

FC Energie Cottbus – FSV 63 Luckenwalde 1 : 1 (0:0)
Zum letzten Punktspiel vor einer, wie von vielen befürchtet, vermutlich länger verordneten Spielpause hatte der FSV 63 am vergangenen Sonntag zum 13. Regionalligaspieltag wieder mal als krasser Außenseiter beim vermeintlich klaren Favoriten Energie Cottbus anzutreten. Doch trotz dieser Außenseiterrolle konnte die Kistenmacher-Truppe ja immerhin an zwei bravouröse Auftritte bei ähnlich stark einzuschätzenden Kontrahenten in Jena und Chemnitz zurück blicken. Diese Duelle wurden letztlich zwar klar verloren, Chancen hatte man da aber allemal. Allerdings gab es auch weniger überzeugende Auftritte bei den beiden Leipziger Teams.
Mit dem Anpfiff gaben die Gäste den Ton an
In Cottbus sollten die wenigen im Stadion weilenden FSV-Anhänger aber wieder eine sehr überzeugende Vorstellung ihrer Mannschaft bestaunen und beklatschen dürfen.
Mit dem Anpfiff gaben im Stadion der Freundschaft nicht die Gastgeber sondern die FSV-Kicker den Ton an. Und FSV-Chancen sollten auch nicht lange auf sich warten lassen. Bereits nach acht Minuten hatte der über fast seine gesamte Einsatzzeit sehr agile Till Plumpe ein Missverständnis zwischen Marcel Hoppe und Jan Koch gedanklich schnell erkannt, sich das Leder an der Strafraumgrenze erkämpft und platziert auch Keeper Toni Stahl überwunden. Seinen Jubel musste die Luckenwalder Sturmhoffnung aber jäh abbrechen, da der gute Schieri Bärmann ein Handspiel Plumpes beim Zweikampf erkannt hatte.
Diesen vermeintlichen Misserfolg steckten die Luckenwalder aber unbeeindruckt weg, blieben weiter die aktivere Mannschaft und erarbeiteten sich bald weitere hochkarätige Chancen.
Zunächst zwang Christian Flath Energie-Schlussmann Stahl mit einem 20-Meter-Freistoß zur Glanztat (19.). Dann testeten die FSV-Kicker die Haltbarkeit des Energie-Tores. Till Plumpe zog nach Steilpass Peter Mischs flach ab, traf aber leider nur den rechten Pfosten (28.). Schließlich schlenzte der erneut einsatzstarke aber oft glücklos und überhastet agierende Tim Göth das Leder ebenfalls nur ans Aluminium (37.).

FSV riskiert Kopf und Kragen
Der kleine FSV-Anhang befürchtete schon, daß sich das Auslassen dieser tollen Chancen noch rächen würde. Und richtig – in den fünf Minuten vor der Pause tauchten die Gastgeber wie aus dem Nichts einige Male gefährlich vor dem Thoms – Gehäuse auf. Bei dem verdeckten Schuß Felix Brügmanns an den Pfosten hätte wohl auch André Thoms keine Abwehrchance gehabt (44.).
Wie verdient eine Gäste-Führung zur Halbzeit gewesen wäre, wurde aber auch in dieser Phase deutlich, denn nachdem Christian Flath in der gegnerischen Hälfte den Ball erkämpft und sofort auf Till Plumpe quer gelegt hatte, scheiterte der junge FSV-Stürmer frei vor Stahl erneut am Energie-Keeper (43.) Und unmittelbar vor dem Seitenwechsel überlistete der das Offensivspiel seiner Mannschaft immer wieder klug dirigierende Daniel Becker den gegnerischen Schlußmann beinahe mit einem raffinierten Heber, den der Cottbuser Keeper gerade noch an die Latte lenken konnte. Der Nachschuß Christian Flaths landete abermals nur am Außenpfosten (45.)
Wie lange würden die FSV-Kicker ihr lauf- und einsatzstarkes Spiel in der zweiten Halbzeit fortsetzen können. Man mußte befürchten, dass die Kräfte nach und nach schwinden würden. Und in der Viertelstunde nach dem Seitenwechsel wirkten die Gastgeber auch wirklich druckvoller. Peter Misch in der 49. und André Thoms in der 50.Minute mußten sprichwörtlich Kopf und Kragen riskieren um eine zu diesem Zeitpunkt mehr als schmeichelhafte Führung des Favoriten zu verhindern.
Aber doch blieben die Gäste weiter brandgefährlich. Als Christian Flath in der 62.Minute toll für Daniel Becker auflegen und der aus etwa 15 Metern Maß nehmen konnte, hatte der überschaubare Anhang des FSV 63 einmal mehr den Torschrei auf den Lippen. Aber auch dieses Mal bekam die Energie-Defensive ein Bein vor den Ball (62.).

