SV 1908 Grün–Weiss Ahrensfelde – FSV 63 Luckenwalde 0:2 (0:1)
In der zweiten Runde des diesjährigen Landespokals hatte der FSV 63 beim gegenwärtigen Tabellenführer der Brandenburgliga SV Grün-Weiss Ahrensfelde anzutreten. Die jüngste Entwicklung dieses Kontrahenten am Stadtrand der Hauptstadt ist durchaus beeindruckend, weshalb die Braune-Schützlinge die Begegnung auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen haben dürften.
Entsprechend konzentriert begannen die Luckenwalder und dominierten bald erwartungsgemäß das Spielgeschehen. Die Gastgeber taten dem Regionalligisten aber auch den Gefallen, sich nicht nur hinten reinzustellen, sondern auch jede sich bietende Möglichkeit für eigene Angriffe zu suchen. Einer ihrer auffälligsten, Julian Hentschel, hatte nach einer Viertelstunde nach Flanke vom linken Flügel auch eine durchaus verheißungsvolle Kopfballchance.
Als dann aber Phil Butendeich zum wiederholten Male zu einem Dribbling im offensiven Mittelfeld ansetzte, das Leder auf Daniel Becker passte und der sofort auf den rechts startenden Tim Göth passte, bahnte sich die FSV-Führung an. Göth, dem bis dahin schon einige verheißungsvolle Offensivaktionen gelungen waren, nahm genau Maß und ließ dem guten Mateusz Daniel Mika im Grün-Weiss-Tor mittels straffem Flachschuss in die lange Ecke keine Chance -0:1.
Diese Führung hätten die Gäste durchaus noch vor dem Pausentee ausbauen können. Zunächst hätte der anfangs ebenfalls auffällige Luca Dahlke, nachdem er von Tim Göth angespielt worden war, frei stehend vor Torhüter Mika bereits in der 24.Minute einschieben können, vielleicht sogar müssen. Das Leder landete aber nur am Außennetz. Nach einem Freistoß Daniel Beckers, der an zahlreichen Offensivaktionen der Luckenwalder beteiligt war, köpfte der bei derartigen Standards fast immer vorn mit auftauchende Stefan Rankic am langen Pfosten vorbei (26.). Einen weiteren Becker-Freistoß in der 31.Minute vom rechten Flügel direkt aufs Tor klärte der Grün-Weiss-Keeper per Faustabwehr. Und als der erneut ungemein laufstarke Dennis Rothenstein nach sehenswertem Direktspiel im Angriffszentrum nur noch Torhüter Mika vor sich hatte, scheiterte er an dem eigentlich schon am Boden liegenden Grün-Weiss-Keeper (39.).
2. Halbzeit
Nach dem Seitenwechsel schien sich in der 52.Minute eine Vorentscheidung anzubahnen. Phil Butendeich war bei einem seiner zahlreichen Dribblings im Grün-Weiss-Strafraum gefoult worden. Daniel Becker trat zur Strafstoßausführung an und schoss den Ball straff und flach nach rechts. Da Keeper Daniel Mika sich offensichtlich aber eben auch für diese Ecke entschieden hatte, konnte er recht problemlos parieren und die Vorentscheidung war vorerst vertan. Die hatte Daniel Becker knapp zehn Minuten schon wieder auf dem Fuß als er sich nach Rückpass Phil Butendeichs von der Grundlinie im Angriffszentrum eigentlich die Ecke aussuchen konnte, sich aber offensichtlich erneut für die gleiche Ecke entschieden hatte wie Torhüter Mika, der das Leder letztlich unter sich begrub.
Für die zu diesem Zeitpunkt eigentlich überfällige Vorentscheidung sorgte dann doch noch Dennis Rothenstein, der den Ball an der linken Strafraumecke platziert auf den Schlappen nahm und zum sehenswertem Volleyschuss über Mika hinweg ins lange Eck einschoss – 0:2 (63.).
Der dieses Mal das FSV-Tor hütende und stets aufmerksam mitspielende Arne Sommer bekam kaum Möglichkeiten sich entscheidend auszuzeichnen, ließ aber generell nichts anbrennen. Das lag aber auch an der äußerst souveränen Dreierabwehrkette mit dem trotz seiner Jugend ungemein abgeklärt und souverän agierenden Sofiene Jannene im Zentrum, dem ohnehin unumstrittenen Stefan Rankic auf der rechten und dem immer selbstsicherer auftretenden Ian Kroh auf der linken Abwehrseite.
Die Gäste hatten auch nach dem zweiten Treffer noch Möglichkeiten das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Aber Tim Göth scheiterte nach weiterem geschicktem Zuspiel Daniel Beckers auf halbrechts am abermals toll reagierenden Daniel Mika (70.) und als Phil Butendeich nach sehenswertem Direktspiel ebenfalls frei auf das Grün-Weiss-Tor zulaufen durfte und sogar den Keeper überwand, entschied der Schieri-Assistent auf Abseits, was zumindest bei den objektiven Zuschauern Anlass zu manchen Zweifeln gab.
Ansonsten hatte Schieri Riemer das Spiel über die vollen 90 Minuten sehr gut im Griff, wobei ihm beide Teams trotz allem verständlichen Ehrgeiz das Agieren auch nicht allzu schwer machten.
Ausblick
Der FSV 63 hat dieses Spiel letztlich sicher und souverän gewonnen und ist verdient in das Achtelfinale des AOK-Landespokals eingezogen. Trainer und Mannschaft sind sich aber bewusst, dass am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr in der Meuselwitzer bluechip Arena ein ganz anderes Kaliber zum siebenten Punktspieltag in der Regionalliga wartet. Auch die Meuselwitzer haben ihre Pokalaufgabe am Wochenende beim Vorletzten der Thüringenliga FSV Schleiz mit einem 8:0-Sieg souverän gelöst.
FSV 63: Arne Sommer – Stefan Rankic, Sofiene Jannene, Ian Kroh – Tim Göth (ab 72. Clemens Koplin), Lucas Vierling, Pascal Borowski, Dennis Rothenstein (ab 86. Benjamin Nwatu) – Daniel Becker – Phil Butendeich (ab 80. Justin Ullmann), Luca Dahlke
SR: Marcel Riemer
Zuschauer: 400
Tore: 0:1 (21.) Tim Göth, 0:2 (63.) Dennis Rothenstein
Gelbe Karten (FSV): –
Beste FSV-Spieler: Sofiene Jannene, Dennis Rothenstein, Daniel Becker
Fred Krüger