1. FC Frankfurt/O. – FSV 63 Luckenwalde 1:3 (0:2)
Vor ziemlich genau 13 Monaten durfte sich der FSV 63 letztmals im Frankfurter Stadion der Freundschaft vorstellen. Am 10. September des vergangenen Jahres waren die Luckenwalder damals in der ersten Pokalrunde des Landespokals beim 1. FC Frankfurt / O. zu Gast und zogen nach Toren von Simon Gollnack, Jorden Winter, Tim Göth und Benjamin Nwatu (2), alle in der zweiten Halbzeit, in die zweite Pokalrunde ein. Nicht nur an dieser Torschützenliste ist zu erkennen, welch großer Umbruch in Luckenwalde stattfand. Mit Lucas Vierling und Simon Gollnack und natürlich auch FSV-Coach Michael Braune standen gerade mal drei Namen aus dem Vorjahr auch dieses Mal auf dem Spielberichtsbogen des FSV. Auf Frankfurter Seite waren das immerhin noch zehn Akteure.
Ausgangslage
Bekanntlich befinden sich die Luckenwalder nicht gerade in der besten Phase ihrer jüngsten mehrjährigen Regionalligazugehörigkeit und zieren nach der enttäuschenden Niederlage gegen den Chemnitzer FC vor Wochenfrist seit langer Zeit das Ende der Regionalligatabelle.
So waren eine Art Wiedergutmachung und das Zurückerlangen scheinbar verloren gegangener Selbstsicherheit für die Braune-Truppe an der polnischen Grenze angesagt. Ohne den relativ ungefährdeten FSV-Sieg vom Samstagnachmittag vor 258 Zuschauern überzubewerten: Beides scheint gelungen.
Aber von Anfang an
Mit Spielbeginn diktierten die Gäste das Geschehen und erarbeiteten sich eine Vielzahl von Chancen. Frankfurts Trainer Axel Zain meinte nach dem Spiel, dass seine Jungs vielleicht doch in den entscheidenden Momenten etwas zu respektvoll zu Werke gegangen seien.
Wenn es nach diesen gut 90 Pokalminuten in Frankfurt etwas zu kritisieren gab, war es die erneut weniger gute Chancenverwertung in der ersten halben und später auch in der letzten halben Stunde des Spiels. Niklas Geisler, Simon Gollnack und auch Lucas Vierling mit einem satten Distanzschuss in der 27. Minute hätten durchaus schon etwas früher die Gästeführung erzielen können. Allerdings bleibt auch anzuerkennen, dass sich Frankfurts Keeper Kevin Schulz im Laufe des Spiels steigerte und in einigen Szenen prächtig parierte. Seine Reaktion bei Simon Gollnacks straffem Abschluss auf den kurzen Pfosten in der 31. Minute war schon überragend.
Zwei Treffer vor der Halbzeit
Die beiden Treffer zur verdienten 0:2-Pausenführung entschädigten dann aber doch die mitgereisten ca. dreißig FSV-Anhänger. Der erstmals über die volle Spielzeit in einem Pflichtspiel und außerdem sehr auffällig und einsatzstark agierende Len Neumann leitete nach Zuspiel Simon Gollnacks mit einem Grundliniendurchbruch und überlegtem Rückpass ins Angriffszentrum die Gästeführung ein. Der ebenfalls offensiv recht auffällige Fritz Schröder lief zentral ein und jagte das Leder problemlos in die Maschen -0:1 (37.).
Nur knapp zwei Minuten später erkannte Remo Merke das freie Einlaufen Simon Gollnacks. Merkes präziser 30-Meter-Pass und die gute Ballmitnahme und der sofortige Abschluss Gollnacks ermöglichten den Luckenwaldern die 0:2-Pausenführung.
Anschlusstreffer kam unerwartet
Nach dem Seitenwechsel durften die Frankfurter recht früh den Anschlusstreffer bejubeln, profitierten dabei aber auch von Kevin Tittels Lapsus, der nach Flanke von rechts das bestimmt schon sicher geglaubte Leder nicht festhielt und es so dem Torschützen John Lukas Sauer leicht machte, das 1:2 zu erzielen.
Die Reaktion des FSV in Form des frühen dritten Treffers entschädigte dann aber wieder. Im Anschluß an die achte FSV-Ecke durfte zunächst Mateus Kolenda von der Strafraumgrenze abziehen. Der erneute Abpraller landete vor den Füßen Lucas Vierlings, der aus etwa zwölf Metern den alten Abstand wieder herstellte und sich so für seine solide Leistung nach erst kürzlich überstandener mehrwöchiger Verletzungspause belohnte (52.).
Gute Szenen nach Einwechselungen – keine weiteren Tore
Wenn Micha Braune, wie er nach dem Spiel erklärte, durch seine nachvollziehbaren Auswechslungen in der letzten halben Stunde auch etwas den Spielfluss seines Teams durcheinander brachte, bestimmten die Luckenwalder doch weiter das Geschehen und waren nach zahlreichen verheißungsvollen Szenen dem vierten Treffer weitaus näher als die Gastgeber dem Anschluß. So landete eine Flanke Len Neumanns in der 73. Minute an der Torlatte. Aber dennoch hätten sich die FSV-Anhänger einige Male gewünscht, wenn man nach durchaus sehenswerten Dribblings und Ballstafetten hin und wieder früher und mit aller möglichen Vehemenz den Abschluß gesucht hätte. Mehr als einmal hatte man den Eindruck man wolle das Leder bis ins Tor kombinieren oder dribbeln.
Fazit
Der Einzug in das Viertelfinale für den FSV 63 war eine erfreuliche und angenehme Momentaufnahme für Mannschaft und Trainer. Das Hauptziel ist und bleibt aber natürlich der Klassenerhalt in der Regionalliga. Und da hat die Braune-Truppe am kommenden Sonntag in Zwickau mit dem gastgebenden FSV wieder ein anderes Kaliber vor der Brust, wo die Truppe hoffentlich den Schwung aus diesem Pokalspiel mitnehmen kann.
AUFSTELLUNG
SR: Tobias Hagemann
Beitrag: Fred Krüger