
FSV 63 Luckenwalde – VfB Germania Halberstadt 2:2 (1:2)

In Luckenwalde ist man froh, dass man endlich in die Winterpause gehen, in den nächsten Wochen wieder die Kräfte bündeln kann und hoffentlich ab Ende Januar ´22 wieder in die Erfolgsspur zurückfinden wird.
Nach einem über weiten Strecken überragenden Hinrunde, in der man in fast allen Spielen über den eigenen Erwartungen und denen der Konkurrenz geblieben ist, hatte man zuletzt beim FSV 63 schon Mühe überhaupt eine annähernd konkurrenzfähige Mannschaft auflaufen zu lassen.
Alle Register gezogen
Nachdem ab etwa Mitte Oktober die ersten Leistungsträger aus den unterschiedlichsten Gründen (langwierige Verletzungen, Spielsperren, Corona bzw. Quarantäne) oft über mehrere Wochen nicht zur Verfügung standen, blieben bald die Erfolgserlebnisse aus und das Fehlen wichtiger Akteure hielt und hält weiter an. Das gipfelte nun am Samstag vor dem letzten Spiel vor der Winterpause darin, dass gegen Halberstadt sogar Torwarttrainer Robert Petereit das Tor hüten sowie weitere Kicker aus der zweiten Mannschaft und gar aus der A-Junioren-Mannschaft für die Regionalligamannschaft auflaufen mussten.
Ja, selbst auf der Trainerbank wurden die Reihen im Betreuerstab des FSV immer lichter, so dass man mit Freude und Dankbarkeit auf die wiederholte Unterstützung von „Doc Detti“ zurückgreifen konnte.
Die Informationen zu diesem überdurchschnittlichen Aderlass vorausgeschickt, war die deutlich zu spürende Verunsicherung im FSV-Kader in ersten 45 Minuten durchaus nachzuvollziehen.
Erste Halbzeit
Zwar sorgte Stefan Rankic, einer der wenigen FSV-Kicker, die in allen bisherigen Spielen zur Verfügung stand, bereits in der ersten Minute mit einem Distanzschuss von der Strafraumgrenze für ein erstes Achtungszeichen. Dann aber wirkten die ebenfalls ersatzgeschwächten Halberstädter mit zunehmender Spielzeit kompakter und bald auch torgefährlicher.
Nachdem Stefan Korsch einen Ball Justin Ullmanns abgefangen hatte, konnte er allein in Richtung Robert Petereit davonziehen. Er hatte den FSV-Keeper auch schon umkurvt. Doch da waren dann die FSV-Verteidiger wieder da, warfen sich in die Schussbahn bis die Situation schließlich geklärt war.
Beim Führungstreffer der Gäste machte die Defensive des FSV auch nicht den besten Eindruck. Die erste Ecke der Halberstädter wurde auf den völlig frei einlaufenden Paul Grzega gespielt. Der hatte in Höhe der Strafraumgrenze alle Zeit der Welt genau Maß zu nehmen und das Leder mit sattem Schuss in die Maschen zu jagen (22.).
Diesem Gästetreffer ließen die Platzherren dann aber recht schnell den Ausgleich folgen. Nach weitem Diagonalball Daniel Beckers und kurze Ablage Frederik Schmahls nahm auch Dennis Rothenstein, den FSV-Coach Michael Braune nach dem Spiel ob seines einsatzstarken Spiels seit Wochen hervorhob, genau Maß und jagte das Leder scharf und platziert ebenfalls unhaltbar ins Gästetor -1:1 (25.).
Aber die Hintermannschaft des FSV wirkte in der ersten Halbzeit alles andere als sattelfest. Nachdem Dennis Rothenstein in der gegnerischen Hälfte ausgerutscht war, ging sofort die Post in die andere Richtung ab. VfB-Sturmführer Louis Malina konnte auf halbrechts davonziehen und den zu früh aus dem Tor geeilten Petereit mit raffiniertem Schlenzer zur erneuten Gästeführung überwinden (29.).
Umstellung in der zweiten Halbzeit
Mit der Umstellung in der FSV-Elf, Michael Braune hatte Christian Flath auf die für ihn ungewohnte Innenverteidigerposition zurückgezogen, kehrte mehr Konstruktivität in den Luckenwalder Spielaufbau zurück. Und obwohl Robert Petereit bei weiteren Germania-Kontern seine Mannschaft mit Routine und immer noch vorhandener Klasse zunächst vor einem höheren Rückstand bewahren musste, drängten die Braune-Schützlinge mehr und mehr auf den Ausgleich. Der fiel dann schließlich auch mittels Strafstoß, nachdem Dennis Rothenstein im Anschluss an einen Becker-Freistoß von den Beinen geholt worden war. Daniel Becker schickte VfB-Keeper Lukas Cichos in die falsche Ecke und vollendete sicher zum glücklichen, aber nicht unverdienten Ausgleich (66.).
Auch nach diesem Treffer hatten sowohl die Halberstädter, als auch die Luckenwalder Möglichkeiten dein Siegtreffer zu erzielen. Ja, in den Schlussminuten schienen die kämpferisch voll überzeugenden Braune-Schützlinge sogar noch mehr zum Zusetzen zu haben.
Punkteteilung
Letztlich dürften jedoch beide Mannschaften mit dem letztlich leistungsgerechten Remis zufrieden gewesen sein. Michael Braune hatte mit seiner Truppe nach einer überragenden Hinrunde für einem versöhnlichen Jahresabschluss und für noch nie dagewesene 30 Punkte bis zur Winterpause gesorgt. So konnte man sich nicht nur auf die am Abend geplante Weihnachtsfeier freuen sondern sich auch erleichtert von ihrem zufriedenen Publikum in die wohlverdiente Weihnachtspause verabschieden.
FSV 63 Luckenwalde: Petereit – Rankic, Ullmann (ab 46. Butendeich), Bogdan – Göth, Flath, Borowski, Becker, Neumann (ab 62. Heinze) – Schmahl, Rothenstein
Halberstadt: Cichos – Bachmann, Baudis, Kohn – Grzega (ab 80. Minkmar) , Weigel, Vogt, Korsch, Wenzel (ab 91. Bache) – Modler (ab 71. Schätzle), Malina (ab 71. Kowal)
SR: Max Bringmann (Bad Lausick)
Zuschauer: 302
Tore: 0:1 (22.) Grzega, 1:1 (25.) Rothenstein, 1:2 (29.) Malina, 2:2 (66., Foulstrafstoß) Becker
Gelbe Karten: Göth (73.) (Luckenwalde), Wenzel (70,), Kohn (90.), Baudis (90.+2.) (Halberstadt)
Beste Spieler: Flath, Rothenstein, Schmahl (Luckenwalde; Grzega, Korsch, Malin (Halberstadt)
Fred Krüger