FSV 63 Luckenwalde – FC Carl Zeiss Jena 1:1 (0:1)
Da die Luckenwalder an diesem 11. Spieltag mit dem FC Carl Zeiss Jena den neuen Tabellenführer empfangen hatten, äußerten viele im Luckenwalder Lager vorab, dass ein weiterer Punktgewinn, was ja immerhin schon den 19. nach dem ersten Saisondrittel bedeuten würde, schon ein Erfolg wäre.
Dass diese bescheidene Herangehensweise des FSV nicht ganz unbegründet war, verdeutlichte der Verlauf der ersten Halbzeit. Da rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Palmowski-Tor zu. Und als Kapitän Nils Butzen nach Flanke Malik Talabidis auf den zweiten Pfosten auch noch Bewacher Len Neumann entwischen durfte und so die Führung aus Nahdistanz besorgte, schienen die Thüringer ihrer Favoritenrolle erwartungsgemäß gerecht zu werden.
Das galt allerdings nur bis zur 39. Minute. Da erlaubte sich der bereits wegen einer Schwalbe verwarnte Patrick Weihrauch an der Außenlinie ein zu resolutes Einsteigen gegen Luckenwaldes laufstarken Tim Schleinitz, was Schieri Johannes Schipke mit dem „zweiten Gelb“ ahndete – und das bedeutet nun mal gelb-rot.
Damit sollten sich die Vorzeichen für die zweiten 45 Minuten natürlich ändern. Wenn die Luckenwalder die Thüringer auch nicht gerade all zu vehement unter Druck setzten, so fanden die Gäste bis auf den einen oder anderen durchaus gefährlichen Konter offensiv nur noch selten statt. Den Braune-Schützlingen gelang es dagegen immer besser, sich zwar kaum Chancen aber zumindest optische Vorteile zu erkämpfen.
Aber in der 83. Minute bewahrheitete sich dann die Floskel „Wenn Du Erfolg hast, kommt auch noch Glück dazu.“ Denn da durfte sich der agile und einsatzstarke Simon Gollnack bis zur Grundlinie durchsetzen, von dort präzise flanken und schließlich Lucas Will im Angriffszentrum unbedrängt zum wuchtigen Kopfball hochsteigen. Diesen parierte Carl-Zeiss-Keeper Marius Liesegang zwar noch reaktionsschnell. Da aber der nachsetzende Remo Merke das Leder noch vor Marcel Hoppes Klärungsversuch zum 1:1 über die Linie drücken konnte, brandete der Jubel im Luckenwalder Lager auf.







Dieses überraschende Remis schließlich noch über die verbleibenden gut zehn Minuten zu bringen, fiel den Braune-Schützlingen nicht sehr schwer. Somit haben die Luckenwalder mit den eingangs erhofften 19 Punkten, die immerhin schon 12 Punkte Abstand zur Abstiegszone bedeuten, eine zu diesem Zeitpunkt nie für möglich gehaltene Bilanz auf der Habenseite.
Trotz des Verlustes der Tabellenführung zeigten sich die Thüringer wohltuend sportlich und dürften die Heimreise gar nicht all zu unzufrieden angetreten haben.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- Gollnack (45.+1), Maciejewski (50.)
- Weihrauch (16.Schwalbe), Schau (41.), Eshele (45.+1)
GELB-ROTE KARTEN:
- Weihrauch (39. Foulspiel)
BESTE SPIELER:
- FSV 63: Sofiene Jannene, Tim Schleinitz, Simon Gollnack
- Jena: Nils Butzen, Malik Talabidi, Kay Seidemann
Bericht von Fred Krüger