Druckvolle Offensive
In der 66.Minute durfte dann aber doch der stets vorbildlich kämpfende und spielende Peter Misch sich und sein Team für die bis dahin über weite Strecken überragende Vorstellung belohnen. Nach der sechsten FSV-Ecke, dieses Mal von Nils Gottschick ausgeführt, ließen ihm die Energie-Kicker erstaunlich viel Platz, so daß er aus ca. acht Metern unhaltbar zur hochverdienten Führung einköpfen durfte -0:1.
Leider hatte die Führung nur kurz Bestand. Nachdem die FSV-Abwehr in der 68.Minute das Leder nicht entscheidend aus der Gefahrenzone bringen konnte, nahm der auffällige Jonas Hofmann aus gut zwanzig Metern zu genau Maß. Für André Thoms unerreichbar landete das Leder zum Ausgleich im FSV-Tor.
Der befürchtete Einbruch der FSV-Elf sollte aber nicht kommen. Die FSV-Truppe wollte sich offensichtlich doch noch für ihre überzeugende Leistung belohnen und nahm jede Möglichkeit wahr, die oft verunsichert wirkenden Cottbuser auch nach diesem Ausgleich unter Druck zu setzen. Einmal mehr Peter Misch nach Doppelpaß mit Till Plumpe in der 75. und der später eingewechselte Frank Rohde nach geschicktem Lupfer Daniel Beckers in der 86.Minute ließen das Luckenwalder Lager noch zwei mal auf eine erneute Führung hoffen. Doch den Gastgebern gelang es beide Male, diese gefährlichen Situationen zu entschärfen.
Letztlich war man aber sowohl auf Cottbuser als auch auf Luckenwalder Seite nach dem pünktlichen Schlußpfiff von Schieri Bärmann zufrieden, jeweils einen Punkt aus dieser gutklassigen Begegnung mitgenommen zu haben.
Nach dem zweiten Remis in dieser Woche und nunmehr 13 Spieltagen hat der FSV 63 immerhin 15 Punkte auf der Habenseite und befindet sich damit weiterhin im Soll.
Wann die Luckenwalder und alle anderen Teams der Regionalliga aber den nunmehr unterbrochenen Spielbetrieb wieder aufnehmen und den Kampf um weitere Punkte fortsetzen dürfen, steht gegenwärtig leider in den Sternen.

Aufstellung
Energie: Toni Stahl – Adrian Jarosch, Matthias Rahn, Arnel Kurjovic (ab 40. Yanik Frick), Jan Koch – Jonas Hofmann, Marcel Hoppe – Rico Gladrow (ab 84. Niklas Geisler), Tobias Eisenhuth (ab 84. Felix Geisler) – Mario Crnicki (ab Nils Stettin), Felix Brügmann
FSV 63: André Thoms – Clemens Koplin, Peter Misch, Tobias Francisco, Aaron Bogdan – Jakob Gesien, Lucas Vierling, Daniel Becker, Tim Göth – Christian Flath, Till Plumpe (ab 79. Frank Rohde)
SR: Martin Bärmann
Zuschauer: 100
Tore: 0:1 (66.) Peter Misch, 1:1 (68.) Jonas Hofmann
Gelbe Karten: Jan Koch, Jonas Hofmann – Tobias Francisco
Beste Spieler: Jonas Hofmann, Felix Brügmann – André Thoms, Peter Misch, Christian Flath, Till Plumpe
Fred Krüger
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