FSV 63 Luckenwalde – 1. FC Lokomotive Leipzig 1:2 (2:2)
Der FSV blickt auf eine Halbserie zurück, die für die Luckenwalder nicht unbedingt überraschend aber natürlich auch nicht nach ihren Vorstellungen verlief. Aber was ein Erfolgserlebnis wie der nicht unverdiente Auswärtssieg vor Wochenfrist beim ZFC Meuselwitz mit der jungen FSV-Mannschaft, ja mit dem gesamten Verein machen kann, wurde im letzten Spiel vor der Winterpause gegen den souveränen Tabellenführer aus der Messestadt deutlich. Gut 1.100 Zuschauer, darunter gut die Hälfte aus der Sachsenmetropole, wollten dieser Begegnung zwischen David und Goliath im trotz der Witterung gut präparierten Werner-Seelenbinder-Stadion beiwohnen.
Den Gästen gehörte nach solider Vorstellung die erste Halbzeit, nach Einschätzung ihres Trainers Jochen Seitz zumindest die ersten 40. Minuten. Folgerichtig, allerdings auch etwas glücklich, gingen sie in der 21. Minute in Führung. Nach einem Freistoß Pasqual Verkamps vom rechten Flügel brachte die Luckenwalder Defensive das Leder nicht entscheidend aus der Gefahrenzone. Ryan-Segon Adigo nahm aus etwa 25 Metern Maß. Von Sofien Jannene noch unglücklich abgefälscht fand das Leder für Kevin Tittel unerreichbar den Weg ins Luckenwalder Tor – 0:1.
Leipzig zeigt Stärke am ruhenden Ball
Fabio Schneider prüfte auf der anderen Seite Lok-Keeper Andreas Naumann. Er zirkelte das Leder zwar über die Gäste-Mauer, fand aber im gut reagierenden Naumann seinen Meister (38.).
Die Leipziger hatten da erneut mehr Glück. Nach etwas robustem Attackieren Sofiene Jannenes gegen Stefan Maderer durfte auf Leipziger Seite deren Spezialist für derartige Fälle Noel Eichinger aus gut 25 Metern zum Freistoß antreten. Auch er zirkelte den Ball über die FSV-Mauer, war dann aber letztlich auch für Kevin Tittel unerreichbar – 0:2 (41.).
Der Tabellenführer schien schon standesgemäß auf der Siegerstraße zu sein.
Starke Moral nach Rückstand
Doch die junge FSV-Elf kam sehr schnell wieder zurück. Erneut war ein Freistoß Fabio Schneiders der Ausgangspunkt. Seinen Chip-Ball aus dem Mittelfeld vollendete der halbrechts einlaufende Sofiene Jannene aus Nahdistanz zum 1:2-Anschlusstreffer (43.).
Die Platzherren hätten sogar noch vor dem Kabinengang nach Foul Noel Eichingers an Levin Mattmüller durch einen Foulstrafstoß ausgleichen können. Kapitän Lucas Vierling mußte wegen zahlreicher Becherwürfe aus dem Leipziger Fanlager lange mit der Ausführung warten und scheiterte schließlich am sehr gut reagierenden Andreas Naumann.
Erneut Joker eingewechselt
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Braune-Schützlinge gegen die leicht optisch überlegenen Gäste in Anbetracht des nur knappen Rückstands im Spiel. Wie schon in Meuselwitz bewies FSV-Coach Michael Braune ein glückliches Händchen. Wechselte er vor einer Woche mit Mateus Kolenda den Siegtorschützen ein, so war es dieses Mal Fritz Schröder. Erneut war Fabio Schneider der Ausgangspunkt für einen FSV-Treffer. In seine butterweiche Flanke aus dem rechten Halbfeld durfte Fritz Schröder recht unbedrängt einlaufen und aus etwa zehn Metern mit platziertem Kopfball auch den Lok-Torhüter zum glücklichen aber keinesfalls unverdienten Ausgleich überwinden – 2:2 (84.).
Die verbleibenden rund zehn Minuten Restspielzeit brachten die Luckenwalder schließlich unbeschadet über die Bühne bis sie den im Vorfeld nicht von jedem erwarteten Punktgewinn gegen den Tabellenführer bejubeln durften.
Pressekonferenz mit klaren Worten des Trainers
Die junge Braune-Truppe hat damit in den letzten drei Punktspielen immerhin fünf Punkte erspielen und erkämpfen können – eine Tendenz, die in Luckenwalde trotz des Tabellenplatzes Anlass zu leichtem Optimismus für die restliche Saison nach der Winterpause gibt. Die beeindruckenden Worte des FSV-Trainers nach diesem letzten Spiel vor der Winterpause haben den Optimismus des Luckenwalder Lagers, aber auch die ungleichen Randbedingungen des FSV 63 gegenüber der teilweise recht namhaften Konkurrenz auch nochmal unterstrichen.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- FSV 63: Jannene (41.), Gollnack (52.), Jacobi (62.), Schneider (82.), Albrecht (84.), Vierling (90.+3)
- Lok: Piplica (39.), Naumann (65.), Domrowa (77.), Eichinger (78.)
BESTE SPIELER:
- FSV 63: Lucas Vierling, Mathis Bruns, Fabio Schneider
- Lok: Tobias Dombrowa, Ryan-Segon Adigo, Noel Eichinger
Bericht von Fred Krüger