FSV 63 Luckenwalde – Hallescher FC 1:1 (1:0)

Es ist fast schon traditionell, dass die Luckenwalder Regionalliga-Kicker trotz enttäuschender Vorstellungen gegen unmittelbare Konkurrenten im Abstiegskampf oft nur wenige Tage später gegen vermeintliche Favoriten des oberen Tabellendrittels zu überzeugen wissen und auch oft mit überraschenden Ergebnissen aufhorchen lassen. So war den Luckenwaldern nach dem enttäuschenden 1:4 vor gut einer Woche bei Hertha 03 Zehlendorf am Dienstagabend bei der VSG Altglienicke ein torloses Remis und nun eben am Samstagnachmittag gegen den Tabellenzweiten HFC ein 1:1-Remis gelungen.   

Luckenwalde findet später ins Spiel

Die Gäste kamen zwar besser ins Spiel, trafen aber auf eine recht sicher stehende Luckenwalder Defensive mit einem fehlerfrei agierenden Florian Palmowski im Rücken. Nicht nur, wie er Berk Inalers Schuss aus der Drehung in der 27. Minute runter pflückte, war sehenswert. In einigen weiteren brenzligen Situationen sicherte er seinem Team zunächst hinten die Null.

Etwa Mitte der ersten Halbzeit kämpften sich die Hausherren dann regelrecht ins Spiel, erzielten optische Gleichwertigkeit und wirkten in der Viertelstunde bis zur Pause sogar leicht überlegen. Vor allem der laufstarke Till Jacobi war im offensiven Mittelfeld kaum zu stellen und überzeugte mit unermüdlichem Einsatz. Bei der bis dahin besten FSV-Chance war er nicht zufällig beteiligt. Nach Arne Rühlemanns Flanke auf den zweiten Pfosten übersprang er HFC-Kapitän Niklas Landgraf, setzte seinen Kopfball aber leider knapp neben das Gehäuse (35.).

Lohn für eine gute erste Halbzeit

Mit dem Führungstreffer kurz vor dem Pausentee belohnten sich die Braune-Schützlinge für ihre couragierte Vorstellung in den ersten 45 Minuten. Vater des Tores war Tim Schleinitz, der Philipp Kühn mustergültig in Szene gesetzt hatte. Dessen Vollendung nach Duell gegen Burim Halili war ebenfalls sehenswert und führte letztlich zum umjubelten 1:0 (45.).

Halle musste kommen

Nach dem Seitenwechsel kehrte eine deutlich resolutere HFC-Elf auf das Spielfeld zurück. HFC- Coach Mark Zimmermann war, wie er später erklärte, mit der Vorstellung seiner favorisierten Truppe in Halbzeit eins überhaupt nicht einverstanden. 

Wenngleich Florian Palmowski kurz nach Wiederanpfiff mit überragender Reaktion erstmal ein Eigentor von FSV-Kapitän Lucas Vierling verhindern mußte. Dieser hatte eine Eingabe des nach der Pause eingewechselten Robin Friedrich unglücklich in Richtung Dreiangel des eigenen Tores befördert. 

Trotz der optischen Überlegenheit der Gäste hätten sich die Hallenser in der 60. Minute im Anschluß an die vierte FSV-Ecke nicht beschweren dürfen, wenn Schieri Wartmann auf den Punkt gezeigt hätten. Manassee Eshele hatte Lucas Albrecht von vielen unbemerkt absolut strafstoßwürdig zu Boden gezogen. Leider war der fällige Strafstoßpfiff ausgeblieben.

Ausgleich lag in der Luft

Nachdem sich der Gäste-Druck in der Schlussviertelstunde erhöht hatte und der zur Winterpause von Zehlendorf an die Saale gewechselte Serhat Polat bereits nach knapp 70 Minuten an Florian Palmowski gescheitert war, bahnte sich der Ausgleich gut eine Viertelstunde vor Abpfiff schließlich doch an. Als die Luckenwalder Defensive mehrere verheißungsvolle HFC-Flanken nicht entscheidend klären konnten und Schußversuche von Jan Löhmannsröben und Robin Friedrich mehrmals erfolgreich geblockt werden konnten, war Torjäger Serhan Polat schließlich nach der gefühlt vierten Flanke vor das FSV-Tor doch zur Stelle und vollendete aus Nahdistanz zum 1:1 (78.).

In den Schlussminuten spielten beide Teams weiter auf Sieg und hätten den auf Luckenwalder Seite durch Mateus Kolenda nach Eingabe Jannick Wolters in der 89. und auf der anderen Seite durch Joscha Wosz aus Nahdistanz in der 92.Minute durchaus erzielen können. Doch Kolenda verfehlte aus fünf Metern und Wosz scheiterte am goldrichtig postierten Palmowski. 

Und zusammenfassend lässt sich sagen?

Letztlich war dieses Remis leistungsgerecht, was aber weder den Hallensern im Aufstiegs- aber auch kaum den Luckenwaldern im Abstiegskampf so richtig weiter hilft.

Die überzeugende Vorstellung der FSV-Mannschaft erfüllte aber Coach Michael Braune nicht nur zurecht mit Stolz, wie er nach dem Spiel erklärte, sondern lässt auch Raum für Hoffnung in den zukünftig nicht minder schweren Aufgaben. 

Die nächste wartet bereits am Dienstag im Sportforum in Hohenschönhausen beim natürlich ebenfalls favorisierten BFC Dynamo. 

AUFSTELLUNG              

FSV 63Florian Palmowski – Mathis Bruns, Lucas Albrecht, Jonas Böhmert –  Clemens Koplin (ab 78. Chistian Flath), Lucas Vierling, Arne Rühlemann (ab 65. Simon Gollnack) – Fabio Schneider (ab 78. Jannick Wolter), Tim Schleinitz – Till Jacobi (ab 78. Remo Merke), Philipp Kühn (ab 52. Mateus Kolenda)

Hallescher FC: Luca Bendel – Lucas Halangk (ab 70. Robert Berger), Jan Löhmannsröben, Burim Halili (ab 56. Pierre Weber), Niklas Landgraf – Fabrice Daniel Hartmann, Berk Inaler (ab 46. Robin Friedrich), Max Kulke, Niclas Stierlin  – Manassee Eshele (ab 70. Jonas Nietfeld), Serhat Polat (ab 83. Joscha Wosz)

Schiedsrichter: Marko Wartmann (Großvargula) 

Zuschauer: 1135

TORE:

  • 1:0 (45.) Philipp Kühn
  • 1:1 (78.) Serhat Polat 
GELBE KARTEN:
  • FSV 63: Jacobi (53.), Palmowski (78.)
  • Halle: Halili (56.), Halangk (64.) 
BESTE SPIELER:
  • FSV 63: Till Jacobi, Tim Schleinitz, Lucas Albrecht
  • Halle: Serhat Polat, Jan Löhmannsröben, Niklas Landgraf 

Bericht von Fred Krüger


Pressekonferenz


Zusammenfassung von OSTSPORT.TV