Entscheidendes „Sechs-Punkte-Spiel“ für den FSV
Vor der Begegnung machte nicht selten, wie oft in solchen Fällen, die Formulierung vom Sechs-Punkte-Spiel beim FSV die Runde. Immerhin ist die Braune-Truppe ja seit dem seiner Zeit nicht unbedingt erwarteten Sieg gegen den Greifswalder FC am 21.September ohne Punktgewinn, zieren mit sieben Punkten seit mehreren Spieltagen das Tabellenende und konnte letztmals am 27.September bei der Zweiten der Berliner Hertha mit dem Führungstreffer durch Sofiene Jannene den letzten Torerfolg bejubeln. Spätestens nach dem Auswärtssieg in Chemnitz konnte man auch ahnen, dass mit dem VFC Plauen auch der zweite Aufsteiger, der sich in dieser Saison im Seelenbinder-Stadion vorstellte, wohl kaum als typischer Punktelieferant herhalten würde.
Frühe Chancen und das ungenutzte Momentum
Die Gastgeber hatten in den Anfangsminuten zwar optische Vorteile, aber viel mehr als eine von Philipp Kühn knapp verpasste Flanke Remo Merkes sowie zwei Distanzschüsse Fritz Schröders und Philipp Kühns, die mehr oder weniger deutlich das Plauener Tor verfehlten, sprangen in dieser eigentlich noch besseren Phase des FSV-Spiels nicht heraus. Bald fanden die Gäste dann auch besser ins Spiel und wirkten bei ihren Angriffen robuster und strukturierter. Erst recht nach dem Plauener Führungstreffer durch Tom Ronny Fischer, der nach Freistoß Max Winters fast von der Mittellinie völlig unbedrängt hinter der sorglosen FSV-Deckung einlaufen und problemlos den machtlosen Kevin Tittel im FSV-Tor per Kopf überwinden durfte.
Aber noch blieb den Luckenwaldern ja fast eine Stunde Zeit um diesen Spielstand zu korrigieren. Und in den zweiten 45 Minuten versuchten die Gastgeber auch wirklich mit zunehmender Spielzeit immer energischer auf den Ausgleich zu drängen, verstanden es aber bis auf einen Distanzschuß Levin Mattmüllers (75.), einen noch leicht abgefälschten Kopfball Till Jacobis (81.) und einen Kopfball Simon Gollnacks (86.) nur selten für echte Gefahr vor dem Gästegehäuse zu sorgen. Die meistens recht stereotyp, hoch und zu ungenau vor das Plauener Tor geschlagenen Bälle wurden fast immer eine sichere Beute für VFC-Keeper Pieles.
Fehlendes Glück und erneute Verletzungsmisere
Nach dieser erneuten Niederlage wird mancher beim FSV an das auch in solchen Fällen häufig bemühte „Wenn du da unten stehst, fehlt auch noch das Quäntchen Glück.“ gedacht haben. Doch dieses Glück kann sich die Braune-Truppe letztlich nur selbst erkämpfen. Zu allem Überfluss haben die Luckenwalder erneut mit einem längeren Ausfall eines Kickers zu rechnen.
Niklas Kaus hatte sich kurz nachdem er gegen Plauen ins Spiel kam, bei einem Kopfballduell vor dem eigenen Tor einen mehrfachen Jochbeinbruch zugezogen! Nach dem erneuten Umbruch im vergangenen Sommer und der zwangsläufigen ziemlich radikalen Verjüngung des Regionalliga-Kaders musste man durchaus mit der jetzt eingetretenen Situation rechnen. In Anbetracht dessen gilt es trotz der jüngsten Erfolglosigkeit weiterhin die Ruhe zu bewahren. Der in Luckenwalde eingeschlagene Weg bleibt alternativlos.
Aufstellung
FSV 63: Kevin Tittel – Remo Merke (ab 60. Niklas Kaus, ab 66. Fabio Schneider), Mathis Bruns, Jonas Böhmert, Arne Rühlemann (ab 60. Len Neumann) – Levin Mattmüller, Lucas Vierling – Fritz Schröder (ab 60. Till Jacobi), Tim Schleinitz (ab 84. Mateus Kolenda) – Philipp Kühn, Simon Gollnack
VFC Plauen: Jakob Pieles – Jasin Jusic, Tom Ronny Fischer, Eric Träger, Daniel Heinrich (ab 60. Can-Deniz Tanriver) – Johan Martynets, Tim Limmer, Fabio Riedl (ab 79. Tommy Barth), Paul Kämpfer (ab 86. Kyriakos Andreopoulos) – Lucas Will, Max Winter (ab 86. Melvin Berkemer)
Schiedsrichter: Marko Wartmann (Großvargula)
Zuschauer: 551
Tore: 0:1 (36.) Tom Ronny Fischer
Gelb: Riedl (55.), Martynets (90.+2) VFC Plauen
Beste Spieler: Levin Mattmüller, Jonas Böhmert – Tom Ronny Fischer, Daniel Heinrich, Johan Martynets
Fred Krüger