Hertha BSC U23 – FSV 63 Luckenwalde 2:1 (1:1)
Der erste Saisonsieg eine Woche zuvor gegen den Greifswalder FC, immerhin ein Spitzenteam der Regionalliga, hatte der Braune-Truppe bestimmt verloren gegangenes Selbstvertrauen zurückgegeben.
Dementsprechend gingen die Luckenwalder auch in die Begegnung bei der Berliner Hertha am Freitagabend neben dem Olympiastadion. So hatte Philipp Kühn nach Flanke vom rechten Flügel und Kopfballablage Tim Schleinitz` die erste verheißungsvolle Möglichkeit. Der Winkel war letztlich etwas spitz, so dass Hertha-Keeper Tim Goller per Fußabwehr klären konnte (9.).
Einsatz wird belohnt
Die Führung der Gäste nach Schneider-Ecke auf den zweiten Pfosten war folgerichtig und entsprach dem Verlauf der Auftaktphase dieser Begegnung. Simon Gollnack hatte das Leder zurück ins Angriffszentrum geköpft, wo Sofiene Jannene goldrichtig stand und aus Nahdistanz zwischen den auf der Linie postierten Hertha-Kickern einnicken konnte (22.).
Schuss mit Seltenheit bringt den Ausgleich
Eigentlich lief das Spiel so ganz nach dem Geschmack der knapp 50 mitgereisten FSV-Anhänger. Auch in der Defensive ließ die junge FSV-Truppe eigentlich nichts anbrennen. Kevin Tittel musste kaum einmal entscheidend eingreifen – aber leider eben nur bis zur 32. Minute. Da landete eine Kopfballabwehr gleich wieder in den Hertha-Reihen. Nach kurzer Ablage nahm Eliyas Strasner aus gut 25 Metern genau Maß und jagte das Leder zum zu diesem Zeitpunkt noch überraschenden Ausgleich in das FSV-Tor. Der auch im Stadion weilende ehemalige FSV-Kicker Benny Dowall formulierte in der Halbzeit treffend: „Den trifft er in den nächsten zehn Jahren nicht nochmal so wie heute.“ Kevin Tittel hatte absolut keine Abwehrchance.
Zweite Hälfte
Noch zeigten sich die Braune-Schützlinge unbeeindruckt. Im Anschluss an die nächste FSV-Ecke gewann Till Jacobi ein Kopfballduell am Strafstoßpunkt gegen Bilal Hussein. Das Leder senkte sich bedrohlich in Richtung Dreiangel, was aber auch Schlussmann Goller erkannte und den Ball noch über die Latte lenken konnte (38.).
Die erwartungsvollen FSV-Anhänger hofften auf die zweiten 45 Minuten.
Die aber begannen die Hertha-Bubis deutlich agiler. Zunächst setzte sich Ensar Aksakal im Dribbling durch. Seinen satten Schrägschuss konnte Kevin Tittel aber noch problemlos abwehren.
Ballverlust – Konter – Tor
Als aber Remo Merke weit in der gegnerischen Hälfte an der rechten Außenlinie den Ball gegen Aksakal verlor, ging bei den Herthanern sofort die Post ab. Das Zuspiel kam auf den zentral gestarteten Anis Ben-Hatira, der erkannte, dass der zurückeilende Kevin Tittel noch weit vor seinem Tor postiert war. Tittel konnte Ben-Hatiras Schuss zwar noch parieren, allerdings nur vor die Füße des links nach gerückten Oliver Rölke. Der Hertha-Angreifer hatte keine Mühe das Leder zur Hertha-Führung ins verwaiste FSV-Tor zu schieben (49.).
Dieser Treffer tat wiederum den Hertha-Kickern sichtlich gut, die vorerst nur noch wenig zuließen. Simon Gollnack ackerte im Angriff unermüdlich hatte aber im Gegensatz zur Vorwoche nur selten Glück bei seinen Aktionen. In der 61.Minute landete sein leicht abgefälschter Abschluss nur knapp am Außennetz.
Auf der Gegenseite kamen die Platzherren nach individuellen Fehlern im Luckenwalder Spielaufbau immer wieder zu Chancen. Zunächst scheiterte der dribbelstarke Aksakal am guten Kevin Tittel. Und in der 87.Minute hatte Julius Gottschalk nach Zuspiel des eingewechselten Luca Wollschlägers aus zehn Metern die Vorentscheidung auf dem Fuß, jagte das Leder aber aus zehn Metern knapp über das FSV-Gehäuse.
Versuch des Ausgleichs
Nach zahlreichen Einwechslungen in der Schlussphase hatte Michael Braune Sofiene Jannene weiter nach vorn beordert. Und der auffälligste Akteur in den Reihen der Gäste bekam auch wirklich noch die Möglichkeit mit seinem zweiten Treffer den nicht unverdienten Ausgleich zu erzielen. Nach Freistoß Kevin Tittels von der Mittellinie und Kopfballablage Mathis Bruns traf er freistehend aus Nahdistanz leider nur den Pfosten, so dass die Luckenwalder letztlich mit leeren Händen die Heimreise antreten mussten.
Resümee
Nach dem Spiel konstatierte Michael Braune, dass man mit dieser Leistung das Spiel nicht hätte verlieren müssen und erwähnte die individuellen Fehler, die zu Chancen und zum entscheidenden Tor der Herthaner führte. „Ich hoffe, dass wir jetzt bald alle Fehler gemacht haben, die man so machen kann und dass wir dann bald weitere Spiele gewinnen werden.“ Die nächste Möglichkeit dazu hat seine Mannschaft am kommenden Samstag gegen den Chemnitzer FC, die zwar dieses Mal in Greifswald punkten konnten, bis jetzt aber deutlich hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind und so nach zehn Spieltagen gerade mal punktgleich vor dem FSV auf dem letzten Nichtabstiegsplatz rangieren.
AUFSTELLUNG
GELBE KARTEN:
- Hertha: Matiebel (90.+2).), Ajvazi (90.+2)
- FSV 63: Schleinitz (64.), Merke (66.), Gollnack (84.)
BESTE SPIELER:
- Hertha: Julius Gottschalk, Dion Ajvazi, Ensar Aksakal
- FSV 63: Sofiene Jannene, Mathis Bruns, Arne Rühlemann
Bericht von Fred Krüger