (90.).
Selbst nach diesem späten und somit sehr unglücklichen Rückstand hatten die Luckenwalder in der vierten Nachspielminute doch nochmal eine Riesen-Ausgleichschance. Nach Flanke von rechts und mehreren immer wieder abgewehrten Schußversuchen kam der soeben erst eingewechselte Mateus Kolenda aus etwa acht Metern unbedrängt zum überraschenden Abschluß, jagte übermotiviert das Leder aber deutlich über den Kasten.

Kaum Zeit für Nachdenklichkeit – die Liga ruft
An dieser herben und in Anbetracht ihres Zustandekommens unnötigen erneuten Pokalniederlage werden Mannschaft und Trainer sicher zu knabbern haben. Zur vernünftigen Aufarbeitung bleibt ihnen aber eigentlich keine Zeit, haben sie doch die im Abstiegskampf immens wichtigen Duelle gegen die Zweite der Berliner Hertha am kommenden Freitagabend sowie gegen den FC Viktoria 1889 Berlin am darauf folgenden Dienstag ebenfalls um 19:00 Uhr vor der Brust.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- Krieschow: Hebler, Gerstmann
- FSV 63: Jacobi, Böhmert, Kühn
BESTE SPIELER:
- FSV 63: Lucas Albrecht, Sofiene Jannene, Till Jacobi
Bericht von Fred Krüger