Seit der vorletzten Saison ist in der NOFV-Regionalliga Nordost für die Erteilung der Spielerlaubnis für die einzelnen Vereinsspieler eine Sporttauglichkeitsuntersuchung verpflichtend. Für den Verband und die Vereine gehört diese Bedingung zur Prävention und zur Fürsorge der Spieler dazu, weshalb auch der FSV 63 Luckenwalde von allen Spielern eine Sporttauglichkeitsuntersuchung abverlangte.

Doch was bedeutet das eigentlich für die Spieler und wie sieht dieser Medizincheck aus?

Laut Statuten des DFB/der DFL, an denen sich die Forderung des NOFV anlehnt, ist der Nachweis der Sporttauglichkeit nach einer vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchung und die Verpflichtung, jährlich zu Beginn eines jeden neuen Spieljahres nachzuweisen, wobei der Nachweis der Sporttauglichkeit vom Verein, vom beauftragten Arzt und vom Spieler gemeinsam zu unterzeichnen ist.

Für die Bescheinigung der Sporttauglichkeit müssen die Sportler einige medizinische Hürden nehmen. Zwingend gehören dabei die Erfassung ihrer Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung ein Urin Check sowie ein Ruhe-EKG dazu. Bei entsprechenden Auffälligkeiten des Spielers sollten sich weitere Untersuchungen wie z.B. ein Belastungs-EKG, eine Spirometrie und weitere Blutuntersuchungen durch entsprechende Fachärzte anschließen. Besondere Beachtung bei der Untersuchung legen die Ärzte auf Verletzungen, die der Spieler schon hatte, in welchem Zustand sich Muskeln, Bänder und Gelenke befinden und ob Veränderungen im EKG zu sehen sind, die während hoher körperlicher Belastung zu gefährlichen Rhythmusstörungen führen könnten. Der Verein hat gegenüber dem Verband (hier dem NOFV) eine Nachweispflicht zur Durchführung der Sporttauglichkeitsuntersuchung bei jedem einzelnen Vereinsspieler. Dies kann sich auf die Durchführung von Transfers auswirken, da Spieler aus unterschiedlichen Gründen durch diesen Medizincheck durchfallen können.

Ein Beispiel dafür ist Sidney Sam, der von Schalke 04 zu Eintracht Frankfurt wechseln wollte. Beim Mittelfeldspieler wurden während des Medizinchecks Blut im Urin und auffällige Nierenwerte festgestellt. Der Transfer scheiterte ebenso wie der von Stürmer Philipp Hosiner von Stade Rennes zum 1. FC Köln. Bei dem Angreifer wurde beim Medizincheck ein Nieren-Tumor festgestellt. Hosiner ließ sich behandeln, der Wechsel in die Domstadt klappte ein halbes Jahr später dann doch. Noch heute ist Hosiner den Ärzten des FC dankbar. „Sie haben mir wahrscheinlich das Leben gerettet“, sagte Hosiner.

Im Rahmen des Trainingslagers in der Vorbereitung auf die Regionalligasaison 2020/21 konnte der FSV 63 Luckenwalde drei Ärzte aus Rostock für die Untersuchung unserer Spieler gewinnen. Hierbei handelte es sich um Dr. med. Matthias Bätje, Dr. med. Lennart Schleese und Dr. med. Martin Darowski. Die beiden letztgenannten Ärzte sind ehemalige Spieler unseres Cheftrainers Jan Kistenmacher. Sie zögerten nicht bei der Anfrage, ihren alten Fußballmentor in Luckenwalde ehrenamtlich zu unterstützen.

Für alle war es nach langer Zeit wieder eine Möglichkeit miteinander alte Fußballerlebnisse auszutauschen und gleichzeitig dem Team und Verein helfend unter die Arme zu greifen. Erfreulicherweise wurden bei keinem Spieler medizinische Bedenken für die Ausübung des Sportes festgestellt, so dass uns für die kommende Saison alle zum Kader gehörenden Spieler zur Verfügung stehen. Sowohl Spieler als auch Verein sind der Ansicht, dass solch eine Untersuchung absolut sinnvoll ist. Beispiele wie die von Sidney Sam oder Philipp Hosiner belegen dies eindeutig. Auch die Vereine können so beruhigter in die Spielzeiten gehen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei Dr. med. Matthias Bätje aus Rostock (praxis-rostock.de) und den beiden für unseren Verein ehrenamtlich tätig gewordenen Kollegen für die Unterstützung und freuen uns in der kommenden Saison auf weitere Besuche zu den Spielen in der wohl herausforderndsten Regionalliga.

Ihr seid alle drei stets herzlich eingeladen.

andere Artikel

1.Männer
1.Männer

Hinterlasse eine Antwort