FC Eilenburg – FSV 63 Luckenwalde 0 : 3 (0:1)
Vor gerade mal zehn Tagen, beim FSV 63 befürchtete man nach der 1:2-Niederlage beim Tabellenletzten BAK 07 und damit einer Serie von drei Niederlagen in Folge, dass man sich doch wieder bedrohlich der Abstiegszone nähern würde. Richtungsweisende Auseinandersetzungen gegen Meuselwitz und in Eilenburg mussten zeigen, wo die Reise für die Luckenwalder in den nächsten Wochen hingehen sollte. FSV-Coach Michael Braune war sich nach eigenen Aussagen dessen durchaus bewusst, blieb aber offensichtlich, zumindest nach außen, recht gelassen.
Der dann folgende verdiente Heimsieg gegen den ZFC Meuselwitz schien wie ein Brustlöser. Nun mussten die FSV-Kicker also am vergangenen Freitagabend beim FC Eilenburg antreten. Das glückliche Remis gegen die Nordsachsen im Hinspiel, erst durch den späten Ausgleichstreffer Tim Göths in der vierten Nachspielminute erzielt, war noch in guter Erinnerung. Und zuletzt hatten die Eilenburger sogar Aufstiegsanwärter BFC Dynamo im Berliner Sportforum ein 2:2 abgetrotzt.
Furioser Start
Von allen diesen Vorzeichen offenbar unbeeindruckt gingen die Braune-Schützlinge von Beginn an in dieses Abendspiel. Bereits nach zwei Minuten durfte Phil Butendeich tief in der gegnerischen Hälfte starten, ließ auch noch Quentin Seidel aussteigen, scheiterte aber letztlich frei vor Eilenburgs Keeper Luca Bendel, den man in der Winterpause vom HFC geholt hatte, am gut reagierenden Schlussmann der Platzherren. Doch es lief weiter ganz im Sinne der Luckenwalder. Fabio Schneider wurde kurz vor dem gegnerischen Strafraum unfair von den Beinen geholt. FSV-Kapitän Christian Flath hämmerte das Leder humorlos in die Torwartecke. Keeper Bendel sah dabei zwar nicht sonderlich gut aus. Sei es drum – der FSV führte nach neun Minuten – 0:1.
Flaute nach dem ersten Tor
Die folgenden 35 Minuten bis zur Pause schätzten beide Trainer nach dem Spiel unisono als recht nieveauarm ein. Die Eilenburger hatten zwar optisch mehr vom Spiel, sorgten bis zur Pause aber kaum für Gefahr für das Palmowski-Gehäuse.
Starke Luckenwalder Abwehr verhindert Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel drängten die Platzherren dann bald auf den durchaus möglichen Ausgleich. Nach weitem Zuspiel Quentin Seidels legte Benjamin Luis geschickt auf den halblinks frei stehenden Tim Bunge ab. Bei dessen sattem Abschluss hatten die Eilenburger eigentlich schon den Torschrei auf den Lippen. Doch Florian Palmowski parierte spektakulär und bewahrte seiner Elf weiter die Null (61.). Und nur drei Minuten später tauchte Noah Baumann nach Zuspiel des auffälligen Christopher Bibaku frei vor dem FSV-Keeper auf. Erneut wehrte Palmowski auch diese Ausgleichschance mit toller Reaktion ab. Er bekam an diesem Abend in Eilenburg nicht viele Chancen sich auszuzeichnen. Wenn er aber gefragt war, war er da!
Mit ihrem Keeper im Rücken und den beiden stets absolut souverän wirkenden Innenverteidigern Jonas Böhmert und Sofiene Jannene überstanden die Luckenwalder diese beste Phase der Platzherren ohne Gegentreffer.
Luckenwalde drehte auf
Und bald darauf bekamen die Gäste das Spiel wieder besser in den Griff und sorgten mit hochklassigen Chancen durch den das Luckenwalder Angriffsspiel wieder deutlich belebenden Simon Gollnack für Vorteile des FSV.
Mit dem zweiten Luckenwalder Treffer, den der völlig frei einlaufende Gollnack nach Leon Hellwigs präzisem Freistoß auf den zweiten Pfosten einschieben durfte, befand sich der FSV dann endgültig auf der Siegerstraße (74.). Der dritte Gästetreffer durch Lucas Vierlings souverän verwandelten Strafstoß zum 0:3, Simon Gollnack war durch Anton Rücker gefoult worden, war dann das I-Tüpfelchen auf einen verdienten, aber trotz dieser Deutlichkeit zwischenzeitlich auf der Kippe stehenden und so schwer erkämpften Auswärtssieg der Braune-Schützlinge.
Ausblick
Damit befinden sich die Luckenwalder offensichtlich wieder in ruhigerem Fahrwasser. Folgt man aber den Worten des FSV-Trainers in den letzten Wochen, werden sich die FSV-Regionalligakicker aber keineswegs auf diesem vermeintlich beruhigenden Punktestand ausruhen wollen. Auch zukünftig wird man in jedes Spiel gehen um zu gewinnen. Es bleibt spannend zu verfolgen, wie oft das der Truppe letztlich gelingen wird.
Bevor man am kommenden Samstag im Werner-Seelenbinder-Stadion den FC Carl-Zeiss Jena empfangen darf, ist die Braune-Truppe bereits am kommenden Mittwochabend bei Chemie Leipzig, wo der FSV in der vergangenen Saison eines ihrer besten Auswärtsspiele gezeigt hatte, gefordert.
AUFSTELLUNG
FC Eilenburg: Luca Bendel – Kilian Pascal Zaruba, Michael Schlicht (ab 53. Noah Baumann), Quentin Seidel – Alexander Vogel, Anton Rücker, Moritz Kretzer (ab 84. Pascal Sauer), Pascal Aguilar Alvarez (ab 46. Arne Rühlemann) – Tim Bunge (ab 72. Lennert Möbius), Christopher Bibaku, Benjamin Luis (ab 84. Adrian Jarosch)
FSV 63: Florian Palmowski – Sofiene Rachid Jannene, Lucas Vierling, Jonas Böhmert – Tim Göth (ab 79. Edgar Kaizer), Fabio Schneider (ab 56. Simon Gollnack), Christian Flath (ab 56. Levin Mattmüller), Niklas Geisler (ab 79. Mathis Bruns), Luca Dahlke – Till Plumpe (ab 64. Leon Hellwig), Phil Butendeich
Schiedsrichter: Chris Rauschenberg (Hörselberg-Hainich)
Zuschauer: 243
TORE:
- 0:1 (9.) Christian Flath
- 0:2 (74.) Simon Gollnack
- 0:3 (81.) Lucas Vierling (Strafstoßtor)
GELBE KARTEN:
- FC Eilenburg: Schlicht (9.), Luis (56.)
- FSV 63: Göth (25.), Dahlke (40.), Mattmüller (65.), Böhmert (70.)
BESTE SPIELER:
- FC Eilenburg: Christopher Bibaku, Benjamin Luis, Tim Bunge
- FSV 63: Florian Palmowski, Jonas Böhmert, Sofiene Rachid Jannene
Bericht von Fred Krüger