Effektivere Herthaner siegen nicht unverdient
Hertha BSC II – FSV 63 Luckenwalde 2:0 (1:0)
Die zweite Mannschaft der Berliner Hertha gilt in der Regionalliga Nordost als „kleine Wundertüte“, die an guten Tagen eigentlich jeden schlagen kann, an schlechten aber auch gegen manchen Außenseiter den Kürzeren ziehen.
Die jüngsten Siege in Cottbus, bei der VSG Altglienicke und gegen Chemie Leipzig sprechen für sich und ließen vermuten, dass die „kleine Hertha“ gut drauf ist. Entsprechend engagiert und fulminant starteten die Berliner am Sonntagnachmittag auch gegen den FSV ohne jedoch zunächst Gefahr für das von Nikolas Tix gehütete FSV-Tor heraufzubeschwören. Da atmete der erste Konter der Luckenwalder im Anschluss an die zweite Hertha-Ecke über Leon Hellwig und Simon Gollnack schon etwas mehr Gefahr (9.).
Trotz der deutlichen optischen Überlegenheit der Herthaner schien die Defensive der Gäste Herr der Lage zu sein – leider aber nicht im Anschluss an die dritte Berliner Ecke. Innenverteidiger Cimo Röcker war wie bei vielen Standards mit nach vorn gekommen, lief im rechten Moment ein und durfte aus einer Spielertraube das Leder aus Nahdistanz per Kopf in die Maschen wuchten -1:0 (14.).
Zahlreiche Ecken für Hertha in der ersten Halbzeit
Fast im Gegenzug, die Luckenwalder schienen unbeeindruckt, traf Phil Butendeich nach kurzem Antritt von der Strafraumgrenze den rechten Innenpfosten (15.). Danach setzten beide Kontrahenten weiter auf Angriff, wobei die Gastgeber nach wie vor mit ihren schnellen und spielfreudigen Akteuren optisch überlegener wirkten. Eine Serie von fünf Eckbällen binnen weniger Minuten waren auch Ausdruck dessen. Die achte Ecke der Herthaner war dann aber erneut Ausgangspunkt für eine sehr gute Ausgleichschance. Simon Gollnack war eigentlich schon an Torhüter Tjark Ernst vorbei, kam aber leider nicht zum entscheidenden Abschluss (28.). Bis zum Pausentee änderte sich nichts Wesentliches. Die Gastgeber blieben dominanter, die Konter der Gäste waren aber auch nicht ohne.
Kontergefahr der Platzherren
Nach dem Seitenwechsel ergriffen die Braune-Schützlinge nun häufiger die Initiative und demonstrierten durchaus ihr Spielvermögen. Allerdings war meistens am gegnerischen Strafraum Schluss und nennenswerte Einschussmöglichkeiten blieben Mangelware. Die Herthaner setzten nun hingegen mehr auf Konter, die auch deutlich gefährlicher wirkten.
Nachdem Julian Eitschberger in der 66. Minute nur noch die entblößte Luckenwalder Abwehrseite vor sich hatte, trat er energisch an und bediente den mitgelaufenen Ensar Aksakal, der das Leder direkt an die Latte setzte. Im Anschluss an einen Freistoß für den FSV, weit in der gegnerischen Hälfte durften die Platzherren einen weiteren ihrer zielstrebigen Konter starten. Ein Luckenwalder Abwehrspieler sah sich plötzlich zwei Herthanern gegenüber. Nach präzisem Querpass hatte Florian Haxha am zweiten Pfosten keine Mühe das Leder zum 2:0-Endstand in die Maschen zu jagen.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit wiederholte sich diese Überzahlsituation der Gastgeber. Nachdem Nikolas Tix zunächst an der Strafraumgrenze einen ersten Schuss pariert hatte, musste Sofiene Jannene schließlich auf der Linie klären, um einen durchaus möglichen dritten Treffer der Berliner zu verhindern. Ein Sieg mit drei Toren Unterschied hätte letztlich auch nicht den wirklichen Spielverlauf widergespiegelt.
Kurz vor dem Abpfiff ergab sich letztlich für Daniel Becker nach Zuspiel Dennis Rothensteins nochmal die letzte Chance für eine Ergebniskosmetik. Aus 15 Metern strich das Leder allerdings deutlich am langen Pfosten des Hertha-Gehäuses vorbei (93.).
Ligaverbleib nur mit Punktegewinn möglich
Trotz dieser Niederlage bleiben die Luckenwalder weiter deutlich über dem Strich.
Michael Braune und seinem Team wird aber auch klar sein, dass in den verbleibenden fünf Spielen zu Hause gegen Viktoria, den Greifswalder FC und Germania Halberstadt sowie bei Tennis Borussia und beim BFC Dynamo durchaus noch der eine oder andere Zähler eingefahren werden muss um letztlich den Klassenerhalt wirklich perfekt zu machen.
Hertha BSC II: Tjark Ernst – Julian Eitschberger, Pascal Klemens, Cimo Röcker, Berkan Alimler – Florian Haxha, Maurice Covic, Mesut Kesik, Ibrahim Maza (ab 61. McMoordy King Hüther), Ensar Aksakal – Tony Rölke (ab 39. Mustafa Abdullatif)
FSV 63 Luckenwalde: Nikolas Tix – Stefan Rankic, Marcel Hadel (ab 61.Tobias Francisco), Sofiene Rachid, Jannene – Tim Göth (ab 79. Dennis Rothenstein), Leon Hellwig, Christian Flath, Phil Butendeich, Luca Dahlke (ab 34. Daniel Becker) – Simon Gollnack, Till Plumpe (ab 61. Pascal Borowski)
SR: Hannes Ventzke (Rostock)
Zuschauer: 548
Tore: 1:0 (14.) Cimo Röcker, 2:0 (82.) Florian Haxha
Gelb: Klemens, Kesik, Covic, Ernst (Hertha)
Hadel, Hellwig (FSV 63)
Beste Spieler: Maurice Covic, Mesut Kesik, Ensar Aksakal (Hertha)
Sofiene Rachid Jannene, Phil Butendeich, Leon Hellwig (FSV 63)
Fred Krüger